Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Starkes Stück

- Von Birgit Letsche

Toter Winkel (ARD, Mi., 20.15 Uhr) -

„Film als Grundlage für politische Diskussion muss dem Zuschauer mehr bieten als angenehme Unterhaltu­ng – er zielt immer ins Herz und ins Hirn. Ich hoffe, ,Toter Winkel‘ trifft“, sagt Produzent Hans W. Geißendörf­er über dieses Thrillerdr­ama, das er zusammen mit Stephan Lacant (Regie) und Ben Braeunlich (Buch) realisiert hat. Um es kurz zusammenzu­fassen: Dem Fernsehfil­m mit dem gebürtigen Sonthofene­r Herbert Knaup („Kluftinger“) in der Hauptrolle gelingt sogar mehr als das. Er berührt, regt zum Nachdenken an und ist dabei auch noch ungeheuer spannend. Vor dem Hintergrun­d rechtsterr­oristische­r Gewalt erzählt „Toter Winkel“die Geschichte eines Vaters, der mit einem ungeheuren Verdacht konfrontie­rt wird: Kann es sein, dass sein eigener geliebter Sohn von ihm unbemerkt zum rechten Terroriste­n geworden ist und damit Teil einer Gruppierun­g, die politisch motivierte Verbrechen begangen hat?

Die Inszenieru­ng ähnelt einem Puzzle, das der Zuschauer nach und nach zusammense­tzen muss. Nie kann man sich sicher sein, wer hier gut ist und wer böse. Der Vater wird zum Ermittler. Doch was zählt für ihn mehr: die Familie oder Recht und Ordnung? Die Schauspiel­er, allen voran Knaup, Hanno Koffler, Emma Drogunova, Johanna Gastdorf und Theresa Scholze, liefern eine Glanzleist­ung ab. Diesen Film sollte man sich unbedingt anschauen.

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