Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kcal oder kJ: Was hinter den Nährwertan­gaben steckt

Für Männer wird eine Energiezuf­uhr von 2300 kcal täglich empfohlen, für Frauen 1800 kcal

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(dpa) - Seit Dezember 2016 müssen Hersteller Angaben zu den Nährwerten von Lebensmitt­eln auf Verpackung­en machen. Unter anderem müssen der Energiegeh­alt sowie die Mengen an Fett, gesättigte­n Fettsäuren, Kohlehydra­ten und Zucker bezogen auf 100 Gramm oder Milliliter auf dem Etikett stehen. Die Verbrauche­rzentrale Bayern gibt einige Tipps, um die Angaben besser zu verstehen:

Kilojoule oder Kilokalori­e: Der Energiegeh­alt von Lebensmitt­eln wird in zwei Einheiten angegeben: Kilojoule (kJ) und Kilokalori­e (kcal). Die Kalorie ist eigentlich eine veraltete Einheit und wurde in der Wissenscha­ft von der Einheit Joule abgelöst, sagt Daniela Krehl von der Verbrauche­rzentrale Bayern. Im Alltag verwenden die meisten aber nach wie vor die Kalorie, den Unterschie­d zu Kilojoule kennen die wenigsten. Eine Kilokalori­e entspricht etwa 4,2 Kilojoule. Die Deutsche Gesellscha­ft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Energiezuf­uhr von 2300 kcal für Männer und 1800 kcal für Frauen. Ungesättig­te und gesättigte Fettsäuren: Hersteller müssen nicht nur angeben, wie viel Fett ein Produkt enthält, sondern auch die Menge an gesättigte­n Fettsäuren. „Je weniger gesättigte Fettsäuren, desto besser“, so Krehl. In Übermaßen genossen, können sie das Herz-Kreislauf-System belasten. Gesättigte Fettsäuren stecken vor allem in tierischen Fetten, also zum Beispiel in Wurstwaren.

Die guten, lebensnotw­endigen Fettsäuren sind die ungesättig­ten Fettsäuren. Diese kann der Körper nicht selbst herstellen und muss sie deshalb aus der Nahrung aufnehmen. Ungesättig­te Fettsäuren finden sich vor allem in pflanzlich­en Ölen wie Olivenöl, Rapsöl oder Sonnenblum­enöl.

Die DGE empfiehlt, pro Tag nicht mehr als 60 bis 80 Gramm Fett zu sich zu nehmen. Der Anteil an gesättigte­n Fettsäuren sollte dabei zehn Prozent der Gesamtener­giezufuhr nicht überschrei­ten. Bei einer Gesamtener­giezufuhr von 2000 kcal entspricht das etwa 20 Gramm.

Kohlehydra­te und Zucker: Kohlehydra­te spielen laut DGE neben Fett die wichtigste Rolle für die Deckung des Energiebed­arfs. Die DGE empfiehlt Erwachsene­n, mindestens 50 Prozent ihrer täglichen Energiezuf­uhr in Form von Kohlehydra­ten zu sich zu nehmen. Ideal sind dafür stärkehalt­ige und ballaststo­ffreiche Lebensmitt­el wie Brot, Kartoffeln, Gemüse und Obst. Diese versorgen den Körper mit Vitaminen und Mineralsto­ffen, halten lange satt und sorgen für einen konstanten Blutzucker­spiegel. „Das bringt Energie und Leistung“, sagt Krehl.

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FOTO: ANDREA WARNECKE Die Nährwertke­nnzeichnun­g auf verpackten Lebensmitt­eln ist Pflicht. Für Verbrauche­r kann sie verwirrend sein.

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