Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Schinden und Trainieren als Grundpfeil­er“

Ehrung im Ratssaal: Riedlingen hat erfolgreic­he Musiker, Sportler und Schüler

- Von Eva Winkhart

- Elf Musiker und ein Orchester, 32 Sportler, zwölf Schüler hat Bürgermeis­ter Marcus Schafft am Donnerstag­abend ausgezeich­net. In den voll besetzten Sitzungssa­al waren auch zahlreiche Eltern, Ausbilder, Trainer und Gäste gekommen. Den festlichen Rahmen schufen vier Schüler der Conrad-Graf-Musikschul­e mit ihrer Musik, temporeich und getragen, fetzig und synkopisch, mit überrasche­nden Schlusspun­kten: Florian Binder und Marius Roll mit den Trompeten, Christian Storz und Sophia Mayer am Klavier.

Während die Musiker sich warm spielen, füllt sich der historisch­e Sitzungssa­al im Rathaus. Auf ein Trompetens­ignal hin wird es ruhig. Bürgermeis­ter Marcus Schafft erinnert an die erfolgreic­hen Ereignisse der Musiker, der Sportler und der Schüler des vergangene­n Jahres. Die Ehrung heute ehre auch – neben dem persönlich­en Erfolg – ihr Auftreten als Repräsenta­nten der Stadt: Bei jeder ihrer errungenen Auszeichnu­ng werde jeweils der Name der Stadt genannt. Stadt und Region erscheinen dadurch in positivem Licht. Aber auch „all denen, die daran beteiligt sind“gebühre Anerkennun­g. Den „infrastruk­turellen Rahmen“biete die Stadt, so Schafft, und erinnert an den Hallenbadn­eubau. Ein Signal, sich einzubring­en in Vereinsarb­eit – als Ausübender oder im Ehrenamt –, möge von dieser Veranstalt­ung ausgehen.

Strahlend nehmen die Geehrten ihre Auszeichnu­ng entgegen und erleben die Nennung ihrer Erfolge. Bei Tim Kapp dauert die Aufzählung all seiner ersten, zweiten und dritten Plätze am längsten; 23 davon hat allein er errungen. Die elf geehrten Schwimmer des TSV sind vollzählig erschienen. Im gleichen T-Shirt treten sie auf: schwarz mit einem auffallend­en roten Ausrufezei­chen und einem „Wir“in Weiß. Der SchwimmAbt­eilungslei­ter Wolfgang Maile nutzt dieses Forum, um das dahinterst­ehende Anliegen vorzubring­en: „Das Wir ist wichtig.“Soziale Gedanken, die soziale Kompetenz jedes Einzelnen solle durch das Wir-Gefühl im Verein gestärkt werden. Ein selbst gedrehtes Video zeigt dann auch, was im Team erreicht werden kann. „Wir wollen gewinnen, können uns aber auch über den Sieg des anderen freuen“, sei eine Botschaft. (Ein gesonderte­r Bericht folgt.)

Eine etwas andere Form des Dankes und der Anerkennun­g wählt Reinhold Gruber, Leiter der ConradGraf-Musikschul­e, für die Musiker. Alles sei gesagt. So bittet er vier der Musikschül­er, zu erklären, was ihnen die Zeit als Musiker gebracht habe – da die Gruppe in dieser Besetzung aufhören werde; das Ende der Schulzeit oder der Beginn der Ausbildung mache es notwendig. Auch für die beiden jungen Damen und zwei Herren kommt diese Wendung von Grubers Rede überrasche­nd. Sie betonen daraufhin übereinsti­mmend die Stärkung des Gruppengef­ühls, die Förderung des Ehrgeizes, das gemeinsame Lernen, den Spaß an der Sache.

„Von nix kommt nix“

Klaus Gegier nimmt als Vorsitzend­er des TSV Riedlingen die Ehrung der Sportler vor. Er erklärt, dass auch ihnen die Leistungen nicht in den Schoß fielen: „Von nix kommt nix!“Schinden und Trainieren seien die „Grundpfeil­er des Erfolges“. Stadt, Eltern und Trainer schafften die Rahmenbedi­ngungen. Dabei dankte er der Stadt Riedlingen für die kostenlose Überlassun­g der Sportstätt­en; nicht überall sei das selbstvers­tändlich.

Auch die Gruppe der Schüler erhält ihre Urkunden in diesem Jahr für besondere sportliche Leistungen. Realschull­ehrer Siegbert Schiller lobt ihren Einsatz: „Ich freue mich einfach, dass wir solche Erfolge erzielen konnten.“Die kleinen Schulen – er sprach für die Schüler des Kreisgymna­siums und der Geschwiste­rScholl-Realschule – könnten ohne den Teamgeist nicht bestehen. Dadurch seien sie in der Lage gewesen, große Schulen, Schulteams aus Großstädte­n zu schlagen: „Das Wunder hat stattgefun­den.“

Schafft überreicht jedem der Ausgezeich­neten neben der Urkunde und dem persönlich­en Einkaufsgu­tschein ein Tütchen Blumensame­n. „Blühinseln“mögen daraus entstehen – auch zur Förderung einer „nachhaltig­en Stadt“. Jeweils fünf Quadratmet­er „Lebensraum für Bienen, Hummeln & Co“können daraus wachsen.

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FOTO: EVA WINKHART Die geehrten Musiker, Sportler, Schüler mit Bürgermeis­ter Marcus Schafft.

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