Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zeller feiern in abgespeckter Form
Am Samstag soll das zerstörte Zelt abgebaut werden – Moi-Säschn und Hock findet statt
ZELL - Es ist entschieden: Das Frühlingsfest in Zell findet statt, wenn auch in abgespeckter Version. Das hat der Ausschuss des Musikvereins beschlossen. Das zerstörte Zelt soll noch am Samstag mit Hilfe eines Krans und eines Baggers abgebaut werden.
Hinter Franz-Michael Ott liegen anstrengende Tage. Seit dem Wintereinbruch Mittwochnacht, bei dem das große Festzelt zerstört worden ist, hatte der Vorsitzende des Musikvereins viel tun. Das Telefon stand bei ihm und seinen Ausschussmitgliedern kaum still. Was vor Monaten organisiert wurde, musste nun innerhalb weniger Tage wieder rückgängig gemacht werden oder zumindest mussten die Partner über die aktuelle Lage informiert werden.
Die sieht nun wie folgt aus: Das Frühlingsfest in Zell findet statt, wenn auch verkürzt und an anderen Plätzen. Die „Night of Bands“am Samstag muss gestrichen werden. Doch die „Moi-Säschn“DJ IngFlow am Sonntag ab 20.30 Uhr soll stattfinden – und zwar im Gemeindeschuppen, in dem auch schon die Eskimoparty stattfindet. Dafür gibt es auch grünes Licht von der Stadt, da der Musikverein auf das Sicherheitskonzept der Landjugend für die Eskimoparty zurückgreifen kann. Auch der Gottesdienst am Sonntagmorgen wird gefeiert, allerdings ohne den Musikverein Reutlingendorf. Der spielt dafür bei der Hockete am Montag im und ums Bürgerhaus in Zell, die dort um 11 Uhr beginnt. Danach sind dort der Musikverein Ertingen und Stafflblech zu hören.
Doch zuvor steht noch der Abbau des kaputten Zeltes an. Vom Zelt stehen nur noch die Seitenteile, der Rest ist in der Zwischenzeit komplett zusammengekracht. Der Abbau des kaputten Festzelts wird am Samstag über die Bühne gehen. Ein Abbruchunternehmen wird kommen und mit Kran und Bagger soll das Zelt etwas angehoben werden, damit sich der Druck und die Spannung auf den Zeltelementen lösen können und ein Abbau ohne Gefahr überhaupt möglich ist. Danach sollen Streben und Planen auf einen Sattelzug des Zeltverleihers gepackt werden, der ebenfalls mit zwei Mann vor Ort sein wird. Es ist die Hoffnung, dass zumindest noch Außenplanen unbeschädigt sind. Vom Musikverein werden fünf Helfer vor Ort sein.
Ott hofft nun, dass auch dieser Abbau ohne Unfälle vonstatten geht – so wie bislang niemand verletzt worden ist. Zum Glück! Denn als es Mittwochnacht zu schneien begann, waren noch zwei Vereinsmitglieder im Zelt und wollten dieses vom Schnee befreien. Sie sind dann Heim gegangen und waren damit in Sicherheit, als die Schneelast das Festzelt zum Einsturz brachte. Eine Nachbarin habe diesen Moment gehört, dieses Klacken im Takt – wie wenn man einen Mülleimer über Steine zieht. Ott hat das kaputte Zelt dann am frühen Morgen vom Badzimmerfenster aus gesehen.
Sein Rollladen im Bad bleibt derzeit zu. Er will das zerstörte Zelt nicht mehr sehen. Und doch beschäftigt es ihn weiter, was da noch auf ihn als Vorstand und auf den Verein zukommt; welche finanziellen Folgen dies haben könnte. Vom Ausschuss hat er Rückendeckung erhalten, dass an ihm persönlich nichts hängen bleiben darf und auch nicht wird. Aber eine gewisse Unruhe bleibt, bis die Folgen geklärt sind. Aber die weitere Aufarbeitung wird erst nach dem Wochenende geschehen. Zunächst gilt es zusammen anzupacken – dass auch das 44. Frühlingsfest in Zell über die Bühne gehen kann.