Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Kreditaufnahme für Turnhalle vorgezogen
Dürmentinger Gemeinderat stimmt KfW-Darlehen über 2,17 Millionen Euro zu
- Die Sanierung der Turn- und Festhalle hat die jüngste Sitzung des Dürmentinger Gemeinderats bestimmt. Zunächst wurden zahlreiche Arbeiten, darunter auch der Teilabriss des Gebäudes, an Firmen vergeben (siehe Kasten). Danach sprachen die Räte über die Finanzierung des Projekts. Die Verwaltung schlug eine vorgezogene Kreditaufnahme in Höhe von rund 2,17 Millionen Euro vor, der das Gremium geschlossen zustimmte.
Dass die Gemeinde Dürmentingen dieses Jahr viel Geld ausgibt, war schon bei der Verabschiedung des Haushaltsplans deutlich geworden (die SZ berichtete). Die knapp 4 Millionen Euro, die die Sanierung der Turn- und Festhalle kostet, sind dabei die höchste Summe.
Bisher ging die Verwaltung davon aus, dass die Gemeinde rund 2,9 Millionen Euro aus der eigenen Tasche bezahlen muss. Der Rest wird über Zuschüsse finanziert, die zum Großteil auch schon bewilligt sind. 500 000 Euro kommen vom Land, 86 000 Euro von der Sportstättenförderung und 100 000 Euro aus dem Ausgleichstock für den ersten Bauabschnitt. Für den zweiten Bauabschnitt hat die Verwaltung 800 000 Euro Zuschuss aus dem Ausgleichstock beantragt. Allerdings rechnet man lediglich mit der Hälfte. Denn der Fördertopf sei zurzeit um das Dreifache überzeichnet, wie Bürgermeister Dietmar Holstein erklärte.
Um den Eigenanteil an den Kosten zu stemmen, hatte man geplant, 2018 einen Kredit über 1,2 Millionen Euro aufzunehmen. Doch nun steht schon jetzt eine Kreditaufnahme an. In Zusammenarbeit mit der Energieagentur Ravensburg und Gemeinderat Gerhard Schmid hat die Verwaltung das Kreditprogramm „Energieeffizient Bauen und Sanieren“der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aufgetan.
„Die Konditionen sind sehr verlockend“, sagte Holstein. Der Zinssatz liegt bei 0,05 Prozent. Und es gibt einen Zuschuss zur Tilung in Höhe von rund 380 000 Euro. „Das macht auf jeden Fall Sinn“, betonte auch Gemeinderat Gerhard Schmid. Mit dem beantragten Darlehen von rund 2,17 Millionen Euro reduzieren sich die Sanierungskosten, die die Gemeinde selbst tragen muss, von 2,9 Millionen auf rund 327 000 Euro.
Landratsamt muss zustimmen
Bevor aber Geld fließen kann, muss das Landratsamt der Kreditaufnahme zustimmen. Denn die Verwaltung hat in diesem Jahr auch vor, 1,05 Millionen Euro aus der Rücklage zu entnehmen. Und dieses Geld muss zur Schuldentilgung verwendet werden. „Das Landratsamt sagt, wenn Ihr eine Rücklagenentnahme habt, dann setzt die bitte auch zur Tilgung ein“, erklärte Kämmer Klaus Weinhard.
Nach jetzigem Stand kann aber nur ein Darlehen im Jahr 2017 außerplanmäßig zurückgezahlt werden. Ob in dieser Hinsicht noch mehr möglich ist, muss die Verwaltung mit dem Landratsamt klären. Darüber hinaus muss Weinhard in jedem Fall einen Nachtragshaushalt ausarbeiten, der ebenfalls der Genehmigung des Landratsamts bedarf.
In Abstimmung mit der Energieagentur Ravensburg hat die Verwalten darüber hinaus vorgeschlagen, auf dem neuen Dach der Turn- und Festhalle eine Fotovoltaikanlage zu errichten. Aufgrund der Tatsache, dass die Halle und die gegenüberliegende Grundschule einen gemeinsamen Stromanschluss haben, könne der erzeugte Strom optimal über den Tag hinweg genutzt werden, heißt es dazu in der Sitzungsvorlage. Die Energieagentur schätzt die Kosten auf maximal 60 000 Euro.
Die Gemeinderäte stimmten sowohl der Kreditaufnahme bei der KfW als auch der Errichtung der Fotovoltaikanlage zu. Außerdem ermächtigen sie die Verwaltung, die noch offenen Fragen mit dem Landratsamt zu klären. „Mir ist ganz wichtig, dass das Landratsamt da seine Zustimmung gibt“, betonte Gemeinderätin Lioba Jäger. Kämmerer Weinhard versicherte, dass ohne diese gar nichts unternommen werden könne.