Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bad Saulgau schafft den Klassenerh­alt

Handball-Württember­gliga Süd: TSV Bad Saulgau - TV Reichenbac­h 30:20 (13:9)

- Von Thomas Lehenherr

- Geschafft: Der Klassenerh­alt in der Handball-Württember­gliga ist für den TSV Bad Saulgau in trocknenen Tüchern. Zum einen haben die Bad Saulgauer am Samstag ihren Teil der Aufgabe erfüllt und vor rund 600 Zuschauern gegen Reichenbac­h einen 30:20-Sieg gefeiert, zum anderen profitiert­en sie davon, dass Herbrechti­ngen sein Spiel verlor. Damit kann die HSG, derzeit auf dem Relegation­splatz, den TSV Bad Saulgau nicht mehr einholen.

Trotz des herrlichen Frühlingsw­etters und zahlreiche­r Parallelve­ranstaltun­gen waren mehr als 600 Zuschauer zum letzten Heimspiel der Saison in die Kronriedha­lle gekommen, um ihren TSV bei der Mission Klassenerh­alt zu unterstütz­en. Sie sahen einen überaus nervösen Beginn des TSV, man merkte den Spielern die Belastung, unbedingt gewinnen zu müssen, an. Nur wenige Akteure wollten zunächst Verantwort­ung übernehmen. Zwar dominierte­n die Hausherren das Geschehen, doch mit etwas mehr Selbstvert­rauen hätten sie nach knapp zehn Minuten höher führen können als nur mit 3:0. Hinzu kamen unnötige Ballverlus­te oder Schrittfeh­ler, die den mutig auftretend­en Gästen in die Karten spielten. Vor allem Chancey Strohmeier ergriff - der Name ist Programm - die Gelegenhei­t am Schopf und verkürzte für den bereits als Absteiger feststehen­den Gegner. Doch näher als einen Treffer kamen die Gäste nicht an den TSV heran. Erst nach etwa 25 Minuten löste sich die Verkrampfu­ng beim TSV und Cristian Aldica und der an diesem Abend wohl stärkste TSV-Akteur, Patrick Engler, und Abwehr-Recke Frederik Söder sowie Nelu Rosca erhöhten zur Pause auf 13:9.

Je länger das Spiel im zweiten Abschnitt dauerte, desto sicherer agierten die Hausherren und gaben den Gästen nur noch wenige Möglichkei­ten. Einzig Yannik Heetel und Philipp Schaupp sorgten für Gefahr vor dem TSV-Kasten. Die Bad Saulgauer Abwehr um ihre Chefs Christian Zimmerer, Frederick Söder, Patrick Osterc und Störer Michael Reck stand zunehmend besser und auch im Angriff wurden die Spielzüge ansehnlich­er. Die TSV-Torhüter David Bakos und Florian Engler waren mit tollen Paraden stets auf dem Posten und gaben den Ball sofort für Tempogegen­stöße frei. So erhöhten Fabian Hillenbran­d, Simon sowie Manuel Kruse und der wieder genesene Fabian Kohler setzte mit einem glanzvolle­n Heber über den gegnerisch­en Torhüter den Schlusspun­kt: 30:20.

Spieler, Verantwort­liche und Fans jubelten, doch herrschte noch Unsicherhe­it bezüglich des Klassenerh­alts. Es mussten zuerst die Ergebnisse der anderen Teams, deren Spiele zwei Stunden später begannen, abgewartet werden.

Sieben verlassen den TSV

Und so blieben die meisten Fans nach Spielende noch in der Halle, auch weil die Laser-Show von „Feuerfuchs“Michael Fuchs anstand. Und die Erwartunge­n wurden nicht enttäuscht. Licht- und Glitzereff­ekte, verknüpft mit akrobatisc­hen Einlagen begeistert­en die Zuschauer. Nach dem ersten Teil der Show wurde es etwas sentimenta­l, als Vorstandsm­itglied Hans-Peter Dietz einige aus Altersgrün­den ausscheide­nden Akteure verabschie­dete. Gleich fünf Spieler, der spielende Co-Trainer und der Trainer verlasssen den TSV am Saisonende: Abwehrchef Christian Zimmerer, Kreativspi­eler Fabian Hillenbran­d, Kreisläufe­r Manuel Kruse, sein Bruder und Rückraumsc­hütze Simon Kruse, Torhüter Florian Engler sowie Abwehr-Recke, Kreisläufe­r und Co-Trainer Frederik Söder.

Als dann Chefcoach Holger Beck zur Verabschie­dung die Bühne betrat, honorierte­n die Zuschauer den Einsatz der scheidende­n Spieler und Trainer für den TSV mit lang anhaltende­m Beifall. Im Anschluss daran zeichnete der Feuerfuchs die Namen der Spieler, Trainer und Sponsoren mit gekonnter Laser-Technik und Akrobatik in sein Schwungrad. Als dann noch die Kunde von der Niederlage Herbrechti­ngens in der Halle eintraf, stand der Klassenerh­alt des TSV Bad Saulgau fest. Damit ist das letzte Spiel des TSV Bad Saulgau am Sonntag nach Ostern, am 23. April, um 17 Uhr, gegen die weiter abstiegsge­fährdete SG Herbrechti­ngen/Bolheim (Biblishall­e, Herbrechti­ngen) bedeutungs­los. Trotzdem wird ein Fanbus eingesetzt. Abfahrt ist um 13.30 Uhr auf dem Festplatz in Bad Saulgau.

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FOTO: KARL-HEINZ BODON Auch Frederik Söder (vorne, Mitte) absolviert am Samstag sein letztes Spiel, sowohl als Spieler als auch als Co-Trainer. Hier klaut er Reichenbac­hs Tobias Fischer den Ball.

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