Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Den Rhythmus dem Gegner aufdrängen
Handball-Württembergliga: TSV Bad Saulgau - SKV Unterensingen (Sa., 18 Uhr)
- Mit dem SKV Unterensingen gastiert am heutigen Samstag (18 Uhr, Kronriedhalle) der Tabellendritte der Handball-Württembergliga in Bad Saulgau. Nach der enttäuschenden 24:33-Niederlage vergangene Woche in Langenau muss der TSV Bad Saulgau eine Reaktion zeigen - und hat sich dies auch vorgenommen. Die Spieler - von Holger Beck zuletzt ob ihres Engagements im Training kritisiert - nahmen sich Becks Fordrung zu Herzen.
Unterensingen gehört nicht umsonst zur Spitzengruppe der Liga. Das Team der „Spitzmäuse“, wie die Unterensinger sich nennen, um ihren Spielertrainer Steffen Rost - je nach Bedarf greift er ab und zu noch ins Geschehen ein - ist bekannt für sein extrem schnelles Spiel mit stets rasanten Tempogegenstößen. „Die spielen so ähnlich wie Langenau, nur noch effektiver und cooler“, sagt Holger Beck. Das sollte Warnung genug sein, denn wenn Bad Saulgau, wie gegen Langenau, nach 40 Minuten das Kämpfen einstellt, schlägt die Tormaschine des SKV gnadenlos zu. Obwohl Unterensingen ein Spiel weniger auf dem Konto hat, hat es 86 Treffer mehr auf dem Konto als Bad Saulgau. Allerdings hat Bad Saulgau nur acht Treffer mehr kassiert als Unterensingen. Genau hier liegt vielleicht die Chance der Hausherren. Durch intelligenten Spielaufbau sollte der TSV Druck auf die gegnerische Abwehr ausüben, um die SKVDefensive zu überwinden. Doch dafür muss die Mannschaft hellwach sein und die richtige kämpferische Einstellung mitbringen.
Ingo Krämer, Florian Brändle und Phillipp Keppeler heißen die Torgaranten in der Mannschaft Unterensingens. Max Schlichter und Jannick Buck sind pfeilschnell, kaum zu bremsen und immer torgefährlich. Fast alle Akteure tragen sich stets in die Torschützenliste ein, weshalb der SKVschlecht auszurechnen ist.
Bad Saulgau hofft auf auf Rückraumschütze Nelu Rosca, der nach einwöchiger Pause wieder zur Mannschaft gestoßen ist. Daniel Matt, der sich für einige Monate beruflich in Portugal aufhält, ist derzeit „auf Heimaturlaub“in Bad Saulgau und half zuletzt gegen Langenau aus. Allerdings verletzte sich Matt in dieser Woche am Knie und fällt wohl aus. Ebenfalls fehlen werden gegen Unterensingen Linksaußen Fabian Kohler (krank) und Fabian Hillenbrand (persönliche Gründe). „Trotz dieser Ausfälle hatten wir in dieser Woche eine gute Trainingsbeteiligung. Die Übungseinheiten waren intensiv. Wir müssen voll ran und viel mutiger gegen die Abwehr spielen als gegen Langenau“, fordert Chefcoach Holger Beck. „Unterensingen hat mit Ingo Krämer einen genialen Spielmacher, der vor allem den wuchtigen Kreisläufer Max Schlau gut in Szene setzt. Hat Schlau mal den Ball, ist er kaum zu halten. Die erste und zweite Welle laufen hervorragend, auch weil die Unterensinger so schnell sind. Jeder Ballverlust von uns wird sicherlich mit einem Tempogegenstoß bestraft. Auch der Rückraum ist mit dem groß gewachsenen Florian Brändle gut besetzt. Ich wäre mit einem Punkt zufrieden. Mit zwei Punkten wäre ich glücklich“, sagt Beck.
Der sportliche Leiter des TSV, Krischan Hillenbrand, fordert volle Konzentration und Kampfgeist von der ersten bis zur letzten Minute. „Mit Unterensingen haben wir eine harte Nuss zu knacken. Hier treffen zwei komplett verschiedene Spielsysteme aufeinander. Der SKV wird versuchen, ein sehr hohes Tempo zu gehen und 60 Minuten lang durchzupowern. Wir müssen versuchen, der Partie unseren Spielrhythmus aufzudrängen, wenige technischen Fehler zu machen und möglichst viele Angriffe erfolgreich abzuschließen. Nur so können wir bestehen“, sagt Hillenbrand.