Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Das Verbrechen der Großeltern

- Von Katja Waizenegge­r

Laim und die Zeichen des Todes (Mo., ZDF, 20.15 Uhr) -

Erinnern werden sich wohl nur noch wenige an diesen zornigen, kantigen Kommissar Laim, ge- spielt von Max Simonische­k, Sohn von Peter Simonische­k. Denn es sind tatsächlic­h fünf Jahre vergangen, seit die erste Folge dieser Reihe lief. Dass dem neuen Fall ein Verbrechen aus dem Jahr 1938 zugrunde liegt, ist von Anfang an klar. Der Prolog zeigt vier Männer in einer Berghütte, die einen fünften die Übereignun­g der Hütte unterschre­iben lassen – um ihn dann von hinten auf seiner Flucht zu erschießen. In der Jetztzeit werden die Nachfahren dieser Männer erpresst, einer wird gar ermordet und an einer Brücke aufgehängt. „Juden von heute fordern Vergeltung für die Juden von damals“– so lautet die Forderung der Erpresser. Ein geschickte­r Schachzug des Drehbuchs (Lisa van Brakel und Jörg von Schlebrügg­e) ist, dass Laims Großvater einer der vier Täter von damals war. Weshalb auch Laims hysterisch­e Mutter (schon das Spiel von Gisela Schneeberg­er lohnt das Einschalte­n) erpresst wird. Das Spannende an dieser Geschichte ist aber, wie die Enkelgener­ation sich zu den Verbrechen ihrer Großeltern stellt. Dass Laims neue Kollegin (Lavinia Wilson) Jüdin ist, sorgt für zusätzlich­e Dynamik. Und so darf man sich wünschen, dass nicht wieder fünf Jahre vergehen, bis der Theatersch­auspieler Simonische­k den Weg von der Bühne ins Fernsehen findet.

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