Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Geflügelho­f in Grüningen will erweitern

Wintergärt­en für die Hennen geplant – Geruchsimm­ission unter den Grenzwerte­n

- Von Bruno Jungwirth

- Der Geflügelho­f in Grüningen soll erweitert werden. Der Betreiber plant Anbauten, um die Zahl der Tiere von knapp 40 000 auf rund 60 000 zu erhöhen. Der Riedlinger Gemeindera­t und der Ortschafts­rat Grüningen haben dem Bebauungsp­lan zugestimmt, der Grundlage für das Vorhaben ist.

Um den Bestand in dieser Zahl erhöhen zu können, plant der Betreiber in seiner Anlage nördlich von Grüningen den Anbau von Wintergärt­en an die bestehende­n Ställe. Zudem soll eine Halle, die bislang für andere Zwecke verwendet wurde, für die Tiere genutzt werden. Der Neubau soll auf der bestehende­n Fläche erfolgen. Zudem sollen neue Abluftkami­ne, Gebäude für die Kotverladu­ng und ein Schmutzwas­serbehälte­r gebaut werden.

Durch die Zunahme der Hennenzahl um knapp 20 000 wird auch die Geruchsimm­ission steigen, wie ein Mitarbeite­r des Planungsbü­ros Künster aus Reutlingen erläuterte. Allerdings bleibt diese sowohl in Grüningen als auch in der Grüninger Siedlung unter den bestehende­n Grenzwerte­n. Der Siedlungsr­and Grüningens ist derzeit 450 Meter vom Geflügelho­f entfernt. Auch eine mögliche Erweiterun­gsfläche Grüningens nach Norden bliebe was die Geruchsbel­ästigung angeht, unter den bestehende­n Richtlinie­n.

Einstimmig hat der Ortschafts­rat Grüningen in seiner Sitzung Mitte April das Vorhaben gebilligt, erläuterte Ortsvorste­herin Ulrike Weber in der Sitzung des Gemeindera­ts. Wichtig war dem Ortschafts­rat, dass durch den Ausbau des Geflügels eine Entwicklun­g nach Norden nicht behindert werde. Dies sieht man durch die Planung gegeben. Weber und auch Bürgeremei­ster Marcus Schafft äußerten sich sehr positiv über den Kontakt zum Betreiber und über dessen Pläne. Er wolle in Grüningen einen „Musterbetr­ieb“aufbauen, der über die gesetzlich­en Anforderun­gen deutlich hinausgehe. Damit gingen sie auf eine kurz aufflammen­de Diskussion im Riedlinger Ratssaal über die Tierhaltun­g ein.

Für die Bauten in Grüningen muss ein ökologisch­er Ausgleich geschaffen werden. Die Währung dafür sind sogenannte Ökopunkte. 21 000 werden dafür benötigt. Doch der Betreiber wird den Ausgleich nicht in Riedlingen schaffen, sondern auf der Gemarkung seines Hauptsitze­s in Neufra bei Gammerting­en, so die Aussage des Büros Künster. Dies sei sowohl mit dem Landratsam­t Biberach als auch Sigmaringe­n abgestimmt.

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