Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Theaterbegeisterung ist ungebrochen
Theatersommer 2017: Erstes Treffen mit den Regisseuren aus Melchingen
- Rund 70 Akteure des Riedlinger Sommertheaters haben sich am vergangenen Mittwoch in der Stadthalle in Riedlingen eingefunden, um in großer Runde von den Regisseuren Carola Schwelien und Peter Höfermayer große und kleine Neuerungen des diesjährigen Sommertheaters zu erfahren. Erfreulich ist, dass nahezu alle Laienschauspieler und –schauspielerinnen aus Riedlingen und Umgebung wieder zur Verfügung stehen werden; ein gutes Zeichen dafür, wie viel Spaß es macht in eine Rolle zu schlüpfen und gemeinsam mit anderen auf der Bühne zu stehen.
Mit einzelnen Szenenproben haben die Akteure bereits nach der Fasnet begonnen, und haben so den Text aufgefrischt und sich vergegenwärtigt, wie das Zusammenspiel funktioniert hat und funktionieren wird. Einige neue Gesichter haben die Regisseure in der Runde willkommen geheißen, teils werden sie gebraucht um Rollen umzubesetzen und Szenen, in denen viele Bürgerinnen und Bürger mitspielen, noch auszuweiten.
Aber es werden auch neue Ideen umgesetzt in Form von kleinen Szenen, die „unterwegs“stattfinden oder vor Spielbeginn vor den Toren der Stadt. „Ziel ist, Stimmung herzustellen“, erklärte Carola Schwelien. Die Besucher sollen sich so ins mittelalterliche Geschehen vor dem Stadttor hineinfinden. So wird es alte Kinderspiele geben, ein Kräuterweib preist ihre Waren an, ein Reliquienverkäufer will Geschäfte machen, ein Bader und ein „Erlöser“sind vor Ort. Den Gästen soll gleich vor dem eigentlichen Spielbeginn Unterhaltung geboten werden, damit sie nicht „pulkartig“vor dem Stadttor warten, bis sie Einlass bekommen.
Neu ist, dass auch die Kirche innen bespielt wird: ein Chor, bestehend aus Kindern wird auftreten, und ein Lied über den Pfarrer Zwick singen. Während des Theaterspaziergangs durch Riedlingen werden mehrere kurze kleine Episoden dargestellt wie beispielsweise der Tanz einer jungen Frau mit einem französischen Besatzer. Auch die tragische Geschichte einer Frau aus Melchingen wird gezeigt, der wegen eines Diebstahls die Ohren abgeschnitten worden sind. Marie Antoinette wird wieder in ihrer Kutsche auf der Mühlinsel zu bewundern sein und an verschiedenen Ecken erklingt Musik.
Erfreulich ist, dass unter den vielen neuen Gesichtern auch Jugendliche dabei waren, die gerne mitspielen wollen und „wir finden für euch eine Aufgabe“, haben die Regisseure versichert. Gesucht werden noch Helfer bei der Technik, denn so könnte die umfangreiche anstehende Arbeit noch besser auf mehrere Schultern verteilt werden.
Zwei harte Monate stehen den Mitwirkenden bevor: mit Ausnahme der Pfingstferien wird an jedem Samstag und an jedem Mittwochabend geprobt und Carola Schwelien mahnte eindringlich, diese Termine auch unbedingt einzuhalten. Als Entschuldigung gelte höchstens die „eigene Hochzeit“, meinte sie schmunzelnd. Und wie diszipliniert der Probenplan durchgezogen wird, zeigte sich an diesem Abend noch, denn nach einer kurzen Pause haben sich die Mitspieler der ersten Szene versammelt, um mit einer ersten Probe mit den Regisseuren zu beginnen.
„Ziel ist, Stimmung herzustellen.“Regisseurin Carola Schwelien