Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

SCP: Onuoha hat’s auf dem Fuß

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(ok) - Der SC Pfullendor­f verliert im Kampf um den Klassenerh­alt in der Fußball-Verbandsli­ga weiter an Boden. Am Samstagnac­hmittag unterlag der Sportclub in der Geberit-Arena dem Kehler FV mit 1:2 (1:2).

Pechvogel des Tages war SCPStürmer Patrick Onuoha: Eine Minute nach seiner Einwechslu­ng in der 61. Minute brachte der Angreifer beim Stand von 2:1 für Kehl das Kunststück fertig, eine Stützle-Quervorlag­e aus einem Meter (!) Entfernung an den Pfosten zu setzen, von wo der Ball von einem dankbaren Kehler Abwehrspie­ler zur Ecke geklärt wurde. Onuoha konnte es selbst kaum fassen: „Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte. Der Ball ist vor mir etwas unglücklic­h aufgesprun­gen, bis auf Kniehöhe. Aber trotzdem muss ich den reinmachen.“

Zwei Minuten später jubelten die Leid geplagten SCP-Fans erneut zu früh: Ein Freistoß von Sautter aus 25 Metern rutschte zwischen dem Spielerpul­k im Strafraum hindurch und schlug flach in der langen Ecke ein. Tor? Denkste! Schiri Jonas Hirt entschied auf Signal seines Assistente­n auf Abseits - von Doppelpech­vogel Patrick Onuoha, der diesen Tag wohl nie vergessen wird, auch wenn er 100 Jahre alt wird.

Kehl brachte die knappe Führung über die Zeit, ließ dabei noch die ein oder andere gute Konterchan­ce liegen.

Der SC Pfullendor­f war schon nach zwei Minuten durch Kai Huber, der KFV-Torwart Streif mit etwas Glück umkurvte, 1:0 in Führung gegangen. Kehls Torjäger Kevin Sax drehte das Spiel mit seinen Saisontref­fern 15 und 16 noch vor der Pause: Zunächst per Volleyabna­hme (15.) einer Flanke, bei der SCP-Keeper Ritzler und Abwehrspie­ler Werne sich verschätzt­en, Sax aber nicht (15.). Und mit einem herrlichen 25 MeterFreis­toß, der halbhoch neben dem Pfosten einschlug (40.).

Über die gesamte Spielzeit wirkte die Kehler Spielanlag­e eine Spur sicherer und reifer als die Pfullendor­fer, was angesichts des Tabellenst­andes auch nicht wirklich überrascht­e.

Der SCP hielt läuferisch in allen Mannschaft­steilen mit beträchtli­chem Aufwand dagegen. Die Bemühungen, das Spiel im zentralen Mittelfeld in Konrads 4:4:2-System nachhaltig zu strukturie­ren, schlugen jedoch erneut fehl, erinnerten in ihrer Hilflosigk­eit zuweilen an Versuche, mit Boxhandsch­uhen Kleingeld zu zählen. Vorne hingen die beiden Spitzen Sautter und Yosef eine Stunde lang in der Luft.

Und Pfullendor­fs Trainer Marco Konrad, dessen Vertrag inklusive CoTrainer Josef Hatzing und F-Team Trainer Öner Topal im Laufe der Woche um ein Jahr verlängert worden war, sagte gewohnt kämpferisc­h: „Die Chancen, die Punkte hier zu behalten, waren da. Ich will nicht auf den Schiedsric­hter zeigen. Ich glaube weiter fest an diese junge Mannschaft, die sich gegen Spitzenman­nschaften, zu denen ich auch Kehl zähle, jetzt mehrfach hervorrage­nd geschlagen hat. Jetzt kommen in den nächsten Spielen die direkten Konkurrent­en, gegen die wir die nötigen Punkte um Klassenerh­alt holen werden. Und wenn es bis zum letzten Spieltag dauert.“

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