Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Stromspar-Check verhilft zu niedriger Rechnung
Ein Haushalt in Bad Buchau hat vor einem Jahr an dem bundesweiten Programm teilgenommen
- Über ihren Stromverbrauch hat sich Edeltrud Mayer aus Bad Buchau lange keine Gedanken gemacht. Dennoch haben sich ihre relativ hohen Energiekosten im Geldbeutel bemerkbar gemacht. Deshalb hat sie sich schon vor einiger Zeit von den Stromsparhelfern der St. Elisabeth-Stiftung beraten lassen. Jetzt, nach einem Jahr, ist klar: Die Stromrechnung von Edeltrud Mayer ist im vergangenen Jahr deutlich niedriger ausgefallen als bisher.
„Nie hätte ich gedacht, dass ich so viel einsparen kann“, sagt Edeltrud Mayer, als die Stromspar-Helfer Corina Rohmer und Hans-Jörg Spengler in dieser Woche nach einem Jahr mit ihr gemeinsam Bilanz ziehen. „Ich bin wirklich sehr glücklich darüber.“
Vor etwa einem Jahr wandte sich Edeltrud Mayer an die Stromsparhelfer. „Ich hatte von dem Angebot erfahren und wollte schauen, ob das was bringt“, sagt Mayer, die mit ihrem Sohn zusammenwohnt. Ihre Energiekosten hatten einen relativ großen Anteil an den Haushaltsausgaben – und daran wollte sie etwas ändern. Weil sie ein geringes Einkommen bezieht, war der Check für sie kostenfrei.
Corina Rohmer und Hans-Jörg Spengler besuchten Mayer damals zweimal. Beim ersten Termin schauten sie sich erst einmal die aktuelle Stromrechnung an. „Wir analysierten, ob wir es mit einem hohen oder einem durchschnittlichen Verbrauch zu tun haben“, sagt Rohmer. „Außerdem ist es wichtig, sich mit den Menschen zu unterhalten, um ihr Nutzungsverhalten herauszubekommen.“Die beiden verschafften sich auch einen Überblick darüber, welche Geräte sich in der Wohnung befanden. Alle Daten bündelten sie und gaben diese in ein Computerprogramm ein, das eine Voraussage über das Einsparungspotenzial traf.
Tipps und neue Technik
Beim zweiten Besuch, einige Wochen später, bauten sie in der Wohnung von Edeltrud Mayer Energiesparlampen, Steckdosenleisten, Zeitschaltuhren und einen neuen, wassersparenden Duschkopf im Badezimmer ein. Aber es war nicht nur die Technik, die zum Erfolg führte: „Ich habe von den beiden auch viele Tipps bekommen, wie ich meine Geräte nutze und gleichzeitig Strom spare – etwa, dass es oft ausreicht, den Kühlschrank auf fünf bis sieben Grad einzustellen“, sagt Mayer.
Die Stromsparhelfer sind nah dran an ihren Kunden, denn sie wissen, was es heißt, aufs Geld zu achten. Bevor sie begonnen haben, Menschen zu beraten, waren sie lange Zeit arbeitslos. Über das Programm, das hauptsächlich durchs Bundesumweltministerium finanziert wird, und dank Zuschüssen von regionalen Partnern konnten sie eine Weiterbildung absolvieren und bekamen eine reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung als Stromsparhelfer bei der St. Elisabth-Stiftung, befristet auf 24 Monate. Die St. Elisabeth-Stiftung ist als Träger zuständig für die Umsetzung des bundesweiten Projekts in den Landkreisen Biberach und Sigmaringen. Initiiert hat den Stromspar-Check die Caritas und der Bundesverband der Energieund Klimaschutzagenturen Deutschlands im Jahr 2009.
150 Euro eingespart
Nicht alle Haushalte, die am Stromspar-Check teilgenommen haben, werden von den Helfern noch einmal besucht. Stichprobenartig werden aber einige Haushalte, wie der von Edeltrud Mayer, nochmal überprüft. „So haben wir einen Überblick darüber, ob das Programm wirklich zielführend ist“, sagt Bernhard Mittl. Er ist als Projektleiter verantwortlich für die korrekte Durchführung des Projekts in Biberach. Dass der Stromspar-Check bei Edeltrud Mayer erfolgreich war, wundert Mittl nicht. „Normalerweise wird mindestens das eingespart, was unser Computer berechnet“, sagt er. Bei Edeltrud Mayer war es sogar noch etwas mehr – insgesamt 150 Euro im Jahr. Ein dazu gibt es unter www.schwaebische.de/stromsparenbuchau.