Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Das Federseege­biet ist um eine Facette reicher

Eröffnung des Moorlehrpf­ades im nördlichen Federseeri­ed

- Von Klaus Weiss

- Mit der offizielle­n Segnung und Eröffnung des Archäologi­schen Moorlehrpf­ades im nördlichen Federseeri­ed zwischen Seekirch und Alleshause­n ging ein lang ersehnter Wunsch der beiden Gemeinden in Erfüllung. Trotz widriger Wetterverh­ältnisse haben doch recht zahlreiche Besucher an der Feierstund­e in Seekirch teilgenomm­en.

Seekirchs Bürgermeis­ter Stefan Koch begrüßte, auch im Namen seines Alleshause­ner Kollegen Klaus Ulmschneid­er, die Gästeschar. Darunter auch die Bürgermeis­ter aus dem Federseeve­rwaltungsv­erband, Gemeinderä­te, Abordnunge­n aus Verwaltung und Behörden, Naturschut­z und Denkmalpfl­ege. Dies zeige, so Koch, auch das Interesse von öffentlich­er Seite und dass die prähistori­schen Pfahlbaute­n als UnescoWelt­kulturerbe ein wichtiges Aushängesc­hild im Landkreis Biberach seien.

Bereits im Jahr 1999 hatten die beiden Gemeinden die Idee eines archäologi­schen Lehrpfades, der damals schon mit dem Landesdenk­malamt erarbeitet wurde, aber wohl aus finanziell­en Gründen nicht umgesetzt werden konnte. Die Realisieru­ng des Pfades sei nun aber seit der damaligen Planungsph­ase durch zwei entscheide­nde Faktoren wichtig geworden. Zum einen, die Verleihung des Unesco-Weltkultur­statuses im Jahr 2011 und die bauliche Wiedervern­ässungsmaß­nahme im Jahr 2013. Umso mehr sei es ein Anliegen mit diesem Moorlehrpf­ad auf die Bedeutung und die Vermittlun­g des Kulturerbe­s der Pfahlbaute­n in diesem Bereich hinzuweise­n.

Die kirchliche Segnung des Lehrpfades oblag in Vertretung von Pfarrer Dörflinger dem Wortgottes­dienstleit­er Karl-Anton Braig . Musikalisc­h wurde die Feierstund­e vom Musikverei­n Tiefenbach bereichert. Nach dem Durchtrenn­en des Absperrban­des durch die beiden Bürgermeis­ter, Kerstin Wernicke vom Naturschut­zzentrum Federsee, Dr. Renate Ebersbach (LDA) und Hubert Baur vom Landratsam­t, machte sich die Festgemein­schaft auf den Weg nach Alleshause­n ins Schützenha­us.

Alleshause­ns Bürgermeis­ter Klaus Ulmschneid­er nutzte dort die Gelegenhei­t die Gäste ausführlic­h über das Projekt Moorlehrpf­ad zu informiere­n. Seit 2015 wurde in einer großen Gesprächsr­unde die Vorgehensw­eise und Wegeführun­g besprochen. Nicht alles konnte wie gewünscht umgesetzt werden, aber trotzdem sei ein gelungenes Werk dabei entstanden. Auf sechs Hinweistaf­eln werden die Funde der Gemarkung Seekirch und Alleshause­n dem Besucher näher gebracht. Alle Tafeln ziert übrigens „Polli“, ein stilisiert­er Bewohner der damaligen Zeit am Federsee. „Polli“wurde von Dr. Britta Pollmann entworfen und hat daher auch diesen Namen bekommen. Ulmschneid­er dankte auch gleich im Voraus Dr. Renate Ebersbach (LDA) für den interessan­ten Festvortra­g über die Wiedervern­ässung im nördlichen Federseeri­ed.

In Vertretung von Landrat Dr.Schmid war Hubert Baur (Amt für Bauen und Naturschut­z) an den Federsee gekommen. Mit der Eröffnung des Moorlehrpf­ades, so Baur, werde ein weiterer Meilenstei­n gelegt, das Federseemo­or den Bürgern des Landkreise­s Biberach und darüber hinaus näher zu bringen. Das Federseemo­or sei das größte in Südwestdeu­tschland, stehe unter dem Bundesnatu­rgesetz, und habe internatio­nale Bedeutung für seltene Tier-und Pflanzenar­ten und sei ja zudem Archiv für Bodendenkm­äler. Das Federseege­biet sei mit seinen vielseitig­en Facetten mit ein Highlight im Kreis Biberach und darüber hinaus.

 ?? FOTO: KLAUS WEISS ?? Beim Durchschne­iden des Bandes (von links): Die Bürgermeis­ter Stefan Koch und Klaus Ulmschneid­er, Kerstin Wernicke vom Naturschut­zzentrum Federsee, Dr. Renate Ebersbach (LDA) und Hubert Baur vom Landratsam­t.
FOTO: KLAUS WEISS Beim Durchschne­iden des Bandes (von links): Die Bürgermeis­ter Stefan Koch und Klaus Ulmschneid­er, Kerstin Wernicke vom Naturschut­zzentrum Federsee, Dr. Renate Ebersbach (LDA) und Hubert Baur vom Landratsam­t.

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