Plapperstorch

Frühling ist’s, die Bäume schlagen und die Spaten stechen aus. Reihenweise: Gleich drei Spatenstiche wurden in der Region Riedlingen dieser Tage vorgenommen. Die lokalen Politpromis waren fast schon im Spatenstich-Stress. Denn im Stundentakt wurde der offizielle Baubeginn für das Hallenbad und den THW-Neubau gefeiert. Und am Freitag wurde mit dem Spatenstich auch der Baubeginn für die Wasserverbundleitung zwischen Riedlingen und Ertingen offiziell vollzogen. Aber sind wir ehrlich: Event-Stress hin oder her, es gibt bei weitem schlimmere Termine. Und sollte im Laufe des Jahres noch ein Spatenstich für Ärztehaus mit stationärer Abteilung dazu kommen, hätte auch kaum jemand was dagegen.

Wobei der Dienstag fast schon ein Tag der Superlative war. Denn mit den beiden Spatenstichen zum Hallenbad und dem THW wurden Investitionen in Höhe von elf Millionen Euro angestoßen – pro Einwohner in Riedlingen rund 1100 Euro. Klingt nicht nach viel? Ist es aber.

Würde man das auf Berlin hochrechnen, müsste die dort an einem Tag ein Invest von 3,85 Milliarden Euro hinkriegen. Gut, gut – das ist denen theoretisch beim Spatenstich zum neuen Berliner Flughafen längst gelungen. Aber an den kann sich kaum noch jemand erinnern. Und die Riedlinger können längst im Hallenbad schwimmen und das THW-Heim nutzen, bevor in Berlin der erste Flieger fliegt. Wetten, dass?

Viel lokale Prominenz war zu den jüngsten Spatenstichen gekommen; Landrat, die Bürgermeister der Region, ein MdB. Nur einer fehlte, obwohl der zumindest beim Hallenbad den Neubau in die Wege geleitet hat und dafür im Wahlkampf auch angefeindet wurde: der ehemalige Bürgermeister Hans Petermann. Er war nicht zugegen und wurde auch mit keiner Silbe erwähnt. Schade eigentlich, das wäre eine gute Geste gewesen.

Eine nette Geste hatte eigentlich auch der DFB-Präsident bei seinem Besuch in Uttenweiler angekündigt. Er wollte den SVUAnstecker beim DFB-Länderspiel und bei der Verabschiedung des Herrn Podolski tragen. Wollte. Denn getan hat er es nicht. Da konnte man noch so genau auf den HD-Bildschirm starren – ein SVU-Wappen am Revers des DFB-Granden war nicht zu erkennen. Da hat ihm die Marketingabteilung wohl doch einen Strich durch die Rechnung gemacht – sehr schade,