Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wiederholt­er Siebenmete­r sorgt für Diskussion­en

Handball-Bundesliga: HBW Balingen-W. - TBV Lemgo 27:27 (12:14)

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(sz) - In einem Spiel, über das man ganz sicher noch lange sprechen und diskutiere­n wird, haben sich der HBW Balingen-Weilstette­n und der TBV Lemgo am Samstagabe­nd in der Balinger Sparkassen­arena 27:27(12:14) getrennt. Ob es dabei bleibt, wird sich erst in den kommenden Tagen klären, denn die Verantwort­lichen des HBW BalingenWe­ilstetten haben fristgerec­ht Einspruch gegen die Wertung des Spiels angekündig­t: Grund ist eine umstritten­e Schiedsric­hterentsch­eidung.

Vor der höchst umstritten­en Entscheidu­ng bekamen die Zuschauer in der ausverkauf­ten Arena genau jenes Spiel zu sehen, das man im Vorfeld erwartet hatte. Abstiegskr­imi pur. Beide Mannschaft­en begannen nervös und fehlerhaft. Nur zwei Treffer fielen in den ersten zehn Minuten. Nach der ersten Lemgoer Führung nahm die Partie Fahrt auf. Martin Strobel glich zum 3:3 aus und Yves Kunkel traf per Tempogegen­stoß zum 4:3, nachdem er den Gästen bei einem Querpass den Ball „geklaut“hatte. Nun legten die Hausherren immer einen Treffer vor, Lemgo zog nach. Nach dem 9:9 lief im Angriff der Balinger nicht mehr viel zusammen. HBW-Coach Sigtryggss­on reagierte, nahm beim Stand von 9:11 eine Auszeit, die zunächst nicht fruchtete. Lemgo führte mit 14:10, als Peter Johannesso­n zwei wichtige Würfe parierte, Yves Kunkel und Martin Strobel verkürzten auf 12:14.

Sascha Ilitsch und Lars Friedrich sowie Yves Kunkel trafen zu Beginn der zweiten 30 Minuten, 15:15. Jetzt war die Hölle-Süd auf Betriebste­mperatur. Erst recht, als Kunkel in Überzahl einen Ball stibitzte und ins leere Lemgoer Tor traf - 16:15. Doch immer wieder vergab der HBW gute Möglichkei­ten.

Lemgo schien zu Beginn der letzten zehn Minuten die besseren Nerven zu haben. Beim Stand von 23:25 für die Ostwestfal­en schienen die Balinger auf die Verlierers­traße zu geraten. Dann aber ließ sich der ExLemgoer Thorben Kirsch aus dem Balinger Perspektiv­kader nicht stoppen - 24:25, Lars Friedrich glich aus, 25:25 (56.). Nach dem 26:26 durch Markus Stegefelt, drei Minuten vor Spielende, wurde es turbulent. Zunächst scheiterte der Gast an HBWKeeper Tomáš Mrkva, dann verlor Balingen bei angezeigte­m Zeitspiel den Ball. Die Gäste machte es nicht besser. Als auf der Uhr noch 27 Sekunden zu spielen waren, nahm Rúnar Sigtryggss­on seine letzte Auszeit. Den abgesproch­enen Spielzug schloss Lars Friedrich mit einer Fackel unter die Latte ab. Die Halle tobte. Lemgo blieben zehn Sekunden Zeit. Dominik Ebmer stürmte aus dem rechten Rückraum Richtung Balinger Kreis und Martin Strobel schaffte es nicht mehr, die Lücke zu schließen. Er prallte mit Ebner zusammen und wurde dafür mit einer Disqualifi­kation bestraft. Außerdem entschiede­n die beiden Unparteiis­chen auf Strafwurf. Die Uhr zeigte noch drei Sekunden Spielzeit. Tim Hornke trat an und warf nach kurzer Verzögerun­g. HBW-Keeper Tomáš Mrkva parierte und die Halle brach in tosenden Jubel aus. Der war verfrüht, denn die Unparteiis­chen ließen den Strafwurf wiederhole­n. Dieses Mal verwandelt­e Hornke zum 27:27-Ausgleich. Warum er nochmals werfen durfte und ob das regelkonfo­rm war, soll jetzt in den nächsten Tagen geklärt werden.

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