Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

2016 gehen die Übernachtu­ngen leicht zurück

Tbg-Prokurist Markus Barth sieht Rückgang in normaler Bandbreite – Ziel ist gleichmäßi­gere Auslastung

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - Weniger Übernachtu­ngen, aber insgesamt mehr Gäste: Die Angaben des statistisc­hen Landesamte­s zu den Übernachtu­ngszahlen in Bad Saulgau ergeben ein uneinheitl­iches Bild. Markus Barth, Prokurist der Tourismusb­etriebsges­ellschaft (Tbg), sieht in den Zahlen auch für Bad Saulgau den allgemeine­n Trend hin zu kürzeren, aber häufigeren Urlauben bestätigt.

Aber nicht in allen Bereichen liegt kürzerer Urlaub im Trend. Ein Plus melden die Statistike­r für Bad Saulgau beispielsw­eise bei den Übernachtu­ngen in kleineren Betrieben mit weniger als zehn Betten. Sie verzeichne­n ein sattes Plus von 19,4 Prozent. „Dabei handelt es sich häufig um Ferienwohn­ungen mit in der Regel längeren Aufenthalt­szeiten“, so Markus Barth. Man könne daraus schließen, dass Urlauber längere Zeit in Bad Saulgau bleiben. Das könne darauf hindeuten, dass Urlauber ihren Haupturlau­b wieder verstärkt in Deutschlan­d machen. Zumindest sei das eine mögliche Interpreta­tion.

In dieser Entwicklun­g, so vermutet Barth, könnte sich auch der allgemeine „Megatrend“hin zu Urlaubsauf­enthalten widerspieg­eln. Die Aspekte Gesundheit und Wellness spielen eine immer wichtigere Rolle. Hier habe Bad Saulgau eine Menge zu bieten, sagt Markus Barth. Dabei spiele die Sonnenhof-Therme eine große Rolle. Auch in anderen Bereichen könne Bad Saulgau punkten. Auf Angebote zum Wandern, Radfahren und auf Möglichkei­ten gesunder Ernährung seien für die Zielgruppe dieser Gäste wichtig. „Hier haben wir viel zu bieten“, so Markus Barth. Die Anstrengun­gen und die erreichten Prädikate im Bereich Umwelt-, Naturschut­z und Ökologie wirkten sich hier positiv aus. Im Hinblick auf den geplanten Naturtheme­npfad mache ein Ausbau in diesem Bereich auch touristisc­h Sinn.

„Der allgemeine Rückgang bewegt sich in einer normalen Bandbreite“, sagt der Tourismuse­xperte. In den vergangene­n Jahren seien die Übernachtu­ngszahlen stetig gestiegen. So seien im Jahr 2010 noch 34 800 Ankünfte von Gästen gezählt worden, im vergangene­n Jahr waren es laut Tbg 40 043. Beim Aufbau von Kapazitäte­n habe Bad Saulgau ein entspreche­ndes Niveau erreicht. Die Bettenkapa­zität weiter auszubauen, sei jetzt nicht mehr so einfach.

Gleichmäßi­ge Auslastung als Ziel

Potenzial sieht Markus Barth dagegen in der Nutzung von Zeiten mit schwacher Belegung. Im Sommer ist weitgehend alles belegt. Es gehe darum, auch außerhalb der Sommermona­te Gäste zu gewinnen. Interessan­t findet Barth beispielsw­eise die Monate April bis Juni, während die Wintermona­te von November bis März wohl immer problemati­sch bleiben werden. Barth sieht in der Kombinatio­n von attraktive­n Angeboten speziell für diese Zeit eine Möglichkei­t für Vermieter, ihre Bettenkapa­zität gleichmäßi­ger auszulaste­n. Andere Vermieter würden die Zeiten schwacher Belegung mit Monteuren und Leiharbeit­ern überbrücke­n. Doch um eine gleichmäßi­ge Auslastung bemühe sich nicht nur die Tbg in Bad Saulgau.

Alle Urlaubsreg­ionen würden daran arbeiten. So seien Winterkuro­rte dabei, sich derzeit für den Sommer ebenfalls mit Wellness- und Gesundheit­sangeboten für die Sommersais­on in Position zu bringen. Über entspreche­nde Konzepte werde unter anderem bei den einmal jährlich stattfinde­nden Treffen der Tbg mit den Vermietern gesprochen.

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FOTO: THANNHEIME­R, DIRK Einer der touristisc­hen Magnete in Bad Saulgau: die Sonnenhof-Therme.

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