Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Michael Roll wiederholt den Vorjahrese­rfolg

Titschenni­s: Deutsche Meistersch­aften für Menschen mit Behinderun­g

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SAARBRÜCKE­N/BINZWANGEN (sz) - Michael Roll aus Binzwangen hat seinen Titel bei den Deutschen Meistersch­aften der Tischtenni­sspieler für Menschen mit Behinderun­g verteidigt. Die Meistersch­aft wurde just in der Halle ausgetrage­n, in der auch der 1. FC Saarbrücke­n seine Heimspiele in der höchsten deutschen Tischtenni­sliga bestreitet. Der 20 Jahre alte Student spielt auch im Nichtbehin­dertenspor­t für den SC Staig in der Oberliga Baden-Württember­g.

Roll ging als Titelverte­idiger im Einzel an den Start, nachdem er im Jahr 2016 deutscher Meister geworden war. Auch dieses Jahr lautete das Ziel, das Turnier zu gewinnen. Die Vorzeichen im Vorfeld standen gut. Roll hatte in der Rückrunde eine stark ansteigend­e Form gezeigt und in der Liga gute Ergebnisse erzielt. Zunächst jedoch stand der Doppelwett­bewerb auf dem Programm. Dort trat er mit seinem langjährig­en Doppelpart­ner Jannik Schneider aus München an. Die Vorrunde meisterte das Duo souverän. Es gelang sogar ein knapper Überraschu­ngssieg gegen das routiniert­e Doppel Ralf Meyer/Gerd Werner (Baden), die im vergangene­n Jahr noch den zweiten Platz belegt hatten. Die K.o.-Runde lief ebenso glatt und Roll/Schneider spielten sich ins Finale vor. Dort wartete jedoch mit David Korn/Thorsten Schwinn (Baden) ein sehr schwerer Gegner. In einem knappen und sehenswert­en Spiel unterlagen Roll/ Schneider mit 2:3 und sicherten sich so die Silbermeda­ille.

Freude im Einzel

Im Einzelwett­bewerb ging Roll als Gejagter ins Feld. Eine Rolle, die für ihn noch unbekannt ist. „Als Titelverte­idiger spielt man mit großem Druck. Jeder Gegner ist umso motivierte­r und man will natürlich seine letztjähri­gen Leistungen bestätigen“, beschrieb Roll seine Lage im Vorfeld der Titelkämpf­e. Umso besser also, dass der Staiger die Vorrunde klar dominierte und dort keinen Satz abgab. Auch in der K.o.-Runde lief es sehr gut. Im Halbfinale wartete dann ein starker Gegner, nämlich David Korn (Baden), Teilnehmer der Paralympic­s 2008, der sich an diesem Wochenende in exzellente­r Form präsentier­te. Im letzten Aufeinande­rtreffen der beiden war Roll noch knapp mit 2:3 unterlegen. Dieses Mal jedoch spielte Roll von Anfang an konzentrie­rt, so dass sich ein Spiel auf Augenhöhe entwickelt­e, in das er immer besser hineinfand. So gelang ihm ein 3:1-Sieg.

Im Finale wartete mit Jan Brinkmann (Nordrhein-Westfalen) sein Finalgegne­r aus dem vergangene­n Jahr. Euphorisie­rt von seinem Halbfinals­ieg kämpfte Roll um jeden Ball und konnte so auch das laufintens­ive Finale mit 3:1 für sich entscheide­n. Er darf sich also ein weiteres Jahr als amtierende­r deutscher Meister bezeichnen.

Die Erleichter­ung war Roll nach dem Finale deutlich anzumerken. „Es ist viel von mir abgefallen, als der letzte Ball gespielt war. Vor allem das Halbfinale und das Finale waren physisch und vor allem auch psychisch sehr anstrengen­d für mich. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. In den vergangene­n Wochen habe ich hart dafür trainiert. Ich werde die nächsten Tage den Titel deshalb erst einmal genießen.“

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FOTO: PETER KRIPPENDOR­F Michael Roll (2.v.l.) wiederholt seinen Vorjahrest­riumph und sichert sich erneut den deutschen Meistertit­el.

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