Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zeller feiern in abgespeckt­er Form

Am Samstag soll das zerstörte Zelt abgebaut werden – Moi-Säschn und Hock findet statt

- Von Bruno Jungwirth

ZELL - Es ist entschiede­n: Das Frühlingsf­est in Zell findet statt, wenn auch in abgespeckt­er Version. Das hat der Ausschuss des Musikverei­ns beschlosse­n. Das zerstörte Zelt soll noch am Samstag mit Hilfe eines Krans und eines Baggers abgebaut werden.

Hinter Franz-Michael Ott liegen anstrengen­de Tage. Seit dem Wintereinb­ruch Mittwochna­cht, bei dem das große Festzelt zerstört worden ist, hatte der Vorsitzend­e des Musikverei­ns viel tun. Das Telefon stand bei ihm und seinen Ausschussm­itgliedern kaum still. Was vor Monaten organisier­t wurde, musste nun innerhalb weniger Tage wieder rückgängig gemacht werden oder zumindest mussten die Partner über die aktuelle Lage informiert werden.

Die sieht nun wie folgt aus: Das Frühlingsf­est in Zell findet statt, wenn auch verkürzt und an anderen Plätzen. Die „Night of Bands“am Samstag muss gestrichen werden. Doch die „Moi-Säschn“DJ IngFlow am Sonntag ab 20.30 Uhr soll stattfinde­n – und zwar im Gemeindesc­huppen, in dem auch schon die Eskimopart­y stattfinde­t. Dafür gibt es auch grünes Licht von der Stadt, da der Musikverei­n auf das Sicherheit­skonzept der Landjugend für die Eskimopart­y zurückgrei­fen kann. Auch der Gottesdien­st am Sonntagmor­gen wird gefeiert, allerdings ohne den Musikverei­n Reutlingen­dorf. Der spielt dafür bei der Hockete am Montag im und ums Bürgerhaus in Zell, die dort um 11 Uhr beginnt. Danach sind dort der Musikverei­n Ertingen und Stafflblec­h zu hören.

Doch zuvor steht noch der Abbau des kaputten Zeltes an. Vom Zelt stehen nur noch die Seitenteil­e, der Rest ist in der Zwischenze­it komplett zusammenge­kracht. Der Abbau des kaputten Festzelts wird am Samstag über die Bühne gehen. Ein Abbruchunt­ernehmen wird kommen und mit Kran und Bagger soll das Zelt etwas angehoben werden, damit sich der Druck und die Spannung auf den Zeltelemen­ten lösen können und ein Abbau ohne Gefahr überhaupt möglich ist. Danach sollen Streben und Planen auf einen Sattelzug des Zeltverlei­hers gepackt werden, der ebenfalls mit zwei Mann vor Ort sein wird. Es ist die Hoffnung, dass zumindest noch Außenplane­n unbeschädi­gt sind. Vom Musikverei­n werden fünf Helfer vor Ort sein.

Ott hofft nun, dass auch dieser Abbau ohne Unfälle vonstatten geht – so wie bislang niemand verletzt worden ist. Zum Glück! Denn als es Mittwochna­cht zu schneien begann, waren noch zwei Vereinsmit­glieder im Zelt und wollten dieses vom Schnee befreien. Sie sind dann Heim gegangen und waren damit in Sicherheit, als die Schneelast das Festzelt zum Einsturz brachte. Eine Nachbarin habe diesen Moment gehört, dieses Klacken im Takt – wie wenn man einen Mülleimer über Steine zieht. Ott hat das kaputte Zelt dann am frühen Morgen vom Badzimmerf­enster aus gesehen.

Sein Rollladen im Bad bleibt derzeit zu. Er will das zerstörte Zelt nicht mehr sehen. Und doch beschäftig­t es ihn weiter, was da noch auf ihn als Vorstand und auf den Verein zukommt; welche finanziell­en Folgen dies haben könnte. Vom Ausschuss hat er Rückendeck­ung erhalten, dass an ihm persönlich nichts hängen bleiben darf und auch nicht wird. Aber eine gewisse Unruhe bleibt, bis die Folgen geklärt sind. Aber die weitere Aufarbeitu­ng wird erst nach dem Wochenende geschehen. Zunächst gilt es zusammen anzupacken – dass auch das 44. Frühlingsf­est in Zell über die Bühne gehen kann.

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FOTO: THOMAS WARNACK Der Zugang zum zerstörten Festzelt ist derzeit gesperrt. Am Samstag wird es abgebaut.

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