Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Transforma­tion des vermeintli­ch Banalen

Villa Rot zeigt „Das geheime Leben der Dinge“und Werke von Magnus Thierfelde­r

- Ausstellun­g www.villa-rot.de

(sz) - „Das geheime Leben der Dinge“heißt die neue Ausstellun­g im Museum Villa Rot, die am Sonntag eröffnet wurde. In diesem Kontext präsentier­t das Museum in seiner Kunsthalle die erste Einzelauss­tellung des schwedisch­en Künstlers Magnus Thierfelde­r in Deutschlan­d.

Dem „geheimen Leben der Dinge“sind Werke von Tobias Heine, Hyunjeong Ko, Renate Koch, Anja Luithle, Anna Kołodziejs­ka, Antoanetta Marinov, Maria und Natalia Petschatni­kov, Myriam Thyes und Guido Weggenmann gewidmet. In Zeiten, in denen unsere Welt immer digitaler wird, ist die direkte Auseinande­rsetzung mit realen, sinnlich erfahrbare­n Dingen ein reizvolles Thema gerade für junge Künstler. Mit sensiblem Blick entdecken sie Qualitäten innerhalb der Welt der Alltagsobj­ekte, die bei flüchtiger Betrachtun­g verborgen bleiben. Mit subtilen Eingriffen in die gefundenen Gegenständ­e oder durch die Verschiebu­ng des Kontexts transformi­eren sie das vermeintli­ch Banale und schaffen neue, oft humorvolle Bildwelten.

Doch wenn sich eine Teetasse selber umrührt, eine Säge sich selbst absägt und aus gewöhnlich­en Ästen Zauberstäb­e werden, ist dies nicht nur amüsant, sondern es sagt auch etwas über unser Verhältnis zu Gegenständ­en aus. So vereint die Ausstellun­g internatio­nale zeitgenöss­ische künstleris­che Positionen, die den visuellen, akustische­n oder taktilen Qualitäten der Alltagswel­t nachspüren und den Betrachter dazu motivieren, über die unmittelba­re Erscheinun­gswelt nachzudenk­en.

Magnus Thierfelde­rs Werk ist gekennzeic­hnet durch die Liebe für alltäglich­e Dinge, denen wir meist wenig Aufmerksam­keit schenken. Oft braucht er nicht mehr als ein Paar Schuhe, einige Nägel, ein Metallrohr oder andere Fundstücke, um feinsinnig­e Installati­onen, Skulpturen oder Videos zu schaffen. Durch minimale Verschiebu­ngen des Kontexts oder durch die Ironisieru­ng der Funktionsw­eisen seiner Ausgangsob­jekte entstehen absurde Konstellat­ionen, denen zumeist auch ein besonderer Witz innewohnt. Die „Das geheime Leben der Dinge“ist bis 2. Juli in der Villa Rot in Burgrieden zu sehen. Öffnungsze­iten sind Mittwoch bis Samstag von 14 bis 17 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr. Weitere Infos gibt es auch in Internet unter

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