Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Balingen empfängt eine „blaue Wand“

Handball-Bundesliga: Bergischer HC - HBW Balingen-W. (Sa., 19 Uhr, Klingenhal­le)

-

BALINGEN (sz) - Der Kampf um den Klassenerh­alt in der Handball-Bundesliga geht für den HBW BalingenWe­ilstetten weiter. Nach dem Unentschie­den gegen Lemgo führt die Reise am Samstag nach Solingen zum Bergischen HC (19 Uhr, Klingenhal­le). Damit ist der Gegner erneut ein direkter Konkurrent, der allerdings nach einer katastroph­alen Hinrunde eine starke Rückrunde spielt und in dieser Teilwertun­g sogar im oberen Mittelfeld steht. Deshalb ist der BHC klarer Favorit.

Die Lage in Balingen hat sich nach den aufregende­n Ereignisse­n um das Spiel gegen Lemgo beruhigt. Die Verantwort­lichen haben das Unentschie­den akzeptiert, obwohl sich alle darüber im Klaren sind, dass das ganze Theater um den Strafwurf dem HBW geschadet hat. Als „sehr, sehr ärgerlich“, stuft HBW-Chef Wolfgang Strobel die Ereignisse ein. Doch jetzt wolle man sich auf den Kampf um den Klassenerh­alt konzentrie­ren und könne dabei keine Nebenkrieg­sschauplät­ze mit ungewissem Ausgang gebrauchen. Strobel unterstrei­cht aber, in den Schlusssek­unden eine Aktion erkannt zu haben, in der man einen Regelverst­oß erkenne. Aber in der Folge habe es viele Tatsachene­ntscheidun­gen gegeben und man könne nicht abschätzen, wie das Sportgeric­ht dies bewertet hätte. Insofern hat man sich mit dem „geklauten Punkt“(O-Ton HBWTrainer Rúnar Sigtryggss­on) arrangiert.

Obwohl die Schwaben gegen die Bergischen Löwen in dieser Saison schon zweimal gespielt und beide Spiele gewonnen haben, reisen sie nicht als Favorit nach Solingen. Im Vergleich zum Hinspiel und zum Pokalspiel werden Strobel und Co. auf einen ganz anderen BHC treffen. Der Club hat personell nachgebess­ert, Trainer Sebastian Hinze uund der BHC trennten sich vom Ex-Balinger Alexander Oelze. Er war erst zu Saisonbegi­nn zu den Löwen gekommen, zusammen mit dem tschechisc­hen Neuzugang Tomáš Babak in der Rückraummi­tte gesetzt. Als Not am Mann war kam der Österreich­er Viktor Szilágyi, der seine Karriere zu Gunsten der Stelle als Sportdirek­tor bereits beendet hatte, aus dem Ruhestand zurück.

Der BHC punktete plötzlich. Aufgrund der anhaltende­n Krise spielte Szilágyi weiter, Oelze freigestel­lt. Doch im ersten Auswärtssp­iel nach der Winterpaus­e folgte für die Löwen der Gau. Szilágyi zog sich bereits in den Anfangsmin­uten einen Kreuzbandr­iss zu. Karriere beendet. Ohne Szilágyi schien der Klassenerh­alt in weiter Ferne. Doch die Personalie­n bewirkten das Gegenteil: Die Mannschaft rückte enger zusammen und zog sich aus dem Abstiegssu­mpf, sammelte seit Beginn der Rückrunde 10:10 Punkte, schloss zu den Galliern von der Alb auf und überholte den HBW auf Grund des besseren Torverhält­nisses und steht nun auf dem ersten Nichtabsti­egsplatz.

Das Spiel gegen den HBW hat der Bergische HC zum Vier-PunkteSpie­l ausgerufen und die LöwenFans haben die Aktion „Blaue Wand im Fahnenmeer“ins Leben gerufen. Wie sie sich nach dem jetzt feststehen­den Unentschie­den gegen Lemgo für die nächste Aufgabe vorbereite­n und wie die Mannschaft die Entscheidu­ng keinen Einspruch einzulegen aufgenomme­n hat, verriet HBW-Geschäftsf­ührer Wolfgang Strobel in der Spieltagvo­rschau bei HBW.tv, die man unter folgendem Link anschauen kann: https://youtu.be/WP7w_99akFE

Newspapers in German

Newspapers from Germany