Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Kunstwerke für die Nachwelt erhalten
Aktion: Bilder von Brigitte Kreinz werden gegen eine Spende abgegeben
(sz/uno/evwi) - Im Dezember des vergangenen Jahres verstarb die Neufraer Künstlerin Brigitte Kreinz. Mehrere hundert Bilder hat die Künstlerin im Laufe von 35 Jahren geschaffen. Damit diese der Nachwelt erhalten bleiben, wurde nun ein Teil davon am Samstag in Neufra ausgestellt und gegen eine Spende abgegeben. Alles für einen guten Zweck – nämlich zu Gunsten des Kindergartens Neufra. Und viele haben die Chance genutzt. Rund die Hälfte aller Bilder fanden neue Besitzer.
Intiiert haben die Idee Luise und Josef Spies aus Neufra. Es bestand die Gefahr, dass ein Teil der Bilder und Werke im Container laden. Eine Vorstellung, die Josef Spies nicht behagte. Also wurde diese Aktion ins Leben gerufen. Auf Wunsch des Sohnes übernahmen Luise und Josef Spies sowie Anne Schön etliche Werke der Künstlerin und stellten sie in der Ertinger Straße aus.
Interessierte konnten sich am Samstag eines oder mehrere Bilder, gegen eine Spende, mit nach Hause nehmen. Das Angebot war reichhaltig und abwechslungsreich. Aquarelle, die Landschaften und charakteristische Gebäude der umliegenden Gemeinden zeigten, waren sehr begehrt und fanden schnell einen neuen Besitzer. Auch etliche abstrakte Werke der Künstlerin, die sie in Öl, Acryl oder Mischtechnik gearbeitet hatte, fanden ein neues Zuhause. Auch die Stadtverwaltung Riedlingen „erwarb“so ein paar Bilder von Brigitte Kreinz.
Etwa die Hälfte der Werke fand so einen neuen Platz und über die Spende dürfen sich nun die Kinder des Kindergartens „Löwenzahn“in Neufra freuen. Rund 500 Euro seien dafür bislang zusammen gekommen, schätzt Spies. Alle Beteiligten seien froh, so einen kleinen Beitrag zum Gedenken an die Künstlerin geleistet zu haben, hieß es in einer Mitteilung.
Aber noch ist die Aktion nicht vorbei. Die Bilder sind noch in der Ertinger Straße zu sehen. Wer noch bis Mittwoch ein Bild von Brigitte Kreinz gegen eine Spende holen wolle, könne dies noch tun, sagt Josef Spies. Solang bleiben sie noch ausund aufgestellt. Danach kommen sie weg.
1978 zum Malen gekommen
Brigitte Kreinz wurde in Stettin geboren. Die Wirren des Zweiten Weltkrieges haben sie an an den Niederrhein gebracht. Sie heiratete, bekam ihre Kinder und arbeitete in der privaten Handelsschule ihres Mannes als technische Lehrerin für Maschinenschreiben. Erst der Umzug der Familie nach Neufra 1978 entfachte ihre Karriere als Malerin.
Ihr erstes Gemälde hat sie 1980 zu einem Wettbewerb in Schriesheim in der Nähe von Heidelberg eingereicht – und den ersten Preis gewonnen. Ein Stillleben in Öl mit Bierkrug, Brot und Messer. Damals sei es eher eine Hobbyausstellung gewesen. Ihre erste Ausstellung in Riedlingen war 1984. Verschiedene Gruppenausstellungen folgten und zwölf Einzelausstellungen bis 2001. Auch im Kunstkreis war sie aktiv.
Sie habe immer gemalt, erinnerte sich Brigitte Kreinz in einem SZ-Gespräch 2014. Intensiv weiterbilden konnte sie sich aber erst, als sie beruflich und familiär nicht mehr so eingespannt gewesen sei. Dann belegte sie Kurse und verbesserte ihr Können in Ferienakademien. Kurse in japanischer Tuschemalerei und Radierung ergänzten ihr vielseitiges Können. Noch bis sind die Werke von Brigitte Kreinz in der Ertinger Straße in Neufra bei der Familie Spies zu besichtigen und können gegen eine Spende mitgenommen werden.