Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Nach fünf Zugaben ist Schluss
The Wishmen begeistern beim Tanz in den Mai im Riedlinger Lichtspielhaus
(kn) – Nach ihrem grandiosen Erfolg zum 50-Jahre-Bühnenjubiläum im vergangenen Jahr haben die Musiker von The Wishmen ihr Versprechen wahr gemacht und sind zu einem weiteren „Tanz in den Mai“nach Riedlingen gekommen. Dass bei ihren Auftritten beste Stimmung herrscht, scheint sich herumgesprochen zu haben, denn alle Karten waren verkauft worden.
Mit einer Stunde Verspätung konnte das Konzert erst beginnen, denn beim Soundcheck am Nachmittag hatte Drummer Herbie Wachter eine Blockade seiner Wirbelsäule ereilt, was seinen Auftritt unmöglich machte. So musste Albert Mayer-Mikosch, Gründungsmitglied der Wishmen, gemeinsam mit Friedrich Weber – Künstlername „Freddy Wonder“– innerhalb kürzester Zeit Ersatz suchen. Und sie wurden fündig bei Harald Wester aus Eningen. Der gefragte Musiker, der an diesem Abend gerade von einer einmonatigen Tournee mit dem Rapper Kollegah zurückgekommen ist, hatte rasch seine Drumsticks eingepackt, sich ins Auto gesetzt und sich dann hinters Schlagzeug von Herbie Wachter geschwungen.
Songs nicht gekannt
Geprobt hatte er die Stücke nicht, ja er hatte nicht einmal alle Songs gekannt. Doch davon war auf der Bühne wenig zu spüren. „Gute Musiker verstehen sich mit ganz wenigen Gesten“, erklärte er. Aufgefallen ist lediglich, dass der vor dem Schlagzeug stehende Bassist Gigu Neutsch ab und an kleine Anweisungen zum Rhythmus gab. Begeistert war Harald Wester vom schönen Ambiente des Lichtspielhauses, wie auch Gigu Neutsch, ein Mitglied der Freddy Wonder Combo, der von Freddy nach Riedlingen eingeladen worden war.
Bereits beim Konzertopener „We Are The Wishmen“füllte sich die Tanzfläche schnell, und das blieb den ganzen Abend so. Zu hören waren perfekt gecoverte und interpretierte Songs unter anderem von den Beatles, den Rolling Stones, den Small Faces und The Who, um nur einige zu nennen. Für die vielen Tänzer im Publikum wurde der Abend richtig „anstrengend“, denn die Musiker spielten – nur unterbrochen durch zwei kürzere Pausen – bis um 1 Uhr.
Als besondere Überraschung hatten die Musiker Gäste mitgebracht. Bereits nach einer halben Stunde wurde Kai Häfner vorgestellt, ein Mitglied der Freddy Wonder Combo mit einer wahrhaften „Wondervoice“und einer unglaublichen Bühnenpräsenz, der die Riedlinger im Nu für sich einnahm. Er bewies auch in Riedlingen seine Vielseitigkeit und setzte neue Akzente: Er spielte mit der Querflöte und mit seinem Saxofon. Eine weitere Überraschung gab es noch im letzten Set: der „NeuRiedlinger“Friedemann Benner – ein Profimusiker, der 40 Jahre in Berlin gelebt hat – war an der Elektroorgel und beim Gesang mit von der Partie.
Überwältigt vom diesem Konzert war das Publikum. Die Begeisterung war groß: „geniale Musiker“, „ein toller Abend“, „mir hat es unglaublich gut gefallen“. Auch die Musiker hatten viel Spaß, denn im Lichtspielhaus ist man sehr nah beim Publikum. Dass sie erst nach fünf Zugaben die Bühne verlassen konnten, war ein weiteres Indiz für einen rundum tollen Abend, und die letzte Zugabe war passenderweise „What A Wonderful World“. Man kann nur hoffen, dass sie ihr Versprechen wahr machen: „Wir kommen wieder nach Riedlingen!“