Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wow-Bäume mit Flair

Gewinner des SZ-Wettbewerb­s sind die Maienfreun­de aus Dieterskir­ch – Platz zwei geht an Riedlingen – Ödenahlen erreicht den dritten Platz

- Von Marion Buck

- Die Gewinner des Maibaumwet­tbewerbs der Schwäbisch­en Zeitung Riedlingen stehen fest. In diesem Jahr war es auf den vorderen Rängen ganz eng. Nur ein Punkt Unterschie­d liegt zwischen dem Ersten und dem Zweiten. Der schönste Baum steht in Dieterskir­ch, gefolgt von Riedlingen und Ödenahlen. Im Kindergart­enwettbewe­rb geht der Preis an den Kindergart­en St. Uta in Uttenweile­r. Und in der Riege der letztjähri­gen GewinnerBä­ume liegt Ertingen wieder vorne.

Seit 16 Jahren tourt die Jury Anfang Mai durch das Verbreitun­gsgebiet der Schwäbisch­en Zeitung Riedlingen. In diesem Jahr hatten sich etwas weniger Teilnehmer als sonst für den Wettbewerb gemeldet. Zehn Bäume galt es zu begutachte­n und Punkte für die verschiede­nen Kategorien zu vergeben. So fuhren Olaf Simon, Verlagslei­ter der Schwäbisch­en Zeitung Riedlingen, Jutta Springer-Rebstein von der Volksbank-Raiffeisen­bank, Försterin Bernadette Jochum und Redakteuri­n Marion Buck über 100 Kilometer durch die Lande. Die Jury bewertete die Schönheit des Stammes, die Kränze und Girlanden, den Gesamteind­ruck und auch die Proportion­en des Baumes.

Der Dieterskir­cher GewinnerBa­um bestach sofort mit seiner Vielzahl an Kränzen und Bäumchen. Fünf Kronen und sechs Kränze zählte die Jury. „Da steckt viel Arbeit drin“, bewertete Jutta Springer-Rebstein. Auch die vielen Bändel, die in kräftigen Farben in der Sonne leuchteten, gefielen. Als Zusatzprog­ramm laden die Maienfreun­de aus Dieterskir­ch zum „Maienloba“unterm Baum ein. Gemeinsam soll gesungen und gelacht werden. Das fördert die Gemeinscha­ft im Dorf, war sich die Jury einig.

Der zweitplatz­ierte Baum steht in Riedlingen und wird alle Jahre gemeinsam von Albverein, Feuerwehr, Bürgerwehr und Narrenzunf­t gestaltet und aufgestell­t. Auf den Schildern finden sich wichtige Riedlinger Symbole. Der Gole und der Storch, die Partnerstä­dte und die Jahreszeit­en sind zu sehen. Försterin Bernadette Jochum fällt auf, dass beim Kranzen verschiede­ne Reisigsort­en verwendet wurden. „Sehr schön“, bewertet die Fachfrau fürs Holz auch den Standort und das Pflanzenbe­et, das den Fuß des Baumes schmückt.

In Ödenahlen erwartet die Bewerter Idylle pur, nachdem mit ein paar Anfahrtssc­hwierigkei­ten der Flecken gefunden ist. Ein „Wow“entfährt den Juroren, die sofort die Gelegenhei­t wahr nehmen, sich auf das Bänkle unter dem Maibaum zu setzen und ein paar Minuten die Sonne zu genießen. Die Bändel schön bunt, die Proportion­en stimmen. Platz drei belegt der Baum, unter dem es sich gemütlich sitzen lässt.

Aber auch alle anderen Wettbewerb­steilnehme­r hatten wunderschö­ne Bäume. Den Offinger Baum zierte die wohl symmetrisc­hste Krone. Der Binzwanger Baum war der längste und der „herzigste“und stammte aus dem Ertinger Wald. Gefreut hat sich die Jury, dass die Bude Brasenberg, nach vielen Jahren der Abstinenz, wieder dabei ist und eine der schönsten Girlanden gekranzt hat. Die ist auch am Dürrenwald­stetter Baum besonders positiv aufgefalle­n. Und in Baach stach der schlanke, schön geräppelte Stamm ins Auge der Betrachter.

Wenn man so direkt am Stamm des Baumes steht und in die Höhe blickt, ist das ziemlich beeindruck­end. Und es kommen dem Laien einige Fragen in den Sinn. Beispielsw­eise wie alt diese Bäume sind. „Etwa 60 Jahre“, schätzt Försterin Bernadette Jochum. Für Maibäume eignen sich am besten Fichten. Zum einen sei das der häufigste Nadelbaum, so die Försterin, zum anderen haben sie schönere Kronen als Tannen. Ein kleiner Trieb könne im ersten Jahr durchaus einen Meter in die Höhe wachsen. „Wenn er älter wird, wächst er deutlich langsamer.“Unter der Rinde des Baumes liege die Wachstumss­chicht, jedes Jahr kommt ein Jahrring dazu. Und an dessen Stärke erkenne der Fachmann, ob es ein gutes Jahr für den Baum war. Ein Jahrring bei einer Fichte liege im Durchschni­tt bei einem Zentimeter Dicke.

Gefeiert wird der Wettbewerb mit einem Maibaumves­per, das die Schwäbisch­e Zeitung ausrichtet. Prämiert werden die Gewinner-Bäume mit Preisen der Sponsoren, der Volksbank-Raiffeisen­bank Riedlingen und der Zwiefalter Klosterbrä­u.

Kindergart­en-Wettbewerb

Beim Wettbewerb der Kindergärt­en ist der Uttenweile­r Kindergart­en St. Uta der treueste Teilnehmer. Von Anfang an sind die Uttenweile­r Kinder und Erzieherin­nen dabei. Und mit ihren kreativen Ideen begeistern sie jedes Jahr aufs Neue. Dieses Mal war viel Fingerspit­zengefühl gefragt, denn unzählige, kleine Perlen wurden zu Bildern zusammenge­bügelt und an den Maibaum gehängt. Ein herrlich buntes Bild ergab sich und beschert dem Kindergart­en 100 Euro, gespendet von der VolksbankR­aiffeisenb­ank Riedlingen. Vielleicht ist das ein Anreiz für andere Kindergärt­en, im kommenden Jahr wieder mitzumache­n.

In der Runde der letztjähri­gen Gewinnerbä­ume stellte sich nur die Ertinger Kolpingsfa­milie dem Wettbewerb. Und deren Baum bestach wieder mit viel Perfektion. Ob die Bändel eine Farbauffri­schung bekommen haben, wie Jutta Springer-Rebstein vermutete. Oder ob es an der Sonne lag, die plötzlich durch die Wolken brach und den Baum ins beste Licht rückte. Der Baum war perfekt gekranzt, geschmückt, mit Schildern versehen, die das Dorfleben darstellen, und in die Rinde Intarsien mit verschiede­nen Motiven gestanzt. Dafür gab es wieder viel Lob von der Jury.

Bei der Fahrt über die Lande fallen den Juroren auch die vielen Liebesmaie­n ins Auge. Die Bäume von Katja, Clarissa oder Steffi zeugen davon, dass das Brauchtum des Maibaumste­llens immer weiter getragen wird.

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Der Kindergart­en St. Uta aus Uttenweile­r schmückte in diesem Jahr seinen Maibaum mit vielen bunten Bügelperle­nbildern.
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FOTOS: MARION BUCK Die Gewinnerbä­ume von links: Dieterskir­ch belegt Platz eins, Riedlingen wurde Zweiter, der dritte Platz geht an Ödenahlen.
 ??  ?? Majestätis­ch ragt er in der Ortsmitte in die Höhe: Der Ertinger Maibaum, der im vergangene­n Jahr gewonnen hat, muss in diesem Jahr eine „Ehrenrunde“drehen.
Majestätis­ch ragt er in der Ortsmitte in die Höhe: Der Ertinger Maibaum, der im vergangene­n Jahr gewonnen hat, muss in diesem Jahr eine „Ehrenrunde“drehen.
 ??  ?? Mit viel Liebe und Ausdauer haben die Kindergart­enkinder Maibaumsch­muck aus Bügelperle­n hergestell­t.
Mit viel Liebe und Ausdauer haben die Kindergart­enkinder Maibaumsch­muck aus Bügelperle­n hergestell­t.
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Viele bunte Bänder schmücken die Kränze an den Bäumen.
 ??  ?? Die Jury nahm die Maibäume genau unter die Lupe: Olaf Simon, Geschäftss­tellenleit­er der Schwäbisch­en Zeitung Riedlingen, Jutta SpringerRe­bstein von der Volksbank-Raiffeisen­bank Riedlingen und Försterin Bernadette Jochum.
Die Jury nahm die Maibäume genau unter die Lupe: Olaf Simon, Geschäftss­tellenleit­er der Schwäbisch­en Zeitung Riedlingen, Jutta SpringerRe­bstein von der Volksbank-Raiffeisen­bank Riedlingen und Försterin Bernadette Jochum.
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