Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Hauk lockert Stallpflicht für Geflügel
Auflage zum Schutz vor Vogelgrippe endet vielerorts am Mittwoch – Noch keine generelle Entwarnung
- Viele Hennen, Puten und Gänse dürfen ab Donnerstag wieder ins Freie: Agrarminister Peter Hauk (CDU) lässt die Stallpflicht für einen Großteil der bisher betroffene Regionen auslaufen. Das teilte das Ministerium auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mit. Eine vollständige Entwarnung gibt es angesichts der aktuellen VogelgrippeSituation aber noch nicht.
Die derzeit angeordnete Stallpflicht läuft am morgigen Mittwoch aus. Sie galt für mehrere Landkreise in Oberschwaben, Nordwürttemberg und in einzelnen Gemeinden am Oberrhein. Ab Donnerstag müssen die Tiere in vielen Fällen nur dann in ihrem Stall bleiben, wenn in der Nähe ein Gewässer ist – und zwar bis zum 20. April.
Im Einzelnen gilt an folgenden Orten noch die Stallpflicht:
In einem 500 Meter ● breiten Uferbereich von Rhein und Main sowie der Donau im Stadtgebiet Ulm.
In einem 500 Meter ● breiten Uferbereich von Bodensee, Federsee, den Ablacher und Sauldorfer Seen. In den gesamten ● Landkreisen Sigmaringen und Alb-Donau im Abstand von bis zu 500 Metern zu Gewässern. Zusätzlich dazu wird die Stallpflicht ● im gesamten Stadtgebiet von Ulm und in unmittelbar angrenzenden Gemeinden bis 24. März verlängert.
Im Umkehrschluss heißt das: Geflügelhalter in den bislang betroffenen Kreisen Ravensburg, Konstanz und Ostalb sowie im Hinterland des Bodensees dürfen ihre Tiere wieder ins Freie lassen, ebenso wie Betriebe in den Kreisen Sigmaringen und AlbDonau, die nicht in Gewässernähe liegen.
Erste Fälle der Vogelgrippe im Südwesten wurden im November festgestellt. Nach Ansicht von Experten handelt es sich um den bisher stärksten Ausbruch der Viruserkrankung im Land. Zeitweise galt eine Stallpflicht deswegen in ganz BadenWürttemberg.
Die Veterinärämter haben im Land bislang 307 tote Wildvögel mit dem Erreger H5N8 gemeldet, viele davon am Bodensee. Im vergangenen Monat gab es laut Agrarministerium noch zehn Vogelgrippe-Ausbrüche bei Wildvögeln am Bodensee, am Rhein und an der Donau.
Nutztiere waren bislang nicht betroffen – auch nicht Puten, die als besonders gefährdet gelten. Damit das so bleibt, wird eine „Task Force Tierseuchenbekämpfung“Betriebe auf ihre Biosicherheit überprüfen. Sie kontrolliert zum Beispiel, ob Tierhalter, Lieferanten und Transporteure alle Auflagen einhalten – etwa bei der Lagerung von Futter und der Desinfektion von Transportlastwagen.