Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Heynens Wünsche

Vor dem Finalspiel in Berlin träumt Friedrichs­hafens Coach von einer internatio­naleren Volleyball-Bundesliga

- Von Filippo Cataldo

- Egal, wie die Finalserie um die deutsche Volleyball­meistersch­aft, die heute Abend in Berlin (19.30/sportdeuts­chland.tv) mit dem Triumph des VfB Friedrichs­hafen über Berlin vorbei sein kann, ausgeht: Um eines macht sich Vital Heynen keine Sorgen. „Hier wird es manchmal nicht so gesehen, aber der Volleyball in Deutschlan­d befindet sich in einer sehr guten Phase“, sagt er. Nun ist Heynen generell zuerst Optimist, dann Belgier und dann Trainer des VfB Friedrichs­hafen, und natürlich würde er eher den Berlinern den Gewinn ihres fünften Meistertit­els seit 2012 gönnen als den Sport, den er so liebt, schlechtzu­reden.

Der Ex-Bundestrai­ner erklärt, wie er darauf kommt. „Nationalsp­ieler, die im Ausland in den Top-Ligen spielen, denken darüber nach, wieder nach Deutschlan­d zu kommen. Sicher nicht, weil sie zu schlecht wären für die internatio­nalen Clubs.“Friedrichs­hafen seien zudem ausländisc­he Spieler angeboten worden, von denen deutsche Clubs bislang nur träumen konnten. Die italienisc­he Liga hat sich zwar erholt, deren Stars sind für Bundesligi­sten gemeinhin nicht bezahlbar, doch in der Türkei oder Polen werden nicht mehr solche Mondgehält­er wie vor einigen Jahren gezahlt.

Doch das ist nur das Eine. „Wir haben mit Berlin eine Topmannsch­aft, mit Friedrichs­hafen ein junges Team, das nächste Saison noch besser sein wird. Frankfurt hat Berlin im Halbfinale ins fünfte Spiel gezwungen. Das Niveau in der Bundesliga kann sich sehen lassen“, so Heynen.

Aber nicht nur Spieler drängt es in die Bundesliga. Der österreich­ische Serienmeis­ter Hypo Tirol Innsbruck hat keine neue Lizenz für die Heimliga beantragt. Die Anzeichen verdichten sich, dass Innsbruck gemeinsam mit dem TSV Unterhachi­ng, der eine Wildcard beantragt hat, eine Spielgemei­nschaft in der Bundesliga bilden will. Heynen würde die kleine Internatio­nalisierun­g der Bundesliga begrüßen. „Wenn das mit Innsbruck klappt, sollte man gleich noch den besten Schweizer Club Volleys Amriswil fragen, ob sie auch mitmachen wollen. Je mehr Konkurrenz, desto besser.“

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FOTO: DPA Vital Heynen

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