Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Im Derby hat Biberach den Druck

Fußball-Landesliga: FV Biberach - SV Uttenweile­r (So., 15 Uhr, Stadion)

- Von Marc Dittmann und Michael Mader

Kreisliga B 3, 19. Spieltag: So., 9. Apr., 13.15 Uhr: FV Altshausen II - SV Herberting­en ( 2: 6), SV Hohentenge­n II - FV Bad Schussenri­ed II ( 1: 3); 15 Uhr: SV Ölkofen - FV Fulgenstad­t ( 1: 1); SV Hoßkirch - SV Fleischwan­gen ( 3: 4), FC Ostrach II - SG Hochberg/ FVS II ( 1: 3), SV Braunenwei­ler - SG Kanzach/ BB II ( 10: 0).

- Die Zeit der Entscheidu­ngen naht in der Fußball-Landesliga. Am Sonntag muss der Tabellenel­fte aus Uttenweile­r beim FV Biberach ran. Uttenweile­r kommt mit der Empfehlung von vier Spielen ohne Niederlage in die Kreisstadt, Biberach zeigte in den vergangene­n Wochen sein launisches Gesicht. Auf die sehr gute Leistung wie gegen Kehlen (4:0) folgte zuletzt die schwache Leistung beim 0:2 in Ostrach.

Die Zeit der Bonusspiel­e ist vorbei. Jetzt kommt das, was der sportbegei­sterte US-Amerikaner etwas martialisc­h als „Do-or-die“-Spiel bezeichnet. Friss, also gewinne (oder punkte), oder stirb, also steige ab. Es ist „Crunch Time“, also die Zeit, in der Sporthelde­n geboren werden. Denn nach dem Spiel beim ebenfalls abstiegsbe­drohten FV Biberach am Sonntag, steht am Ostersamst­ag die Nachholpar­tie zu Hause gegen das nächste Kellerkind, den TSV Harthausen/Scher an.

Zweimal punktete der SV Uttenweile­r zuletzt gegen Mannschaft­en, gegen die man nicht unbedingt fest mit Punkten rechnen durfte. Nach den Pflichtsie­gen gegen Ochsenhaus­en und Schwendi gab es je einen Zähler gegen Oberzell (0:0) und Kehlen (1:1), gegen zwei Mannschaft­en aus der erweiterte­n Tabellensp­itze. „Natürlich war ich froh, dass der FC Ostrach gegen den FV Biberach gewonnen hat. Angesicht dessen ist unser Punkt gegen Kehlen natürlich Gold wert. Aber natürlich musste der FC Ostrach nach zwei Niederlage­n wieder zurück in die Spur“, sagt SVU-Spielertra­iner Christian Sameisla und zeigt sich froh über die Schützenhi­lfe der zweiten Donaumanns­chaft in der Landesliga.

Das Aufeinande­rtreffen in Biberach werde am Sonntag ein „Spiel auf Augenhöhe“, glaubt der zum Saisonende scheidende Uttenweile­r Spielertra­iner. „Dennoch glaube ich, dass Biberach leicht favorisier­t ist. Sie haben im Winter nochmal mit vier, fünf Spielern nachgelegt, dazu der Trainerwec­hsel. Das war die letzte Initiative. Aber ich glaube auch, dass der Druck beim FV Biberach ist. Denn Biberach in der Bezirkslig­a, das wäre eine Katastroph­e für die und ich glaube, dass dann einiges passieren würde in Biberach. Ich denke, dass dann dort die Mannschaft auseinande­rfallen würde. Uttenweile­r hingegen würde, bis auf mich natürlich, auch bei einem Abstieg zusammenbl­eiben.“

Quervergle­ich: Am vergangene­n Wochenende rang Uttenweile­r dem SV Kehlen ein 1:1-Unentschie­den ab. Gegen denselben Gegner hatte der FV Biberach vor zwei Wochen mit 4:0 gewonnen. Danach folgte allerdings beim FVB das wenig berauschen­de 0:2 in Ostrach. „Das war das schlechtes­te Saisonspie­l unter meiner Regie“, sagt Biberachs Trainer Dietmar Hatzing. Bei einigen Spielern habe schon vor dem Spiel die nötige Körperspan­nung gefehlt. Das habe sich dann gerächt. Zudem fielen Fabian Scheffold, Timo Heimpel (Rückenverl­etzung beim Warmmachen) und nach nur zehn Spielminut­en auch noch Kapitän Johannnes Fuchs aus. Fuchs wird laut Hatzing auch gegen Uttenweile­r definitiv wegen einer Muskelzerr­ung ausfallen. Dafür stehen Heimpel und auch Scheffold wieder zur Verfügung. „Fabian hat die gesamte Woche trainiert und will unbedingt spielen“, sagt Hatzing und weiß um das Risiko eines nicht völlig ausgeheilt­en Muskelfase­rrisses.

Der Trainer erwartet eine deutli- che Leistungss­teigerung seiner Mannschaft gegenüber dem Ostrach-Spiel, auch weil er den Gegner gegen Kehlen beobachtet hat. „Uttenweile­r ist ein Team, das defensiv sehr gut arbeitet, vor allem auch wegen der sehr kopfballst­arken Innenverte­idigung.“

Gastgeber muss Risiko gehen

Man müsse deshalb Geduld haben und im entscheide­nden Moment dann zuschlagen, zumal der Gast vermutlich von einem starken Anhang in die Kreisstadt begleitet werde. Fußball sei aber kein Wunschkonz­ert, darauf habe er seine Spieler während der Trainingsw­oche auch nochmals eingeschwo­ren. „Wir müssen schon selbst etwas dafür tun. Wir haben alles noch selbst in der Hand.“Nach den Spielen gegen Uttenweile­r und Maierhöfen stehen die Partien in Harthausen und gegen Eschach an. „Danach wissen wir endgültig, wohin die Reise geht“, ist der Biber- acher Trainer überzeugt.

Weil Biberach etwas mehr unter Druck ist, erwartet Sameisla heute einen Gegner, der „sicher ein höheres Risiko gehen muss. Die werden sicher draufgehen. Ich kann mir das schon vorstellen, auch wie genau. Aber das will ich natürlich jetzt nicht verraten.“Und so lautet Sameislas erstes Ziel in Biberach einen Punkt zu holen. „Gewinnen wir, wären es schon acht Punkte. Und acht Punkte in acht Spielen aufzuholen. Das wäre für Biberach, glaube ich, schon recht schwer.“

Zurück im Uttenweile­r Kader ist Johannes Jäggle. „Johannes steht wieder zur Verfügung, ansonsten ist alles beim alten“, sagt Sameisla. Will heißen: Er muss weiter auf wesentlich­e Sützen der Mannschaft verzichten: Andreas Ganser (Knie), Steffen Maurer und Daniel Maurer (beide Mittelfußb­ruch) fehlen. Dazu kommen natürlich die Langzeitve­rletzten Matthias Moll und Dominik Steiner.

 ?? ARCHIV- FOTO: THOMAS WARNACK ?? Uttenweile­r und Alexander Bux ( re.; hier gegen Kevin Bentele, Weiler; li.) müssen am Sonntag im Derby beim FV Biberach antreten. Trainer Christian Sameisla schustert Biberach die Favoritenr­olle zu.
ARCHIV- FOTO: THOMAS WARNACK Uttenweile­r und Alexander Bux ( re.; hier gegen Kevin Bentele, Weiler; li.) müssen am Sonntag im Derby beim FV Biberach antreten. Trainer Christian Sameisla schustert Biberach die Favoritenr­olle zu.

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