Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zur Person Saar-Star
Sie ist immer wieder für höchste politische Ämter in Berlin im Gespräch, aber bislang ist Ministerpräsidentin
(CDU/Foto: Imago) dem Saarland treu geblieben. Geht es nach ihr, soll das auch so bleiben: Die 54-Jährige will auch nach der Landtagswahl am 26. März Regierungschefin sein. Im kleinsten Flächenland der Republik ist sie geboren und aufgewachsen, da lebt ihre Familie.
Ihre steile Politik-Karriere hat sie nicht geplant. „Viele glückliche Zufälle haben mir dabei geholfen“, sagt die Mutter von drei Söhnen, seit 2011 erste Ministerpräsidentin des Saarlandes. Eigentlich wollte sie Hebamme werden, danach dachte sie an Lehrerin. Als 18-Jährige trat sie in die CDU ein und studierte Jura und Politik. Ihre politische Leidenschaft hatte sie da bereits entdeckt.
Sie begann als Stadtratsmitglied in Püttlingen, seit 1999 sitzt sie im Landtag. Im Jahr 2000 berief sie der damalige Ministerpräsident Peter Müller (CDU) zur ersten Innenministerin in Deutschland. Danach war sie Bildungs-, Kultus- und Sozialministerin, bevor sie 2011 Regierungschefin einer schwarz-gelb-grünen „Jamaika“-Koalition aus CDU, FDP und Grünen wurde. Anfang 2012 beendete sie das Bündnis und regiert nach einer Neuwahl mit den Sozialdemokraten.
Kramp-Karrenbauer kann auch gut mit den Leuten schwätzen. „AKK“, wie sie im Saarland genannt wird, ist beliebt: Gesprächspartner loben ihre „offene, kommunikative Art“. Und: Sie kann auch witzig: An Karneval tritt sie seit Jahren als „Putzfrau Gretel vom Landtag“auf.
Am Dienstag hatte sie ein Auftrittsverbot für türkische Politiker angekündigt und mit den Spannungen zwischen Türken und Deutschen begründet. Den Vorwurf der politischen Profilierung angesichts der Wahl wies sie zurück: Sie könne nicht mit dem Regieren und dem „Verantwortung-Tragen“aufhören, nur weil eine Wahl anstehe. Birgit Reichert (dpa)