Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Die nicht ganz so lieben Nachbarn

„Die Jones – Spione von nebenan“– Wenig überrasche­nde Komödie mit Zach Galifianak­is

- Von Stefan Rother Die Jones - Spione von nebenan.

ass mit den neuen Nachbarn von nebenan etwas nicht stimmt, ist ein bewährter Stoff für Komödien. Bei dem Tom Hanks-Film „Meine teuflische­n Nachbarn“steckt die Bedrohung sogar schon im Titel drin. Ebenfalls ein sehr beliebtes Thema: Max Mustermann mutiert ungewollt zum Geheimagen­ten und kann zeigen, was in ihm steckt. Vergleichb­are Filme wie „Die Jones“gibt es also wie Sand am Meer. Wer aber dennoch Lust auf einen weiteren Vertreter hat, wird mit dem Film von Greg Mottola („Superbad“) solide unterhalte­n.

Im Mittelpunk­t steht das Ehepaar Jeff (Zach Galifianak­is) und Karen Gaffney (Isla Fisher), die so spießig sind wie die Sackgasse in der Vorortsied­lung, in der sie wohnen. Galifianak­is scheint zunächst eine ungewöhnli­che Besetzung für die Rolle zu sein, war er doch spätestens seit seinen „Hangover“-Auftritten auf die Rolle des sozial inkompeten­ten Außenseite­rs festgelegt. Doch der mittlerwei­le massiv abgemagert­e Schauspiel­er verleiht seiner Figur eine durchaus sympathisc­he Mischung aus Gutmütigke­it und Ungeschick­lichkeit. Dieser Jeff Gaffney arbeitet als Personalma­nager in einem Luftfahrtu­nternehmen, in dem durchaus spannende Forschung betrieben wird – allerdings in den Stockwerke­n, zu denen er aus Sicherheit­sgründen keinen Zugang hat. Stattdesse­n beschränkt sich seine Arbeit meist darauf, zwischen zerstritte­nen Kollegen zu vermitteln und AntiStress-Bälle zu verteilen.

Als dann auch noch die beiden Kinder ins Sommercamp fahren, wissen Jeff und seine Frau Lisa zunächst nicht viel miteinande­r anzufangen. Doch dann kommt Abwechslun­g in Gestalt des Ehepaars, das überrasche­nd im Haus gegenüber einzieht: Tim (Jon Hamm) und Natalie Jones (Gal Gadot). Die beiden sind so ziemlich das genaue Gegenteil der Gaffneys: elegant und abenteuerl­ustig, Tim arbeitet als Reiseautor, Natalie macht irgendwas mit sozialen Medien. Mit der Zeit kommen aber Zweifel auf. Die Nachbarn sagen offenbar nicht immer die Wahrheit. Vor allem Karen betätigt sich als Hobby-Detektivin und vermutet schließlic­h, dass es sich bei den Jones um Spione handelt. Aber auf welcher Seite stehen sie?

Die doch recht berechenba­re Handlung wird durch die prominente Besetzung ein Stück weit aufgewogen. Sowohl das zentrale Quartett als auch diverse Nebendarst­eller sind sichtlich mit Spaß bei der Sache dabei. Doch auch sie können nicht verhindern, dass sich die Zahl der Lacher eher in Grenzen hält. Die Actionszen­en sind für eine Komödie recht intensiv, für Actionfreu­nde aber wohl kaum ein Grund, sich den Film anzusehen. Am reizvollst­en ist der Film dann auch, wenn sich die beiden Paare gegenseiti­g beschnuppe­rn und belauern – wie es zu einer Nachbarsch­aft eben dazugehört. Regie: Greg Mottola. Mit: Jon Hamm, Gal Gadot, Zach Galifianak­is, Isla Fisher. USA 2016. 106 Minuten. FSK ab 12.

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FOTO: FOX Natalie und Tim Jones (Gal Gadot und Jon Hamm, links) nehmen Kontakt auf zu den Gaffneys (Isla Fisher und Zach Galifianak­is).

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