Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Straßenbaupläne stoppen
Zum Leserbrief „Schließung des Bahnüberganges ist unnötig!“(Ottmar Haberbosch, 17. März) erreichte uns eine weitere Zuschrift: Dem Leserbrief von Herrn Haberbosch kann ich nur zustimmen. Zeigt er doch in klarer Transparenz im Hinblick auf die kommende Ortsumfahrung 311 die möglichen Folgen einer verfehlten und nicht mehr nachvollziehbaren Straßenbauplanung der Stadt auf. Leider ist diese erkenntnisbezogene, konstruktive Kritik an den Straßenbauplänen in der derzeitigen Haltung der Stadtverwaltung zu den planfestgestellten Straßenbauvorhaben nicht erkennbar. Nichts kommt auf den „Prüfstand“. Im Gegenteil, man beruft sich auf „Erblasten“.
Auch in Politik und Verwaltung müssen „Erben“ein „Erbe“nicht zwingend annehmen. Zumal dann nicht, wenn neue Erkenntnisse vorliegen wie vordringlicher Bedarf Ortsumfahrung 311, überschuldeter Haushalt, Auswertung Lärmaktionsplan und vieles mehr.
Mit diesen neuen Perspektiven sollte nun auch der Rat aus seinem Winterschlaf erwachen und schleunigst die planfestgestellten (Römerweg und BÜ-Schließung) und weiteren Straßenbaupläne (Südumfahrung) stoppen. Die „Ertüchtigung der Bahnlinie“wird eher mit einer ausreichenden Brückenhöhe zur möglichen Elektrifizierung (S-Bahn) gefördert, als mit einer Schließung des Bahnübergangs (BÜ)-Hindenburgstraße. Oder glaubt irgendjemand, dass BÜs in den Nachbargemeinden jemals durch Brücken oder Tunnel ersetzt werden? Auf die für Fußgänger, Radfahrer, Kinderwagen, Behindertenfahrzeuge fragwürdige Querung der Bahnlinie hat Herr Haberbosch bereits hingewiesen.
Dass sich die durchgebaute Industriestraße im jetzigen Zustand zu einer belastbaren Verkehrsachse für die Zufahrt zur Stadt entwickelt, wage ich zu bezweifeln. Eine Fahrbahn von nur 6,1 Meter Breite, abschnittsweise mit stark eingeschränktem Verkehrsraum ohne ausreichendes Lichtraumprofil für LKW und Bus, dazu mit industriellem Querverkehr, lässt weder sicheren noch fließenden Verkehr in zwei Richtungen zu.
Sinnvoll wäre meines Erachtens ein Kreisverkehr an der Kreuzung Neue Unlinger Straße/Alte Poststraße/Industriestraße. Denn das alte Argument der Verwaltung „Kreisverkehr kontra Schwerlastverkehrsachsen in Baden-Württemberg“ist nach Umfahrung der B311 entkräftet. Diese Möglichkeit hätte auch bei einer vorausschauenden Planung der Kreuzung Eichenau/Daimlerstraße greifen können und viel Geld zum Beispiel für aufwendige Ampelanlagen und Lärmschutzwände gespart! Aber wie heißt es so schön in Riedlingen: Hätten wir das eher gewusst …. Karl-Heinz Pöhlsen, Riedlingen