Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zwiefalter Rat stimmt Nutzungsvertrag zu
Elf zu fünf geht die Abstimmung für die Vereinbarung mit der EnBW für ein Windrad in Mörsingen aus
Kritische Punkte waren der Standort, Befeuerung und der Lärm.
- Im zweiten Anlauf hat nun der Zwiefalter Gemeinderat den Nutzungsvereinbarungen zur Errichtung einer Windenergieanlage im Tautschbuch südlich von Mörsingen zugestimmt. In der Sitzung vor vier Wochen hatte der Gemeinderat die Entscheidung vertagt. Zu viele Details waren noch nicht befriedigend geregelt. Diese wurden nun mit der EnBW nachverhandelt.
Bürgermeister Matthias Henne war in der jüngsten Gemeinderatsitzung sehr dankbar, dass eine verträgliche und erträgliche Grundlage zur Umsetzung der geplanten Windkraftanlage erreicht wurde. Er erwartet, dass das Ergebnis zu einer erhöhten Akzeptanz und der Wiederherstellung des Dorffriedens beitragen solle. Im Herbst wird es in einer Bürgerversammlung weitere Informationen über das Vorgehen und über Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen geben.
Kritische Punkte in der Nutzungsvereinbarung waren der Standort, Befeuerung und der Lärm. Sofern technisch, ökologisch und wirtschaftlich möglich, ist die Windenergieanlage (WEA) bevorzugt auf zwei Grundstücken der Gemeinde, die direkt benannt werden, zu errichten. Andere Flurstücke werden von der Nutzung durch ein Fundament ausgeschlossen. Diese Regelung dient dazu, einen Abstand von rund 1500 Metern zwischen einer WEA auf Gemeindegrund und dem Ortsteil Mörsingen einzuhalten.
Es wird ein Sichtweitenmessgerät an der WEA angebracht und eine synchrone Befeuerung der WEA mit den Windenergieanlagen im benachbarten Windpark Riedlingen erfolgen. Das Sichtweitenmessgerät ermittelt die atmosphärische Sicht und dimmt die Befeuerung entsprechend. Beim Thema „Lärm“herrschte Einigkeit, dass eine Fixierung auf „Dezibel“nicht sinnvoll ist. Eine Zahnreihe an den Rotorblattspitzen reduziere die Geräusche im Betrieb, diese Blätter sollen Verwendung finden.
Der Mörsinger Gemeinderat Siegfried Waidmann bedankte sich anschließend ausdrücklich bei allen Vertretern, die in den letzten Jahren konstruktiv und kritisch mitgemacht hätten. Er dankte ausdrücklich den Kollegen nicht, die nur als Befürworter der Windkraft – ohne Beachtung der Menschen – entschieden hätten. Nach dieser Aussage war zu befürchten, dass die Gräben neu geöffnet würden, doch nach kurzen Klarstellungen wurde die Diskussion beendet. Bei der Abstimmung über die Zustimmung zu Nutzungsvereinbarungen entscheiden sich elf Gemeinderäte dafür und fünf dagegen.