Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Discount-Riese Aldi erhöht die Milchpreise
(dpa) - Milch wird für die Verbraucher in Deutschland erneut teurer. Nach dem Stichtag der neuen Halbjahresverträge mit Molkereien heben die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd ihre Preise für Milch um bis zu fünf Prozent an. Aber auch Butter wird Anfang Mai um bis zu 8,4 Prozent bei den beiden Discountern teurer und kostet nun wieder so viel wie schon zum Jahresbeginn 2017.
Die Milchwirtschaft berichtet von einer starke Nachfrage nach Butter durch die Lebensmittel- industrie. Im Export liefen insbesondere die Geschäfte mit Käse gut. Die schwere Krise der Milchbauern in den vergangenen Jahren ist nach einer Verbandseinschätzung noch nicht ausgestanden. Zahlreiche Bauern müssten Kredite zurückzahlen, die sie in den Krisenjahren 2015 und 2016 aufgenommen haben, um überleben zu können.
Der 1. Mai ist der Stichtag für neue Halbjahresverträge zwischen Molkereien und Handelskonzernen für Trinkmilch sowie eine Reihe von Milchprodukten in unteren Preislagen. An den Aldi-Preisen orientieren sich üblicherweise auch die Supermarkt-Riesen. Daher wird erwartet, dass weitere Lebensmittelhändler bei den Anhebungen mitziehen. Bereits Anfang November war Milch teurer geworden.
Nach Ansicht des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter sind aber weitere Preisanhebungen erforderlich. Für einen Liter Rohmilch bekämen die Bauern derzeit im Schnitt etwa 30 Cent. Für ein nachhaltiges Wirtschaften müssten es aber mehr als 40 Cent je Liter sein. „Die Krise ist einfach nicht vorbei für uns“, sagte der Sprecher des Verbandes, Hans Foldenauer.