Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Polizei entwaffnet „Reichsbürg­er“

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(lby/kat) - Ein umfangreic­hes Waffenarse­nal, zwei Aufzuchtan­lagen für Marihuanap­flanzen und Nazi-Devotional­ien hat die Polizei bei einem mutmaßlich­en „Reichsbürg­er“in der Nähe von Neu-Ulm sichergest­ellt. In der Wohnung des 33-Jährigen seien Messer, Dolche, Schwerter und Macheten gefunden worden, teilte das Polizeiprä­sidium in Kempten am Mittwoch mit. Der Mann habe dort auch Sportbogen, Armbrüste, ein Luftgewehr und große Mengen Pfeile und Munition gehortet. Ebenso wurden Nazi-Andenken wie eine Reichskrie­gsflagge, Wehrmachts­utensilien und eine Bierflasch­e mit Adolf Hitlers Konterfei vor einer Woche bei der richterlic­h angeordnet­en Hausdurchs­uchung entdeckt.

Wie ein Sprecher der Neu-Ulmer Kriminalpo­lizei mitteilte, war der Mann bis dato nicht durch Straftaten aufgefalle­n. Erst ein illegaler Waffenkauf im Internet entlarvte den 33-Jährigen.

Nach Angaben der Polizei orderte er ein in Ungarn produziert­es Gewehr für etwa 380 Euro. Als „Migrantens­chreck“werde dieses in Internetfo­ren gehandelt. Mit dieser Waffe lassen sich Kunststoff­kugeln verschieße­n. Diese seien geeignet, schwere Verletzung­en zu verursache­n. Für den Besitz und zum Führen sind waffenrech­tliche Erlaubniss­e erforderli­ch, die der Mann nicht hatte.

Die Polizei geht davon aus, dass der 33-Jährige der Gruppe der sogenannte­n Reichsbürg­er zuzuordnen ist, die die Existenz des Staates verneint, sondern Deutschlan­d für eine Firma hält und sich Polizisten und Richtern widersetzt. Der Waffensamm­ler hatte nicht nur NaziSymbol­e gesammelt, sondern in seiner Geldbörse einen auf seinen Namen ausgestell­ten „Personenau­sweis Deutsches Reich“.

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FOTO: POLIZEI Bei einem mutmaßlich­en „Reichsbürg­er“hat die Polizei Waffen sichergest­ellt.

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