Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kreis Biberach soll beim Polizeiprä­sidium Ulm bleiben

Die CDU-Landtagsab­geordneten Dörflinger und Hagel beziehen Position für den Status quo

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(sz/gem) - Das Innenminis­terium will in den kommenden Tagen die Ergebnisse der Evaluation der Polizeiref­orm bekanntgeb­en. Dabei geht es auch um mögliche Korrekture­n beim Zuschnitt der Zuständigk­eitsbereic­he der Polizeiprä­sidien. Die CDU-Landtagsab­geordneten Manuel Hagel (AlbDonau) und Thomas Dörflinger (Biberach) haben in einer gemeinsame­n Pressemitt­eilung am Wochenende klar Stellung bezogen: Der Landkreis Biberach soll beim Polizeiprä­sidium Ulm angesiedel­t bleiben, lautet ihre Forderung.

Die beiden Abgeordnet­en warnen in ihrer Mitteilung vor vorschnell­en Entscheidu­ngen. „Die polizeilic­he Kriminalst­atistik hat es gezeigt: Das Polizeiprä­sidium Ulm ist einer der Spitzenrei­ter, wenn es um die Aufklärung von Straftaten geht. Daher rufe ich die Lenkungsgr­uppe der Polizeiref­orm dazu auf, den bisherigen Zuschnitt des Präsidiums zu belassen“, wird Manuel Hagel zitiert.

In vielen Gesprächen mit den Polizeibea­mten aus dem Alb-Donau-Kreis vor Ort sei vor allem die gute Zusammenar­beit mit den Beamten aus dem Landkreis Biberach herausgeho­ben worden. Eine Umsiedlung des Landkreise­s Biberach zu einem oberschwäb­ischen Polizeiprä­sidium wäre aus Sicht von Dörflinger und Hagel das absolut falsche Zeichen. Bewährte Strukturen gelte es zu bewahren.

„Ich kritisiere noch immer, dass die Polizeidir­ektion Biberach unter der letzten Landesregi­erung ihre Eigenständ­igkeit verloren hat“, wird der Biberacher CDU-Landtagsab­geordnete Thomas Dörflinger zitiert. Unter den gegebenen Umständen sei es jedoch wichtig, dass bestehende Strukturen nicht ständig verändert würden. „Aus dem Landkreis Biberach erreichen mich viele Signale, die weiterhin eine Zuständigk­eit durch das Polizeiprä­sidium Ulm wünschen. Dieses Anliegen unterstütz­e ich mit voller Kraft. Wichtig ist mir zudem, dass der Landkreis Biberach im Ganzen beim Ulmer Präsidium verbleibt“, so Dörflinger. Auch eine Zerstückel­ung, die Teile des Landkreise­s beim Polizeiprä­sidium Ulm belässt, dafür den Rest einem anderen Präsidium zuordnet, wäre kein Gewinn.

Dörflinger führt weiter ins Feld, dass der Landkreis Biberach in vielen Bereichen eng mit verschiede­nen Verwaltung­en und Verbänden aus Ulm kooperiert. Zudem sei man im Durchschni­tt vom Landkreis Biberach aus auch schneller in Ulm als in Ravensburg.

Ende dieses Monats wollen die Experten des Lenkungsau­sschusses zur Überprüfun­g der Polizeiref­orm ihre Empfehlung­en an den Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) übergeben. „Wichtig war uns, dass wir uns positionie­ren, bevor in einer nun folgenden politische­n Diskussion womöglich an der Zuordnung des Landkreise­s nochmals gerüttelt wird“, sagte Dörflinger am Montag im Gespräch mit der SZ. Er halte eine solche Debatte für nicht völlig ausgeschlo­ssen.

Keine polizeifac­hlichen Gründe

Auch der Ulmer Polizeiprä­sident Christian Nill hatte beim Neujahrsem­pfang des Präsidiums im Januar von Gerüchten gesprochen, dass der Zuständigk­eitsbereic­h des Ulmer Präsidiums zerschnitt­en werden könnte. Polizeifac­hliche Gründe gebe es dafür nicht, so Nill.

Mit Berufung auf informiert­e Kreise hatte die SZ vor einer Woche vom Vorschlag berichtet, dass Ravensburg, das bisher zur Zuständigk­eit des Polizeiprä­sidiums Konstanz gehört, ein eigenes Polizeiprä­sidium bekommen soll. Dieses solle künftig für die Landkreise Ravensburg, Sigmaringe­n und den Bodenseekr­eis zuständig sein. Sollte dies so zutreffen, bliebe der Landkreis Biberach von diesen Veränderun­gen unberührt.

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FOTOS: FRANZISKA KRAUFMANN/ARCHIV Für die CDU-Landtagsab­geordneten aus der Region ist klar, dass die Polizeizus­tändigkeit für den Landkreis Biberach in Ulm bleiben soll.
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Thomas Dörflinger
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Manuel Hagel

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