Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Langenenslingen tritt neuem Verband bei
Landschaftserhaltungsverband bringt die Belange von Mensch und Natur unter einen Hut
- Mit einer Mehrheit, aber gedämpfter Begeisterung, haben die Langenslinger Gemeinderäte dem Beitritt zum Landschaftserhaltungsverband im Landkreis Biberach gestimmt. Der Verband, der sich am gestrigen Donnerstag als eingetragener Verein gründete, soll die Landschaftspflege und den Naturschutz im Rahmen der Gesetze fördern und dabei die Belange von Mensch und Natur unter einen Hut bringen. Die Begeisterung der Langenenslinger Gemeinderäte hielt sich in Grenzen. Bei vier Enthaltungen und zwei Gegenstimmen stimmten sie dem Beitritt zu.
Im gesamten Landkreis stimmen die Gemeinderäte derzeit darüber ab, ob ihre Gemeinde dem neuen Verband beitreten sollen. „Es gibt keine Nachteile, die gegen eine Mitgliedschaft sprechen“, warb Bürgermeister Andreas Schneider. Außerdem sei es beitragsfrei. Ein Vorteil für die Mitglieder eines Landschaftserhaltungsverbands liege darin, dass ein Ansprechpartner für alle Fragen der Landschaftspflege vorhanden sei und nicht zu unterschiedlichen Ämtern Kontakt aufgenommen werden müsse. Darüber hinaus müssten nicht alle grundsätzlichen Fragen zur Erhaltung und Pflege der Landschaft, ob nun Biotopvernetzung oder Artenschutz, im Einzelfall besprochen werden, sondern könnten grundsätzlich in einem paritätisch besetzten Gremium gelöst werden. Das Gremium sei mit je zwei Vertretern der Landwirtschaft, der Kommunen und des Naturschutzes besetzt.
Aufgaben des Vereins
Des Weiteren könne der Verband aufgrund seiner Struktur auch bei Themen und Projekten wie dem Ausgleichsflächenmanagement oder Artenprojekten zuarbeiten und unterstützen. Ein weiterer Schwerpunkt des Verbands wird die Generierung von Landschaftspflegeverträgen für die extensive Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen sein. Zu den Aufgaben des Vereins zählt auch die Umsetzung von Managementplänen bei Natura 2000.
Gemeinderat Wolfgang Fuchsloch war nicht sonderlich begeistert von „noch einem Verein, den man fragen muss, wenn man etwas machen will“. Gemeinderat Lothar Miller sah den Beitritt ebenfalls als kritisch. „Eine Freude habe ich daran nicht.“
Für die Gemeinden bestehe keinerlei Verpflichtung zur Mitgliedschaft, so Schneider. Er sah in dem neuen Verein keine Nachteile für die Gemeinde. Da auch Langenenslingen von einer vielfältigen Landschaft geprägt sei und auch größere Gebiete mit besonderem Schutzcharakter vorhanden seien, war die Verwaltung der Meinung, dass eine Mitgliedschaft im Landschaftserhaltungsverband Landkreis Biberach sinnvoll wäre. Die Mehrheit der Räte stimmte dann für den Beitritt.