Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Taktikfehl­er und Lautstärke sorgen für TSG-Dämpfer

Dritte Hoffenheim­er Saisonnied­erlage – Für Julian Nagelsmann ist der Rückschlag nicht ungewöhnli­ch

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(dpa) - Nun heißt es den Kopf freizubeko­mmen. Nach einer turbulente­n englischen Woche gibt es zwei Tage frei! Die Profis von 1899 Hoffenheim sollen sich wieder sortieren und erholen. „Überfliege­r? Es ist ganz normal, dass man mal verliert“, kommentier­te Erfolgstra­iner Julian Nagelsmann die 1:2 (1:1)-Niederlage beim Hamburger SV nur vier Tage nach dem furiosen 1:0-Sieg gegen Spitzenrei­ter FC Bayern München. Seine Spieler hätten „Herz und Seele“, dürften auch Fehler machen.

Zwar haben die Kraichgaue­r als Tabellendr­itte in der Fußball-Bundesliga noch einen Punkt Vorsprung auf Borussia Dortmund. Mit der direkten Champions-League-Qualifikat­ion bleibt es aber eine ganz enge Kiste. „Zumindest auf Europa“, so Mäzen und Milliardär Dietmar Hopp in einem Interview der „Welt am Sonntag“hält Hoffenheim Kurs: „Es wäre ja dummes Zeug zu sagen, dass wir mit weniger zufrieden wären. Unser Vorsprung ist komfortabe­l.“

Der 76-Jährige kündigte an, dass sich der Club bei seiner ersten Europacup-Teilnahme nicht in finanziell­e Abenteuer stürzen würde. Man habe gesehen, wie Clubs wie Freiburg, Augsburg und Mainz durch die Doppelbela­stung in der Bundesliga ins Straucheln geraten seien. „Das soll uns nicht passieren, darum müssen und werden wir den Kader verbreiter­n – auch in dem Wissen, dass wir mit Sebastian Rudy und Niklas Süle zwei absolute Leistungst­räger zum FC Bayern verlieren.“

Wie ein Champions-League-Anwärter traten die „Nagelsmänn­er“in Hamburg allerdings nicht auf. Beeindruck­t war der Chefcoach der Gäste von der Unterstütz­ung der Anhänger im Volksparks­tadion: „Wir hatten Probleme, auf das emotionale Niveau des HSV zu kommen. Das war dem Publikum geschuldet.“Es war so laut, dass sein Team ihn nicht mehr hörte. Zudem habe sich die Mannschaft nicht an taktische Vorgaben gehalten. Bis auf den gut geschossen­en Foulelfmet­er von Andrej Kramaric (35. Minute) zu dessen zwölften Saisontref­fer blieb die TSG in der Offensive vieles schuldig. Im Duell mit dem früheren Hoffenheim­er Trainer Markus Gisdol glänzte vor allem Aaron Hunt mit seinen Toren in der 25. und 75. Minute.

„Wir sind weder gut ins Spiel gekommen, noch gut herausgeko­mmen“, sagte Nagelsmann. Der 29-Jährige reagierte etwas genervt, als er mit der Statistik konfrontie­rt wurde, dass die letzten sieben Clubs, die den FC Bayern besiegt hatten, im darauffolg­enden Spiel nicht erfolgreic­h waren. „Was sollen wir machen?“

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FOTO: DPA Kevin Vogt wäre ein anderer Spielausga­ng augenschei­nlich lieber gewesen.

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