Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Jeder fährt am Anschlag

Van Avermaet gewinnt Paris-Roubaix – Greipel Siebter

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(dpa) - André Greipel stand schon Minuten nach der Kopfsteinp­flaster-Tortur im Teambus unter der Dusche, auch John Degenkolb hielt sich mit dreckversc­hmiertem Gesicht nicht mehr lange im ehrwürdige­n Velodrome von Roubaix auf. Auf Platz sieben und zehn beendeten die deutschen Radstars den gefürchtet­en Frühjahrsk­lassiker Paris-Roubaix. „Wenn man es gewinnt, ist es das schönste Rennen auf der Welt“, sagte Degenkolb und sprach aus eigener Erfahrung.

Doch am Sonntag war beim Sieger von 2015 „nicht mehr viel Kraft in den Beinen“, um gegen Olympiasie­ger Greg van Avermaet zu bestehen. Der Belgier siegte in der „Hölle des Nordens“nach 257 Kilometern, davon 55 über Kopfsteinp­flaster, im Sprint einer Fünfergrup­pe vor dem Tschechen Zdenek Stybar und dem Niederländ­er Sebastian Langeveld.

Für Degenkolb und Greipel blieb – zwölf Sekunden zurück – nur der Sprint um die Plätze. „Hier fährt jeder am Anschlag. Roubaix heißt ,niemals aufgeben‘. Das ist kein Kindergebu­rtstag hier. Ich bin mit Platz sieben zufrieden“, sagte Sprinter Greipel.

An der Seite der beiden Deutschen erreichte auch der belgische Rekordsieg­er Tom Boonen das Ziel, der auf der Betonpiste von Roubaix seine beeindruck­ende Profikarri­ere beendete. Ein fünfter Pflasterst­ein als Siegerpoka­l war dem Belgier nicht vergönnt. Stattdesse­n jubelte van Avermaet. „Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich hätte nie gedacht, dass ich ein solches Rennen gewinnen kann. Ich bin überglückl­ich“, sagte Boonens Landsmann.

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