Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
München gewinnt im „sudden death“
(SID) - Der „Plötzliche Tod“kam in der 97. Minute, dann durfte der Favorit aufatmen: Der EHC Red Bull München hat im längsten Final-Spiel in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) einen ersten Schritt zur erfolgreichen Titelverteidigung getan. In der Neuauflage des Vorjahresfinales gewann die Mannschaft von Meistertrainer Don Jackson gegen die Grizzlys Wolfsburg die erste von maximal sieben Partien nach zweimaligem Rückstand im „sudden death“mit 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 1:0).
Den entscheidenden Treffer vor 6142 Zuschauern in der ausverkauften Olympia-Eishalle erzielte in der zweiten Verlängerung Dominik Kahun nach 96:12 Minuten Spielzeit. Es war damit das achtlängste Spiel der DEL-Geschichte, den Rekord halten mit 168:16 Minuten und sechs Verlängerungen seit dem 22. März 2008 Köln und Mannheim. Armin Wurm (20.) und Sebastian Furchner (28.) hatten Wolfsburg zweimal in Führung gebracht, Brooks Macek (26.) und Yannic Seidenberg (35.) glichen jeweils in Überzahl für die aktiveren und über weite Strecken überlegenen Münchner aus. Spiel zwei findet am Dienstag in Wolfsburg statt.
Für die Grizzlys war es bei der dritten Finalteilnahme die achte Niederlage. 2011 hatten sie die damalige Serie „best of five“0:3 gegen die Eisbären Berlin verloren, im vergangenen Jahr 0:4 gegen München. Die Münchner gingen als Favorit in diese Saison und in die finale Serie. Allerdings: Wolfsburg hatte in diesem Jahr zum fünften Mal nacheinander im Halbfinale gestanden. „Die sind ganz clever, dass sie kommen und sagen: München ist der Favorit. Aber sie wissen ganz genau, was sie zu tun haben“, so EHC-Kapitän Michael Wolf.
Tatsächlich begann die Begegnung ausgeglichen. Nach zehn Minuten war minutenlang starker Betrieb vor dem Tor von Wolfsburgs Torhüter Felix Brückmann, der mehrfach glänzend parierte. Zunächst hinter sich greifen musste aber Danny aus den Birken, bislang bester Torhüter in den Play-offs – 29 Sekunden vor Ende des ersten Drittels. Der Siegtreffer für die Roten Bullen schien nur eine Frage der Zeit – er fiel dann auch, allerdings mit Verspätung.