Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Christian Gentner das Herz des VfB
Noch neun Tage sind es: Dann beginnt im Ostracher Buchbühlstadion die 47. Auflage des U19-Juniorenfußballturniers um den Yokohama-Cup (12. bis 14. Mai). In einer CountdownSerie erinnert Markus Schöb, Mitarbeiter der Schwäbischen Zeitung, noch einmal an die besten elf Spieler, die in der Vergangenheit im Buchbühl gastierten. Heute Platz zehn:: Christian Getner (VfB Stuttgart). Der in Nürtingen geborene Christian Gentner (31) wechselte nach seinen fußballerischen Anfängen beim TSV Beuren und beim VfL Kirchheim/T. mit 14 Jahren in das Nachwuchsleistungszentrum des VfB Stuttgart. Das Ostracher Publikum nahm erstmals von Gentner Notiz 2002, als er als 16Jähriger mit der U19 des VfB Stuttgart den Yokohama-Cup in Ostrach gewann. Im Sommer 2004 wurde Gentner in die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart übernommen. Am 20. Februar 2005 debütierte er in der Bundesliga beim 1:0-Sieg gegen Hertha BSC Berlin. Wenige Monate später unterschrieb Gentner seinen ersten Profivertrag beim VfB. In seiner ersten Profisaison spielte Gentner 23-mal in der Bundesliga und sechsmal im Uefa-Cup. Auch in der Meistersaison 2006/2007 spielte Gentner beim VfB in der Vorrunde eine wichtige Rolle. Als er sich jedoch nach der Winterpause verletzte, fand er nur schwer zu seiner Form zurück. Stuttgart lieh ihn in der darauffolgenden Saison an den VfL Wolfsburg aus. Dort entwickelte sich Gentner unter Felix Magath zum Stammspieler im zentralen Mittelfeld. Mit drei Toren und sieben Vorlagen hatte er maßgeblichen Anteil am fünften Platz der Wolfsburger. Wolfsburg verpflichtete Gentner im Sommer für drei Millionen Euro. Er selbst begründete seine Entscheidung für Wolfsburg mit der Perspektive, die ihm Trainer Magath bot. Gentner handelte richtig, denn in der Meistersaison 2008/ 09 der Wolfsburger war Gentner, der in dieser Zeit auch fünf Länderspiele absolvierte, neben Andrea Barzagli und Marcel Schäfer einer von drei Spielern, die alle Spiele bestritten. Außerdem: In den vergangenen zehn Jahren ging der Titel nur zweimal nicht nach Bayern (2007: VfB Stuttgart; 2009: VfL Wolfsburg) - und beide Male war Gentner beteiligt. Auch im folgenden Saison verpasste der 1,89-Meter-Mann keine Bundesligapartie. Dennoch entschied er sich im Sommer 2010, nach Stuttgart zurück zu wechseln. Beim VfB wurde Gentner nach zwei weiteren starken Spielzeiten erst zum Co-Kapitän und 2013 schließlich zum Kapitän der Mannschaft ernannt. In sportlich schwierigen Zeiten war es immer wieder Gentner, der sich den Fans stellte. So war es für ihn auch gar keine Frage, nach dem Bundesligaabstieg 2016, beim VfB zu bleiben. Bis heute hat Gentner 309 Partien für den VfB absolviert. Er gilt vor allem als mannschaftsdienlich, der sich auch für die unangenehmen Dinge nicht zu schade ist. Sein Bruder Thomas Gentner spielt für den SGV Freiberg, sein älter Bruder Michael Gentner ist sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums U23 - U16 beim VfB Stuttgart. Gentner war im August 2013 Torschütze des Monats.