Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
In Heudorfer Sägewerk bricht Feuer aus
65 Feuerwehrleute im Einsatz – Brandbekämpfung unter Atemschutz
- Im Sägemehlturm des Sägewerks Schönweiler in Heudorf bei Scheer ist am Dienstagnachmittag ein Brand ausgebrochen. Flammen schlugen hoch und Qualm trat aus dem Gebäude. Insgesamt waren 65 Feuerwehrleute aus Heudorf, Scheer und Mengen, der Rettungsdienst, die DRK-Bereitschaft Scheer, die SEG Mengen und Polizeibeamte mit 16 Fahrzeugen im Einsatz. Auch die Drehleitern aus Mengen und Sigmaringen und der Gerätewagen Atemschutz für den Landkreises, der in Bad Saulgau stationiert ist, wurden an die Einsatzstelle gerufen. Die Polizei vermutet einen technischen Defekt als Brandursache.
Das Traditionsunternehmen Schönweiler produziert in einem Holz- Leisten- und Hobelwerk Naturholzprodukte wie Rand- und Fußbodenleisten.
„Wahrscheinlich ist der Brand durch einen Funken entstanden“, erklärte Feuerwehrkommandant Tobias Braig. Beim Hobeln könnten Funken entstehen, beispielsweise wenn sich ein Metallstück im Holz befinde. Die Absauganlage der Hobelanlage hat den Funken in den Sägemehlturm gebracht. Das Sägemehl könnte sich so entzündet haben, vermutete er. Dies sei eine allgemeine Gefahr bei Sägewerken, erklärte Kreisbrandmeister Michael Hack, der ebenfalls vor Ort war. Natürlich sollte es keine Funken geben, aber es sei das Risiko in diesem Gewerbe, so der Kreisbrandmeister.
Von der Mengener Drehleiter aus legten die Einsatzkräfte eine Schaumschicht über das Sägemehl, um den Brand zu ersticken. Die zweite zusätzliche Drehleiter wurde aus Sigmaringen gerufen. So konnten die Feuerwehrleute den Schwelbrand von zwei Seiten bekämpfen. Von unten und auf halber Höhe wurde der Turm mit Wasser geflutet.
„Die Wasserversorgung ist in Heudorf nicht optimal. Das Rohrsystem ist für Großabnahmen unterdimensioniert, es wurde damals zu klein gebaut“, erklärte Bürgermeister Lothar Fischer. Die Feuerwehr habe schon vor ein paar Jahren einen Tank mit 100 Kubikmeter Wasser neben dem Feuerwehrgerätehaus im Boden eingelassen, der vom Regenwasser gespeist wird. „So ist immer gewährleistet, dass ausreichend Wasser da ist. Mit diesem Wasser kann dieser Brand jetzt gelöscht werden“, berichtete Bürgermeister Fischer. „Wir können nicht den Turm mit Wasser füllen“, erklärte Kommandant Braig. Der sei ein massives Bauwerk. Das Feuer könne deshalb nicht auf andere Gebäude übergreifen. „Es wird aber ein langwieriger Einsatz, weil wir das ganze Sägemehl aus dem Turm holen müssen“, erklärte er. Das Ausräumen des Sägemehls wurde bald vorbereitet. Ein großer Container wurde herbeigefahren, während sich die Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten auf die Arbeit vorbereiteten.