Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Heynens Wünsche
Vor dem Finalspiel in Berlin träumt Friedrichshafens Coach von einer internationaleren Volleyball-Bundesliga
- Egal, wie die Finalserie um die deutsche Volleyballmeisterschaft, die heute Abend in Berlin (19.30/sportdeutschland.tv) mit dem Triumph des VfB Friedrichshafen über Berlin vorbei sein kann, ausgeht: Um eines macht sich Vital Heynen keine Sorgen. „Hier wird es manchmal nicht so gesehen, aber der Volleyball in Deutschland befindet sich in einer sehr guten Phase“, sagt er. Nun ist Heynen generell zuerst Optimist, dann Belgier und dann Trainer des VfB Friedrichshafen, und natürlich würde er eher den Berlinern den Gewinn ihres fünften Meistertitels seit 2012 gönnen als den Sport, den er so liebt, schlechtzureden.
Der Ex-Bundestrainer erklärt, wie er darauf kommt. „Nationalspieler, die im Ausland in den Top-Ligen spielen, denken darüber nach, wieder nach Deutschland zu kommen. Sicher nicht, weil sie zu schlecht wären für die internationalen Clubs.“Friedrichshafen seien zudem ausländische Spieler angeboten worden, von denen deutsche Clubs bislang nur träumen konnten. Die italienische Liga hat sich zwar erholt, deren Stars sind für Bundesligisten gemeinhin nicht bezahlbar, doch in der Türkei oder Polen werden nicht mehr solche Mondgehälter wie vor einigen Jahren gezahlt.
Doch das ist nur das Eine. „Wir haben mit Berlin eine Topmannschaft, mit Friedrichshafen ein junges Team, das nächste Saison noch besser sein wird. Frankfurt hat Berlin im Halbfinale ins fünfte Spiel gezwungen. Das Niveau in der Bundesliga kann sich sehen lassen“, so Heynen.
Aber nicht nur Spieler drängt es in die Bundesliga. Der österreichische Serienmeister Hypo Tirol Innsbruck hat keine neue Lizenz für die Heimliga beantragt. Die Anzeichen verdichten sich, dass Innsbruck gemeinsam mit dem TSV Unterhaching, der eine Wildcard beantragt hat, eine Spielgemeinschaft in der Bundesliga bilden will. Heynen würde die kleine Internationalisierung der Bundesliga begrüßen. „Wenn das mit Innsbruck klappt, sollte man gleich noch den besten Schweizer Club Volleys Amriswil fragen, ob sie auch mitmachen wollen. Je mehr Konkurrenz, desto besser.“