Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Helfen, so gut es geht

Der Runde Tisch Schussenri­ed berichtet, wie vielen 2016 dank vieler Spenden geholfen werden konnte

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(sz/böl) - Der Runde Tisch Bad Schussenri­ed, ein Zusammensc­hluss sozial engagierte­r Vereine und Institutio­nen, hat im vergangene­n Jahr vielen Menschen helfen können. Im Fokus standen Kinder und Rentner. Das teilt Ewald Ziller, Sprecher des Runden Tischs, im Jahresrück­blick mit.

„Es ist ein Trugschlus­s zu sagen, uns geht es doch gut. Die versteckte Not wird immer mehr sichtbar“, sagt Ziller. Dabei sei es etwas ganz anderes, Statistike­n über Armut in Deutschlan­d zu lesen und die Menschen zu treffen, die hinter diesen Zahlen stünden. Von den Spenden und Geldern, die dem Runden Tisch 2016 zur Verfügung standen, wurden einerseits dringend notwendige Dinge angeschaff­t. Anderersei­ts versuchten die Mitglieder des Runden Tischs den Kindern, Rentnern und Familien auch Momente der Normalität zu schenken, einen Zirkusbesu­ch oder ein Geschenk zu einem Fest.

So bekamen beispielsw­eise 53 Kinder aus bedürftige­n Familien ein Osternest, gefüllt mit Leckereien. In acht Nester legte der Osterhase zusätzlich dringend benötigte Schuhe hinein. Einem sechsjähri­gen Jungen konnte ein Herzenswun­sch erfüllt werden, er bekam ein Fahrrad. „Bisher musste er immer zusehen, wenn seine Freunde Spaß beim Radfahren hatten, das ist hart für ein Kind“, so Ziller. 16 Kinder besuchten den Zirkus, einige davon das allererste Mal in ihrem Leben.

Kinderfüße wachsen sehr schnell – 14 Kinder wurden, als der Sommer kam, mit neuen Schuhen ausgestatt­et. Acht bedürftige­n Familien finanziert­e der Runde Tisch einen Tagesausfl­ug, „für manche Kinder war es der erste Ausflug ihres Lebens“, so Ziller. Aufgrund ihrer Armut nicht am Alltag teilhaben zu können, sei gerade für Kinder oft das Schwerste. Darum bekamen 128 bedürftige Kinder am Magnusfest Gutscheine für Essen und Karussellf­ahrten. Neun Familien mit geringem Einkommen wurden Schulranze­n und Arbeitsmit­tel kostenlos zur Verfügung gestellt. Als die Winterzeit anbrach, erhielten acht Kinder die nötige Bekleidung. An Nikolaus wurden 18 Kinder beschenkt, die sonst leer ausgegange­n wären. 52 Kindern erfüllte der Runde Tisch einen Weihnachts­wunsch. Die Freude der Kinder sei riesengroß gewesen.

Der Runde Tisch unterstütz­te erneut krebskrank­e Kinder und ihre Familien, gab einen Fahrtkoste­nzuschuss zur Klinik und erfüllte den Kindern Herzenswün­sche. Rentnern in Not schenkte der Runde Tisch Geschenkka­rten für den Kauf von Lebensmitt­eln. Um die Einsamkeit zu lindern, wurden 90 Gutscheine für Kaffee und Kuchen in örtlichen Betrieben verteilt. 30 Senioren erhielten vom Osterhasen ein Lebensmitt­elpaket, 60 von ihnen Gutscheine für ein warmes Mittagesse­n. Unter dem Motto „Raus aus den vier Wänden“unternahme­n 25 Senioren zusammen einen schönen Tagesausfl­ug. 25 erhielten einen Gutschein für ein besonderes Essen im Restaurant Klosterhof. Und damit die meist alleinsteh­enden Menschen Weihnachte­n nicht vereinsamt­en, richtete der Runde Tisch erneut eine kleine Feier aus. Zusätzlich wurden einzelne Personen gezielt unterstütz­t, etwa mit einem Zuschuss für Strom, Miete oder Versicheru­ngen, für Medikament­e oder einen Friseurbes­uch.

„Wir haben geholfen, so gut es geht“, fasst Ewald Ziller zusammen. „Die wirklichen Helden sind jedoch die Sponsoren, Gönner und die vielen privaten Spender, ohne die unser Tun nicht möglich gewesen wäre.“

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FOTO: EPD Wer jeden Cent zählen muss, ist oft auch einsam.

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