Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Geflügelhof in Grüningen will erweitern
Wintergärten für die Hennen geplant – Geruchsimmission unter den Grenzwerten
- Der Geflügelhof in Grüningen soll erweitert werden. Der Betreiber plant Anbauten, um die Zahl der Tiere von knapp 40 000 auf rund 60 000 zu erhöhen. Der Riedlinger Gemeinderat und der Ortschaftsrat Grüningen haben dem Bebauungsplan zugestimmt, der Grundlage für das Vorhaben ist.
Um den Bestand in dieser Zahl erhöhen zu können, plant der Betreiber in seiner Anlage nördlich von Grüningen den Anbau von Wintergärten an die bestehenden Ställe. Zudem soll eine Halle, die bislang für andere Zwecke verwendet wurde, für die Tiere genutzt werden. Der Neubau soll auf der bestehenden Fläche erfolgen. Zudem sollen neue Abluftkamine, Gebäude für die Kotverladung und ein Schmutzwasserbehälter gebaut werden.
Durch die Zunahme der Hennenzahl um knapp 20 000 wird auch die Geruchsimmission steigen, wie ein Mitarbeiter des Planungsbüros Künster aus Reutlingen erläuterte. Allerdings bleibt diese sowohl in Grüningen als auch in der Grüninger Siedlung unter den bestehenden Grenzwerten. Der Siedlungsrand Grüningens ist derzeit 450 Meter vom Geflügelhof entfernt. Auch eine mögliche Erweiterungsfläche Grüningens nach Norden bliebe was die Geruchsbelästigung angeht, unter den bestehenden Richtlinien.
Einstimmig hat der Ortschaftsrat Grüningen in seiner Sitzung Mitte April das Vorhaben gebilligt, erläuterte Ortsvorsteherin Ulrike Weber in der Sitzung des Gemeinderats. Wichtig war dem Ortschaftsrat, dass durch den Ausbau des Geflügels eine Entwicklung nach Norden nicht behindert werde. Dies sieht man durch die Planung gegeben. Weber und auch Bürgeremeister Marcus Schafft äußerten sich sehr positiv über den Kontakt zum Betreiber und über dessen Pläne. Er wolle in Grüningen einen „Musterbetrieb“aufbauen, der über die gesetzlichen Anforderungen deutlich hinausgehe. Damit gingen sie auf eine kurz aufflammende Diskussion im Riedlinger Ratssaal über die Tierhaltung ein.
Für die Bauten in Grüningen muss ein ökologischer Ausgleich geschaffen werden. Die Währung dafür sind sogenannte Ökopunkte. 21 000 werden dafür benötigt. Doch der Betreiber wird den Ausgleich nicht in Riedlingen schaffen, sondern auf der Gemarkung seines Hauptsitzes in Neufra bei Gammertingen, so die Aussage des Büros Künster. Dies sei sowohl mit dem Landratsamt Biberach als auch Sigmaringen abgestimmt.