Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ostrach vergibt zwei Elfmeter
Fußball-Landesliga, St. 4: SSV Ehingen-Süd - FC Ostrach 5:2 (2:1)
- Es ist das angekündigte Spitzenspiel gewesen. Vor allem im zweiten Durchgang bot der FC Ostrach dem designierten Landesliga-Meister SSV Ehingen-Süd die Stirn und hatte am Ende auch Pech. Nach dem 3:3 im Hinspiel siegte dieses Mal EhingenSüd am Samstagnachmittag vor rund 200 Zuschauern in Kirchbierlingen mit 5:2 (2:1). Ostrach leistete sich den Luxus, zwei Elfmeter zu verschießen. Am Ende ausschlaggebend für die Niederlage.
Vor einer stattlichen Kulisse von über 200 Zuschauern begannen beide Teams verhalten. Keine Mannschaft riskierte zunächst viel. Und so spielte sich in den Anfangsminuten vieles im Mittelfeld ab. Die Zebras versuchten durch frühes Pressing den Spielfluss der Heimelf zu stören. Der Gastgeber baute durch schnelles Spiel über die Außen sein Spiel auf. Während Ostrachs beste Chance ein Weitschuss von Markus Gipson war, mit dem SSV-Torhüter Benjamin Gralla keine Probleme hatte (15.), hatte „Süd“die erste Chance durch Martin Schrode, dessen Freistoß auf der Latte aufsetzte (22.). Die zweite gute Gelegenheit nutzte Süd: Nach Balleroberung passte der starke Turkalj auf Gaudio, dessen Flachpass Daniel Maier verwertete - 1:0 (26.).
Die Schwarz-Weißen waren nur kurz geschockt. Nach einem Eckball war Torjäger Eugen Michel zu Stelle. Nach einem Stellungsfehler parierte Gralla zunächst einen Schuss, dann aber staubte Michel aus dem Getümmel unhaltbar ab - 1:1 (32.). Das Spiel blieb danach ausgeglichen, und beide Mannschaften konnten sich kaum nennenswerte Chancen erabeiten. In der 35. Minute hatten die SchwarzWeißen Glück, dass das Schiedsrichtergespann ein Foul an Gateon Gaudio im Strafraum übersah und nicht mit Elfmeter ahndete. Mit dem Halbzeitpfiff gab es die kalte Dusche für die Topalusic-Elf. Wiederum wurde der Ball über die rechte Seite nach innen gespielt und wiederum zappelte der Ball im Netz. Nach einem gewonnenen Zweikampf traf Turkalj. Zum Leidwesen des FC Ostrach hatte der Schiedsrichter zuvor ein aus Ostracher Sicht klares Foul an Markus Gipson übersehen und der Treffer von Michael Turkalj zählte - 2:1 (45.).
Ehingen-Süd kam stark aus der Halbzeitpause. Die Mannschaft um Kapitän Rohmer kam meistens einen Schritt zu spät und so konnte der Klassenprimus sein Kombinationsspiel aufziehen. Innerhalb von zehn Minuten lag der Ball zweimal im Tor von Raphael Vetter. Zunächst ließ FCO-Torhüter Raphael Vetter einen wuchtigen Turkalj-Freistoß abprallen und Jonas Guggenmoser staubte ab (51.). Dann erhöhte Schrode nach einem Turkalj-Freistoß - 4:1 (61.).
Die Buchbühlkicker gaben nicht auf und verkürzten - erneut durch Eugen Michel - 2:4 (66.). Nach einer Freistoßflanke setzte sich Michel durch und wuchtete den Ball zum 4:2 unter die Latte (67.). Nun wurde das Spiel hektischer. Wesentlichen Anteil hatte Schiedsrichter Rico Neidinger, der 13 Gelbe Karten verteilte. Beide Mannschaften kämpften um jeden Ball. Nur drei Minuten nach dem Treffer von Michael gab es nach einem Foul an Kapitän Rohmer Elfmeter. Süd protestierte, der Ball sei gespielt worden. Zum Leidwesen der Ostracher scheiterte Markus Gipson an Süd-Torhüter Gralla (70.).
„Merkwürdige Entscheidungen“
Dieser stand auch kurze Zeit später im Mittelpunkt. Nur zwei Minuten später scheiterte Gralla an der Strafraumkante beim Versuch Eugen Michel auszuspielen und hinderte Michel auf dem Weg zum Tor (73.). Nach der Notbremse hätte es eigentlich Rot und Elfmeter geben müssen, doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. Einen weiteren Strafstoß für den Tabellendritten gab es, als Michael Eisele im Strafraum unsauber gestoppt. wurde (78.). Eugen Michel trat gegen Gralla an und erneut blieb der Schlussmann, einst in der Jugend des FSV Frankfurt, Sieger. Die Heimmanschft erzielte durch Stefan Hess noch das 5:2 (85.) als Vetter einen Schrode-Freistoß nicht festhielt und Hess abstaubte.
„Es ist fast schon Normalität, dass sich in Spielen dieser beiden Mannschaften viel geboten wird“, sagte SSV-Trainer Michael Bochtler, der einige Entscheidungen des Unparteiischen als „merkwürdig“bezeichnete. In der zweiten Halbzeit hätte es eng werden können“, sagte Bochtler.
Der Ostracher Trainer Miroslav Topalusic sah seine Mannschaft deutlich unter Wert geschlagen. „Ich habe Vorteile bei meiner Elf in der Spielanlage gesehen. Dagegen war Ehingen-Süd einfach nur effektiver und cleverer.“