Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Die Zuverlässigkeit in Person
Markus Nothhelfer, Kapitän des HRW Laupheim II, ist SZ-Sportler des Monats Februar
- Mit elf Prozent Vorsprung hat sich der Handballer Markus Nothhelfer den Sieg bei der SZWahl zum Sportler des Monats Februar gesichert. Ein Ergebnis, mit dem der Kapitän des Bezirksklasse-Meisters und künftigen Bezirksligisten HRW Laupheim II nicht gerechnet hat.
„Das freut mich wahnsinnig. Ich war ja schon überrascht darüber, überhaupt nominiert zu sein“, sagt Markus Nothhelfer über das Ergebnis der SZ-Wahl, bei der er rund 51 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten hatte, und fügt hinzu: „Das ist eine Auszeichnung für die ganze Mannschaft. Sie hat die Meisterschaft gewonnen, nicht ich allein.“Im entscheidenden Moment war es aber der 29-jährige Kreisläufer, der seinem Team mit einem Treffer in letzter Sekunde zum 24:23-Erfolg gegen den HCL Vogt verhalf. Damit war der HRW II vorzeitig Meister. „Es war ein geiles Gefühl, das entscheidende Tor gegen Vogt gemacht zu haben“, sagt Markus Nothhelfer rückblickend. „Wir waren schon die letzten Jahre immer oben dabei. Super, dass es jetzt endlich geklappt hat.“Dasselbe Kunststück, den Siegtreffer kurz vor Schluss zu erzielen, war ihm zuvor schon Anfang Februar beim 31:30Auswärtssieg gegen die TSG Leutkirch gelungen.
Schnupperkurs als Einstieg
Markus Nothhelfer spielt schon immer für Rot-Weiß Laupheim. An seine Anfänge erinnert er sich noch genau – durch ein Schulprojekt in der dritten Klasse, bei dem angeboten wurde, bei einem Verein reinzuschnuppern, kam er zum Handball. Der damals Zehnjährige guckte sich den HRW aus. Nach dem Schnupperkurs stieg er bei den Rot-Weißen in der E-Jugend ein und durchlief alle Altersklassen. Als Kind probierte er zwar auch Judo und Fechten aus, doch nur dem Handball ist er bis heute treu geblieben. „Im Handball geht es körperlich zur Sache. Es ist ein sehr athletischer Sport. Handball ist einfach ein super Ausgleich zum Beruf“, beschreibt der Laupheimer, was für ihn die Sportart ausmacht. Mit 18 Jahren rückte Markus Nothhelfer in die erste Mannschaft auf, die zu dieser Zeit in der Oberliga, die der heutigen Württembergliga entspricht, spielte. „Mein erstes Spiel bei den Aktiven war gegen Remshalden“, sagt Markus Nothhelfer. Nach einem zwischenzeitlichen Abstieg holte er sich mit dem HRW I 2010 den Meistertitel in der Landesliga und spielte danach noch einige Jahre für die Laupheimer in der Württembergliga.
Bewusster Schritt zurück
Im Jahr 2013 entschied sich Markus Nothhelfer dann für den Schritt zurück in die zweite Mannschaft – aus beruflichen Gründen. Der gelernte Industriemechaniker hatte ein Fernstudium zum staatlich geprüften Techniker im Bereich Maschinenbau begonnen. Beruf, Studium und der Aufwand, um Handball in der Württembergliga zu spielen, ließen sich nicht mehr vereinbaren. Seit 2015 führt er den HRW II als Kapitän aufs Feld. Für Meistertrainer Hans Müller ist er ein „ganz wichtiger“Spieler auf und neben dem Parkett. „Er ist einer der Erfahrensten im Team, ein echter Teamplayer. Er ist Ansprechpartner und Ratgeber für die jungen Spieler im Kader“, sagt der 60-Jährige, der Markus Nothhelfer schon seit dessen Kindheit kennt. An der Friedrich-Adler-Realschule in Laupheim war Hans Müller der Sportlehrer des heutigen HRW-II-Kapitäns. Den beschreibt der Trainer als sehr trainingsfleißig. „Er ist die Zuverlässigkeit in Person. Markus ist keiner, der sich in den Vordergrund drängt, sondern sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt“, sagt Hans Müller weiter.
Der Fokus von Markus Nothhelfer wird auch in der nächsten Saison weiter voll auf Laupheims „Zweite“gerichtet sein. Eine Rückkehr in die „Erste“kommt für ihn eher nicht mehr infrage. „Den Zeitaufwand, den das mit sich bringen würde, möchte ich einfach nicht mehr betreiben“, sagt der 29-Jährige. „Ich habe sieben Jahre in der ersten Mannschaft gespielt. Das war eine coole Zeit. Als Zuschauer verfolge ich die ,Erste‘ aber noch sehr intensiv.“
Sein Fernstudium hat Markus Nothhelfer im März 2016 erfolgreich abgeschlossen. Seit dem vergangenen Jahr widmet er sich in seiner Freizeit neben dem Handball und dem Tauchen auch noch einem weiteren sportlichen Hobby: dem Halbmarathon. Seinen ersten absolvierte er im Vorjahr in Ulm – nach 1:41 Stunden erreichte er das Ziel. „Halbmarathon werde ich sicher auch weiter laufen, in Ulm möchte ich jedenfalls in diesem Jahr wieder dabei sein“, sagt Markus Nothhelfer, der als Konstrukteur bei einer Firma in Bronnen arbeitet. „Irgendwann möchte auch mal einen Marathon laufen. Das Projekt ist aber noch ein paar Jahre weg.“
Deutlich näher ist da der Saisonstart für Laupheims „Zweite“in der Bezirksliga. „Da ist das Niveau deutlich höher als in der Bezirksklasse. Wir haben aber eine super Truppe beisammen“, so der Kapitän des HRW II. „Ziel ist definitiv der Klassenerhalt.“