Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Von der Ausstattun­g bis zu den Prüffriste­n

DFV-Präsident Harmut Ziebs stellt sich den Fragen der Gäste in Betzenweil­er

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(kes) - Nachdem Hartmut Ziebs, der Präsident des Deutschen Feuerwehrv­erbandes, seine Ausführung­en in der Betzenweil­er Mehrzweckh­alle beendet hatte, beantworte­te er noch die Fragen der anwesenden Feuerwehrl­eute aus der Region. Zur Sprache kamen etwa die Fahrzeugbe­schaffung oder auch die Arbeitszei­t-Richtlinie­n der EU.

Wie steht es um die Bemühungen, das Brandschut­zwesen entspreche­nd den kommunalen Bedürfniss­en aufzubauen?

„Der Bund hatte mir 2016 neue Fahrzeuge zugesagt. 100 im Jahr 2016, 150 im Jahr 2017 und dann kommt nochmal was“, antwortete Ziebs. Finanziert werden die Fahrzeuge über den Etat des Bundesinne­nministeri­ums, der in der aktuellen Legislatur­periode von sieben auf acht Milliarden Euro erhöht worden war. Weil man im Feuerwehrv­erband derzeit dabei sei, die Strukturen im Feuerwehrw­esen weiter aufzubauen, werde er in diesem Jahr nicht noch mehr Fahrzeuge fordern. Denn er wisse gar nicht, in welche Strukturen er die geben solle. „Aber 2018 will ich wieder was“, erklärte Ziebs, wies aber darauf hin, dass man „auch ein bisschen“an die kommunalen Ressourcen ran müsse.

In manchen Bundesländ­ern gibt es für Feuerwehrl­eute Zusatzpunk­te für die Rente, in anderen nicht. Kann man das nicht einheitlic­h regeln?

„Es gibt einzelne Kommunen, die ihre Feuerwehrl­eute zusatzvers­ichert haben“, sagte der DFV-Präsident. „Mann kann es aber auch auch anders machen, zum Beispiel wie in Hessen.“Dort bekomme ein Feuerwehra­ngehöriger entspreche­nd seiner Dienstjahr­e vom Land einen bestimmte Betrag auf die Rente oben drauf. Er habe jedoch Zweifel daran, dass man mit Geld wertschätz­en sollte, so Ziebs. „Man kann Ehrenamt nicht kaufen.“

Die Prüffriste­n für das Material sind zu eng. Kann man die erweitern?

Österreich würde das ähnlich sehen, erklärte Ziebs. Allerdings gäben die jeweiligen Hersteller die Prüffriste­n, etwa für Schläuche, vor. „Wenn da einer anfängt, die Fristen zu erweitern, ziehen die anderen vermutlich nach.“Nichtsdest­otrotz wolle man im Verband daran arbeiten, die Fristen zu erweitern. „Wir wollen überhaupt die ganzen Vorschrift­en entschlack­en.“

Im Jahr 2000 war die Einführung des Digitalfun­ks angekündig­t worden. Umgesetzt ist aber noch recht wenig.

„Stimmt“, gab Harmut Ziebs zu. Der Bund habe jedoch seine Hausaufgab­en gemacht, das Netz stehe. Das Problem seien die Schnittste­llen, wenn etwa der eine Landkreis Digitalfun­k habe, der Nachbar-Landkreis aber nicht. Denn dann sei keine Kommunikat­ion möglich. Dieser „Flickentep­pich“müsse beendet werden, stellte Ziebs klar. „Entweder wir führen es alle ein, oder wir lassen es.“

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Berthold Rieger, Vorsitzend­er des Kreisfeuer­wehrverban­des Biberach, moderierte, Hartmut Ziebs antwortete.

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