Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Im Derby hat Biberach den Druck
Fußball-Landesliga: FV Biberach - SV Uttenweiler (So., 15 Uhr, Stadion)
Kreisliga B 3, 19. Spieltag: So., 9. Apr., 13.15 Uhr: FV Altshausen II - SV Herbertingen ( 2: 6), SV Hohentengen II - FV Bad Schussenried II ( 1: 3); 15 Uhr: SV Ölkofen - FV Fulgenstadt ( 1: 1); SV Hoßkirch - SV Fleischwangen ( 3: 4), FC Ostrach II - SG Hochberg/ FVS II ( 1: 3), SV Braunenweiler - SG Kanzach/ BB II ( 10: 0).
- Die Zeit der Entscheidungen naht in der Fußball-Landesliga. Am Sonntag muss der Tabellenelfte aus Uttenweiler beim FV Biberach ran. Uttenweiler kommt mit der Empfehlung von vier Spielen ohne Niederlage in die Kreisstadt, Biberach zeigte in den vergangenen Wochen sein launisches Gesicht. Auf die sehr gute Leistung wie gegen Kehlen (4:0) folgte zuletzt die schwache Leistung beim 0:2 in Ostrach.
Die Zeit der Bonusspiele ist vorbei. Jetzt kommt das, was der sportbegeisterte US-Amerikaner etwas martialisch als „Do-or-die“-Spiel bezeichnet. Friss, also gewinne (oder punkte), oder stirb, also steige ab. Es ist „Crunch Time“, also die Zeit, in der Sporthelden geboren werden. Denn nach dem Spiel beim ebenfalls abstiegsbedrohten FV Biberach am Sonntag, steht am Ostersamstag die Nachholpartie zu Hause gegen das nächste Kellerkind, den TSV Harthausen/Scher an.
Zweimal punktete der SV Uttenweiler zuletzt gegen Mannschaften, gegen die man nicht unbedingt fest mit Punkten rechnen durfte. Nach den Pflichtsiegen gegen Ochsenhausen und Schwendi gab es je einen Zähler gegen Oberzell (0:0) und Kehlen (1:1), gegen zwei Mannschaften aus der erweiterten Tabellenspitze. „Natürlich war ich froh, dass der FC Ostrach gegen den FV Biberach gewonnen hat. Angesicht dessen ist unser Punkt gegen Kehlen natürlich Gold wert. Aber natürlich musste der FC Ostrach nach zwei Niederlagen wieder zurück in die Spur“, sagt SVU-Spielertrainer Christian Sameisla und zeigt sich froh über die Schützenhilfe der zweiten Donaumannschaft in der Landesliga.
Das Aufeinandertreffen in Biberach werde am Sonntag ein „Spiel auf Augenhöhe“, glaubt der zum Saisonende scheidende Uttenweiler Spielertrainer. „Dennoch glaube ich, dass Biberach leicht favorisiert ist. Sie haben im Winter nochmal mit vier, fünf Spielern nachgelegt, dazu der Trainerwechsel. Das war die letzte Initiative. Aber ich glaube auch, dass der Druck beim FV Biberach ist. Denn Biberach in der Bezirksliga, das wäre eine Katastrophe für die und ich glaube, dass dann einiges passieren würde in Biberach. Ich denke, dass dann dort die Mannschaft auseinanderfallen würde. Uttenweiler hingegen würde, bis auf mich natürlich, auch bei einem Abstieg zusammenbleiben.“
Quervergleich: Am vergangenen Wochenende rang Uttenweiler dem SV Kehlen ein 1:1-Unentschieden ab. Gegen denselben Gegner hatte der FV Biberach vor zwei Wochen mit 4:0 gewonnen. Danach folgte allerdings beim FVB das wenig berauschende 0:2 in Ostrach. „Das war das schlechteste Saisonspiel unter meiner Regie“, sagt Biberachs Trainer Dietmar Hatzing. Bei einigen Spielern habe schon vor dem Spiel die nötige Körperspannung gefehlt. Das habe sich dann gerächt. Zudem fielen Fabian Scheffold, Timo Heimpel (Rückenverletzung beim Warmmachen) und nach nur zehn Spielminuten auch noch Kapitän Johannnes Fuchs aus. Fuchs wird laut Hatzing auch gegen Uttenweiler definitiv wegen einer Muskelzerrung ausfallen. Dafür stehen Heimpel und auch Scheffold wieder zur Verfügung. „Fabian hat die gesamte Woche trainiert und will unbedingt spielen“, sagt Hatzing und weiß um das Risiko eines nicht völlig ausgeheilten Muskelfaserrisses.
Der Trainer erwartet eine deutli- che Leistungssteigerung seiner Mannschaft gegenüber dem Ostrach-Spiel, auch weil er den Gegner gegen Kehlen beobachtet hat. „Uttenweiler ist ein Team, das defensiv sehr gut arbeitet, vor allem auch wegen der sehr kopfballstarken Innenverteidigung.“
Gastgeber muss Risiko gehen
Man müsse deshalb Geduld haben und im entscheidenden Moment dann zuschlagen, zumal der Gast vermutlich von einem starken Anhang in die Kreisstadt begleitet werde. Fußball sei aber kein Wunschkonzert, darauf habe er seine Spieler während der Trainingswoche auch nochmals eingeschworen. „Wir müssen schon selbst etwas dafür tun. Wir haben alles noch selbst in der Hand.“Nach den Spielen gegen Uttenweiler und Maierhöfen stehen die Partien in Harthausen und gegen Eschach an. „Danach wissen wir endgültig, wohin die Reise geht“, ist der Biber- acher Trainer überzeugt.
Weil Biberach etwas mehr unter Druck ist, erwartet Sameisla heute einen Gegner, der „sicher ein höheres Risiko gehen muss. Die werden sicher draufgehen. Ich kann mir das schon vorstellen, auch wie genau. Aber das will ich natürlich jetzt nicht verraten.“Und so lautet Sameislas erstes Ziel in Biberach einen Punkt zu holen. „Gewinnen wir, wären es schon acht Punkte. Und acht Punkte in acht Spielen aufzuholen. Das wäre für Biberach, glaube ich, schon recht schwer.“
Zurück im Uttenweiler Kader ist Johannes Jäggle. „Johannes steht wieder zur Verfügung, ansonsten ist alles beim alten“, sagt Sameisla. Will heißen: Er muss weiter auf wesentliche Sützen der Mannschaft verzichten: Andreas Ganser (Knie), Steffen Maurer und Daniel Maurer (beide Mittelfußbruch) fehlen. Dazu kommen natürlich die Langzeitverletzten Matthias Moll und Dominik Steiner.