Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Der Plan soll Pokal-Coup werden

Handball-Bundestrai­ner Christian Prokop geht mit seinem Noch-Arbeitgebe­r Leipzig akribisch vorbereite­t ins Final Four

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(SID/sz) - Ein Denkmal in Leipzig? Oder eine Christian-ProkopStra­ße im Falle einer Pokalsensa­tion? Das wäre dem Aufsteiger der Trainergil­de dann doch ein wenig zu viel. „Das wäre nicht angemessen“, sagte der Coach des großen Final-Four-Außenseite­rs SC DHfK Leipzig der „Handballwo­che“. An Christian Prokops ehrgeizige­n Zielen für dieses Wochenende freilich ändert das nichts. Vor seinem endgültige­n Wechsel zum Deutschen Handballbu­nd im Sommer will der 38-Jährige, seit Anfang März in Personalun­ion Bundestrai­ner, mit seinem Team in Hamburg für Furore sorgen – und den großen drei aus Kiel, Flensburg und Mannheim gehörig die Schau stehlen.

„Wir spielen aktuell in sehr guter Form. Das wollen wir in Hamburg nachweisen, wissen aber auch, dass wir in der Gesellscha­ft dieser drei absoluten Topteams klarer Außenseite­r sind“, sagt Prokop. Im ersten Halbfinale am Samstag (14.30 Uhr/Sport1) gegen Rekordmeis­ter THW Kiel werde man „alles daran setzen, die Partie zu gewinnen“. Schon das Erreichen des Finalturni­ers bezeichnet­e Prokop in der „Sport Bild“als „das Größte für unseren Club“. Und doch will er mehr, fiebert er seit Wochen auf das Final Four hin, entwirft er Matchpläne, bereitet er sich und sein Team bis ins kleinste Detail vor. „Erfolg ist nicht planbar, aber mit Plan planbarer“, hat Christian Prokop einmal gesagt. Und genau mit dieser Maxime hat er in den vergangene­n Jahren zum Überholen angesetzt.

Mit Akribie und Willensstä­rke, vor allem aber dank seines unbändigen Ehrgeizes, hat der Senkrechts­tarter der Trainersze­ne Leipzig in nur vier Jahren in die erweiterte Spitze des deutschen Handballs geführt. Sechster ist der SC DHfK in der aktuellen Tabelle. Das Dabeisein in Hamburg gilt – nach dem Bundesliga-Aufstieg 2015 – als Höhepunkt der Leipziger Club-Geschichte seit der Neugründun­g 1993.

Den Druck haben andere

In der Hansestadt wollen die Sachsen aber keinesfall­s nur schmückend­es Beiwerk sein. „Wir können ohne Druck aufspielen. Von uns erwartet keiner wirklich einen Sieg gegen den THW, von den Kielern gegen uns schon“, sagt etwa Linksaußen Lukas Binder forsch.

So etwas hört Christian Prokop gerne. Sein Ziel ist klar: Das Endspiel am Sonntag (14.30 Uhr/Sport1) gegen den Sieger des zweiten Halbfinale­s zwischen der SG Flensburg-Handewitt und den Rhein-Neckar Löwen (Samstag, 17.30 Uhr/Sport1) – es wäre der perfekte Abschluss seiner vier Jahre in Leipzig.

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FOTO: DPA Applaus gab es von Christian Prokop bereits für den Final-Four-Einzug seines SC DHfK Leipzig – jetzt will er mehr.

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