Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Aufatmen im Endspurt
Dortmund kämpft in Gladbach um Rang drei, Frontenwechsler Dahoud um sein Image
●Golf-Star
(Foto: dpa) ist zum vierten Mal am Rücken operiert worden und fällt für den Rest des Jahres aus. Der 14-malige MajorGewinner aus den USA erklärte: „Die Operation ist gut verlaufen. Ich bin optimistisch, dass die Operation die Krämpfe und Schmerzen in meinem Rücken lindern wird.“Er freue sich „auf die Rückkehr in den Golfsport und darauf, schmerzfrei mit meinen beiden Kindern spielen zu können“. Der 41-Jährige wird einige Wochen pausieren, dann mit Therapien und Behandlungen beginnen. Nach sechs Monaten soll er wieder voll beweglich sein, danach kann er wieder mit dem kompletten Training beginnen. Der Eingriff wurde in einer RückenSpezialklinik in Dallas von Dr. Richard Guyer vorgenommen. Der Mediziner erklärte, Woods werde wieder in der Lage sein, in den Wettkampfsport einzusteigen. Bei seinem letzten Start Anfang Februar in Dubai war Woods nach der ersten Runde ausgestiegen. Zuvor hatte er wegen des Rückens bereits für anderthalb Jahre pausiert. (dpa/SID)
Woods Tiger
Hürden-Olympiasiegerin
(Foto: dpa/USA) ist wegen drei verpasster Dopingtests ein Jahr gesperrt worden und verpasst die WM in London. Die Sperre gilt rückwirkend ab 19. Dezember und hat keine Auswirkungen auf ihr Olympiagold in Rio über 100 m Hürden, da Rollins den dritten Test erst am 27. September verpasste. Rollin sagte, sie sei verwirrt über das Programm zur Angabe des Aufenthaltsorts, sie habe nie gedopt. Das Sportgericht erklärte, der Fall sei schwierig, da es keine Anzeichen gebe, dass Rollins „absichtlich“die Tests umgangen habe. Rollins sei 2016 insgesamt 16-mal negativ kontrolliert worden, darunter acht mal im Training. Sie habe nur „geringfügige Schuld“, deshalb die Mindeststrafe. Tatsächlich sind die Umstände kurios: Test zwei hatte Rollins verpasst, weil sie am „Brianna-Rollins-Tag“zu ihren Ehren in ihrer Heimatstadt teilnahm, am Tag von Test drei weilte sie bei einer Ehrung durch Präsident Barack Obama im Weißen Haus. (SID)
Brianna Rollins
(SID/dpa/sz) - Der Weg zurück zum Alltag ist geebnet, Borussia Dortmund braucht im Saison-Endspurt keine Angst mehr zu haben, dass es erneut zu einem Attentat kommen könnte. Mit Erleichterung reagierte Trainer Thomas Tuchel am Freitag auf die Festnahme des mutmaßlichen Attentäters, der vor dem ChampionsLeague-Duell gegen Monaco einen Bombenanschlag auf den BVB verübt und Marc Bartra dabei schwer verletzt hatte. „Wenn die Motive geklärt sind, dann hilft uns das sehr, das zu verarbeiten“, sagte Tuchel vor dem Bundesligaspiel heute (18.30 Uhr/Sky) bei Borussia Mönchengladbach.
Ihm selber gehe es zehn Tage nach dem Anschlag „recht gut“mit der psychischen Bewältigung, Tuchel räumte aber ein, dass der Umgang mit der Mannschaft derzeit schwierig für ihn sei: „Mir steht es nicht zu, das Gewohnte von meinen Spielern einzufordern, weil es eben nicht jedem so gut geht wie mir. Man muss vorsichtig sein. Jeder hat das Recht, das in seinem Tempo zu verarbeiten.“
Die Bomben-Attacke vom 11. April sei ein Schlüsselfaktor für das Viertelfinal-Aus in der Königsklasse gewesen, bilanziert Tuchel. „Das war der entscheidende Vorteil für Monaco. Wir haben eine Mannschaft auf Augenhöhe gesehen, die aber frei war. Unsere Mannschaft wurde hingegen komplett aus ihrem Bezugsrahmen gerissen.“Inwieweit die Patzer von Torhüter Roman Bürki, Lukasz Piszcek und Eric Durm Konsequenzen haben, bleibt offen.
Eines ist dagegen nicht offen – dass Mahmoud Dahoud ab Sommer den BVB verstärken wird. Für zehn Millionen Euro Ablöse lotste Dortmund den 21-jährigen Gladbacher an Bord, der heute natürlich im Rampenlicht stehen wird. „Nein, das ist kein besonderes Spiel für mich“, sagte das Mittelfeld-Juwel vor der Partie gegen seinen künftigen Arbeitgeber, ganz glauben aber kann man ihm das nicht. Immerhin kann Dahoud heute die Fohlen Richtung Europacup schießen – und gleichzeitig dem BVB eine vielleicht entscheidende Niederlage im Kampf um die Champions League zufügen. Eine verzwickte Situation.
„Ich spiele für Gladbach, werde alles für den Club geben“, verspricht Dahoud, Gladbachs Führungkräfte taten vor dem Duell der Borussen alles, um ihn ein wenig anzufachen. Sportdirektor Max Eberl warnte ihn vor den Beispielen Sinan Kurt und Alexander Baumjohann. Beide zog es in jungen Jahren von der Borussia zu Bayern München, beide scheiterten dort und sind heute weit von ihrer einstigen Form entfernt. „Diese Schritte kamen zu früh“, sagt Eberl. Auch Trainer Dieter Hecking glaubt, dass Dahouds Wechsel „eher ein Schritt zur Seite ist. Es wäre nicht schlecht für ihn gewesen, noch ein Jahr zu bleiben.“
Tuchel dagegen schört auf Dahoud. „Ich liebe diesen Spieler. Wir haben sehr lange gebohrt“, sagte der 43-Jährige und wollte ansonsten kein Öl ins Feuer gießen: „Ich bin mir sicher, dass Mo bis Samstag in Ruhe gelassen werden möchte, auch von mir.“
Dahouds Qualitäten sind unbestritten. Seit der Bekanntgabe seines Wechsels spielt der in Syrien geborene Edeltechniker wieder so stark wie im Vorjahr. Fürs Duell mit dem BVB macht sich Hecking daher keine Sorgen. „Ich glaube, dass er alles für die richtige Borussia gibt. Mo hat in den letzten Spielen gezeigt, dass er alles geben wird. Wir hoffen, mit ihm zusammen einen vernünftigen Saisonabschluss hinzukriegen“, sagte der Coach und denkt ans Pokal-Halbfinale am Dienstag gegen Frankfurt.
Nach Berlin und zurück in die Champions League wollen auch die Dortmunder, die noch um den Einsatz von Marco Reus bangen müssen. Ob zu Dahoud und Verteidiger Ömer Toprak, der aus Leverkusen kommt, noch hochkarätige Zugänge hinzustoßen, dürfte auch von Rang drei und den planbaren Einnahmen abhängen. Immerhin: Für den Fall eines Abgangs von Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang hat der BVB offenbar vorgesorgt. In Alexandre Lacazette von Olympique Lyon, am Donnerstag zweifacher Torschütze gegen Istanbul, steht angeblich ein Ersatz bereit.