Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Sieben Glorreiche verlassen Bad Saulgau
Der Kader des Handball-Württembergligisten TSV Bad Saulgau steht vor einem Umbruch
- Der Cheftrainer, der Co-Trainer und Spieler und fünf weitere Spieler haben am Sonntag in Herbrechtingen ihr letztes Spiel für den Handball-Württembergligisten TSV Bad Saulgau absolviert. Das bedeutet eine radikale Verjüngungskur im Kader Bad Saulgaus und einen großen Umbruch. Schließlich kommen mit Jung-Torhüter Jonas Engler, Mittespieler Dennis Kaumann, Rechtsaußen Andreas Csuka und Kreisläufer Jochen Schäfer vier neue, meist jüngere Spieler nach Bad Saulgau. Doch wer sind die Sieben, die Bad Saulgau verlassen? Die Schwäbische Zeitung hat sie noch einmal unter die Lupe genommen.
Cheftrainer Holger Beck:
Der ehemalige Zweitligaspieler (VfL Pfullingen) und siebenfache RegionalligaTorschützenkönig des TSV Bad Saulgau war 2012 schon einmal sehr erfolgreich als Interimstrainer eingesprungen. Ende November 2016 übernahm er erneut das Traineramt im Kronried. Nachdem sich der TSV Bad Saulgau von Aufstiegstrainer Nico Bota getrennt hatte führte Beck den Württembergliga-Aufsteiger in 17 verbleibenden Saisonspielen zu einer guten Bilanz: Acht Siege, acht Niederlagen und ein Unentschieden, 17:17 Punkte brachten dem TSV Bad Saulgau den Klassenerhalt in der Württembergliga. Von Beginn seines Engagements stand für Beck fest, dass am Saisonende Schluss sein würde.
Co-Trainer und Spieler Frederik Söder:
Er war schon unter Nico Bota Co-Trainer sowie Stand-by-Spieler und kannte deshalb die Mannschaft gut, ergänzte sich außerdem hervorragend mit Holger Beck. Sehr zur Freude der Fans sprang sogar in der Rückrunde nochmals als Abwehrspieler und Kreisläufer ein. Seinen Gegenspielern lehrte er durch seine Robustheit das Fürchten.
Christian Zimmerer:
Das 33-jährige Bad Saulgauer Urgestein spielte einige Jahre berufsbedingt beim TV Ehingen/Bodensee und in der Schweiz und stieg vor drei Jahren wieder beim TSV Bad Saulgau ein. Als Abwehrchef und kluger Stratege trug er entscheidend zum Aufstieg von der Landesliga in die Württembergliga bei. Ab und zu gelangen dem Abwehrspieler auch spektakuläre Kontertore.
Simon Kruse:
Viel Freude hat der 32jährige und 1,89 Meter große ehemalige Biberacher Spieler den Fans vor allem wegen seiner knallharten einzigartigen Rückraumwürfe bereitet. Aber auch in der Abwehr war er eine echte Verstärkung. Sein Trainingseifer war beispielhaft. Er spielte vier Jahre lang beim TSV und möchte sich jetzt mehr seiner Familie widmen.
Manuel Kruse:
Der um ein Jahr jüngere Bruder von Simon Kruse kam ebenso vor vier Jahren von der TG Biberach zum TSV Bad Saulgau. Er agierte vor allem neben Frederik Söder als Kreisläufer und nutzte bei den Zuspielen seine Körpergröße von 1,93 Metern geschickt aus. Auch im Innenblock der Abwehr leistet er wertvolle Arbeit. Er muss vor allem aus beruflichen Gründen kürzer treten.
Fabian Hillenbrand:
Seine NoLook-Zuspiele verwirrten so manchen Gegenspieler. Durch seine Spielintelligenz und seine Abgeklärtheit bei Siebenmetern wurde so manches verloren geglaubte Spiel wieder herumgerissen. Der Linkshänder, der auf Rechtsaußen spielte, stahl sich oft mutig durch die gegnerische Abwehr und traf spektakulär. Als ehemaliger Meßkircher und Ehinger Spieler stieß er vor vier Jahren zum TSV und wohnt inzwischen auch in Bad Saulgau.
Florian Engler:
Im Laufe des Saison erarbeitete sich der 35-jährige Torhüter durch seine tollen Paraden den Beinamen „Flying Flo“. Er erwies sich für den TSV zur Unterstützung von David Bakos als wahrer Glücksgriff. Auch er kam wie die KruseBrüder von der TG Biberach. Ein Jahr lang trug er das Trikot des TSV. Er ist in der Zwischenzeit dreifacher Vater und möchte in Zukunft mehr Zeit mit seiner Familie verbringen.