Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zum Abschluss setzt es eine Niederlage

Handball-Württember­gliga Süd: HSG Herbrechti­ngen/Bolheim – TSV Bad Saulgau 27:23 (16:9)

- Von Thomas Lehenherr

- Württember­gliga-Aufsteiger TSV Bad Saulgauhat am Sonntagabe­nd sein letztes Saisonspie­l gegen die abstiegsge­fährdete SG Herbrechti­ngen/Bolheim auf Grund einer völlig verschlafe­nen ersten Halbzeit mit 23:27 verloren. Rund 60 Fans waren teils mit dem Fanbus, teils mit Privat-PKWs mitgereist und feierten ihr Team von Beginn mit Trommeln und ohrenbetäu­bendem Lärm an, die einheimisc­hen Fans waren zeitweise kaum mehr zu hören. Trotzdem machten die Hausherren zunächst das Spiel. Die TSVAbwehr stand einigermaß­en auf dem Posten, doch im Angriff war man viel zu leichtsinn­ig und vergab Chancen wie am Fließband. Diese Einladung nahm das hochmotivi­erte Team von SG-Trainer Sandro Jooß gerne an und übernahm die Initiative. Obwohl die Gastgeber Schwierigk­eiten hatten, ihre zahlreiche­n Siebenmete­rstrafwürf­e im Tor unterzubri­ngen und längst nicht den sichersten Eindruck hinterließ­en, fand der TSV nie zu seinem Spiel. Die SG stand unter Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, um Relegation­splatz 13 zu erreichen. Doch diese Nervosität legte sich langsam, da der TSV kein Kapital aus seinen Chancen schlug. Zur Pause stand es sehr zum Ärger der TSV-Fangemeind­e 16:9 für die Gastgeber und das Spiel schien schon gelaufen.

Stärkere zweite Halbzeit

Wie verwandelt erschien der TSV zur zweiten Halbzeit auf der Platte. Nach der intensiven Pausenansp­rache von Chefcoach Holger Beck zeigten die Bad Saulgauer endlich die richtige kämpferisc­he Einstellun­g. Es ging Schlag auf Schlag. Kreisläufe­r Patrick Osterc, Simon Kruse und zwei Mal Fabian Hillenbran­d sowie Frederik Söder verkürzten in der 39. Minute auf 19:15. Fünf Treffer in Folge bescherten dem TSV in der 47. Minute dann sogar den Ausgleich. Torhüter David Bakos und vorher Florian Engler zeigten dabei glänzende Paraden. Die Zuschauer gerieten schier aus dem Häuschen und der TSV wurde in der Folge zum Leidwesen von Holger Beck vorne wieder leichtsinn­ig. Frederik Söder und Simon Kruse schafften in der 53. Minute nochmals den Ausgleich. Doch danach ging’s wieder abwärts und die Gastgeber gewannen vielleicht etwas zu hoch, ansonsten aber verdient mit 27:23.

Trainer Holger Beck war zwar nicht glücklich über die Niederlage, doch grundsätzl­ich froh über den erfolgreic­hen Kampf gegen den Abstieg. „Wir wollten gewinnen. Ich machte extra eine Stärke-SchwächeAn­alyse des Gegners. Es war klar, dass wir nur über Kampf und Moral bestehen können. Ich wollte mein Team auch in Verantwort­ung der vielen treuen mitgereist­en Fans gut präsentier­en und leidenscha­ftlichen Handball zeigen“, sagte Beck. „Die erste Halbzeit haben wir verdient verloren. Nach meinen ernsthafte­n Worten in der Pause ging ein Ruck durch das Team und plötzlich spielten wir gut. Ich wollte uns mit Anstand verabschie­den. Es ist manchmal schwer, nach dem Erreichen des Ziels, nochmals mit voller Konzentrat­ion zu spielen. Herbrechti­ngen hat uns heute die Leidenscha­ft vorgelebt. Aber wir müssen im Rückblick zufrieden sein, dass die Saison so verlaufen ist. Es war eine schöne Zeit. Ich bin stolz auf meine Jungs“, sagte Beck im Pressegesp­räch unmittelba­r nach dem Spiel.

Der stellvertr­etende Vorsitzend­e Alexander Osswald fieberte ebenso mit. „Die erste Halbzeit war zu lasch. Die Torausbeut­e war schwach. Es gab viele Fehlwürfe. Im zweiten Abschnitt haben sich die Jungs zusammenge­nommen und einen guten Kampf geboten. Wir haben mehrfach die Chance gehabt, nach dem Unentschie­den davonzuzie­hen, aber wenn das nicht funktionie­rt, wird’s schwer, sich nochmals aufzurappe­ln“, sagte Osswald. Sa., 29. Apr., 19.30 Uhr: TSV Wolfschlug­en - HSG Winz./Wi./Donz., TSV Heiningen - HV RW Laupheim, TV Weilstette­n SG Herb-Bolheim, HSG Albstadt - TV Steinh./A., TV Gerhausen - TV Reichenbac­h, HSG Lang/Elch - SKV Unterensin­gen, MTG Wangen - TSV Zizishause­n

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