Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Sigmaringer führt Jäger im Altkreis
Michael Gnädinger folgt Walter Burchardt nach – Adolf Maier scheidet ebenfalls aus
(sz) - Die Jägervereinigung Altkreis Saulgau hat in der Mitgliederversammlung in Betzenweiler an der Spitze mehrere personelle Wechsel vollzogen. Zum neuen Kreisjägermeister wählten die Waidmänner Michael Gnädinger aus Sigmaringen. Er löst Walter Burchardt aus Herbertingen ab. Auf Adolf Maier aus Bad Saulgau folgt Bruno Bidlingmaier aus Betzenweiler im Amt des zweiten stellvertretenden Vorisitzenden. Sowohl Burchardt als auch Maier hatten ihren Rückzug aus dem Vorstand schon seit längerer Zeit vorbereitet.
Für eine passende Atmosphäre sorgten bei der Mitgliederversammlung im Gasthaus „Zur Traube“der Hegering „Jagd- und Naturfreunde Bussen“. Die Mitglieder hatten den Saal zum Thema Jagd dekoriert. Zahlreiche Jagdhornbläser des Vereins umrahmten den Abend außerdem musikalisch.
Die Versammlung stand in diesem Jahr ganz im Zeichen von Neuwahlen. Kreisjägermeister Walter Burchardt hatte seine Amtszeit zuletzt noch einmal verlängert, um eine geordnete Nachfolge zu ermöglichen, da sich kein Nachfolger gefunden hatte. Für 2017 hatte er das Ende seiner nunmehr 14-jährigen Vorstandstätigkeit endgültig angekündigt. Sein zweiter Stellvertreter Adolf Maier hatte seine Amtszeit ebenfalls verlängert und wollte sich nach insgesamt zehn Jahren aus der Vereinsführung zurückziehen.
Die Frage der Nachfolge war zentral. „Mit ihr verbunden war die Frage nach dem Fortbestehen des Vereins an sich“, heißt es in der Berichterstattung des Vereins über die Veranstaltung.
Für beide Ämter konnten nun Nachfolger gefunden werden. Zum neuen Kreisjägermeister wurde Michael Gnädinger aus Sigmaringen gewählt, die Nachfolge von Adolf Maier tritt Bruno Bidlingmaier aus Betzenweiler an. Beide wurden mit großer Mehrheit in ihre neuen Ämter gewählt. Das Amt des Schriftführers war ebenfalls neu zu besetzen. Der bisherige Schriftführer, Thomas Lange aus Bierstetten, stand für eine weitere Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wurde Peter Schädler aus Bad Saulgau gewählt.
Burchardt lobt Arbeit im Team
In seiner späteren Rede blickte Kreisjägermeister Burchardt noch einmal auf die Zeit seiner Vereinstätigkeit zurück. Er dankte Adolf Maier für die hervorragende Zusammenarbeit und verwies auf die vielen Herausforderungen, die es zu meistern galt. In den letzten Jahren waren dies vor allem umfangreiche und kostenintensive Sanierungsarbeiten auf dem Schießstand in Herbertingen, die im Rahmen der landesweiten Umstellung auf bleifreie Munition erforderlich geworden sind. Aber auch die laufende Wartung und Bewirtschaftung des Schießstandes seien finanziell und logistisch für die Vereinigung eine Herausforderung gewesen.
Beim Thema Jagd ging es vor allem um die Frage, wie den zunehmenden Schäden durch Biber begegnet werden könne, die nach aktueller Rechtslage nicht bejagt werden dürfen. Insbesondere Landwirte beschwerten sich, so die Jäger, über entsprechende Einbußen. Kreisjägermeister Burchardt sprach sich für eine sachliche und ideologiefreie Debatte aus. Ein Modell wie in Bayern, wo jährlich eine festgelegte Anzahl an Bibern geschossen werden dürfe, bezeichnete er als „überlegenswert“.
Ein letzter großer Programmpunkt der Veranstaltung waren die Ehrungen, deren Zahl in diesem Jahr außerordentlich groß war. Sechs Mitglieder wurden für 60-jährige Mitgliedschaft geehrt, zehn für 50jährige Mitgliedschaft und drei für 40-jährige Mitgliedschaft. Drei Jungjäger erhielten im Rahmen der Versammlung ihre Jägerbriefe.