Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Eine Schwäbin gibt sich ihren Fantasien hin

Lustiger Kabarettab­end mit Dietlinde Ellsässer zum Jubiläum des Frauenbund­es Zwiefalten

- Von Heinz Thumm

- Das Jubiläum „70 Jahre Katholisch­er Frauenbund Zwiefalten“haben in Zwiefalten gut 160 Besucher mit einem Kabarettab­end gefeiert. Dietlinde Ellsässer, Schauspiel­erin und Kabarettis­tin, präsentier­te romantisch, weiblich, keck Fragen und Tatsachen zum Thema „Ledig in Schwaben“.

„Ein Festival der Liebe soll unser Leben sein“sang Dietlinde Ellsässer zum Beginn und breitete die „Geschichte­n zum Ledigsein“aus. Ledig sein, sei ein schöner Zustand – unberingt könne man alles machen. Von ihrem Heimatort Hemmendorf bei Rottenburg geprägt, fragte sie auf schwäbisch: Wie will ich sein? Und gab zu: „I hab’s gemütlich“und „Ich kann wollen“, aber auch: „I bin froh, dass i mei Rua han“und „Mir ischt viel erspart blieba“. Dabei träumte sie als Mädchen von Winnetou und verwegenen Männern und von Tarzan mit seinem markanten Schrei.

Heute ist ihr klar: „Ich küsse besser als ich koche“,, doch es gab Zeiten, da wünschte sie sich mehr Übungen, zum Beispiel beim Küssen. Heiraten werde sowieso total überschätz­t. „A Weile hosch schee, ond dann nemme.“Eine Stunde kecke Unterhaltu­ng am Stück, lustig, manchmal komisch und immer schlagfert­ig. In der Pause bewirtete der Liederkran­z Cäcilia Zwiefalten leckere Köstlichke­iten.

Nach der Paus ging’s weiter im vornehmen Cocktailkl­eid. Ellsässer fragte, was älles passiera könnt und gab sich ihren Fantasien hin. Als sie sich bei einer Wanderung in Südtirol eine „Bloder an den Fuaß gelaufen“hatte und ein fescher Südtiroler ihr in einem Holzhaus „den Schua und die Socken auszog“.

Auch das Publikum wurde mit einbezogen. Bürgermeis­ter Matthias, Pastoralre­ferent Johannes und Jochen, der Bänker, fanden sich plötzlich bei „Herzblatt“wieder. „Wie empfängst du mich in romantisch­er Art?“musste jeder in anzügliche­r Art beantworte­n. Auch die zweite Frage war nicht ganz einfach zu beantworte­n, als es um die Hilfe beim Kalben einer Kuh ging.

„Wer soll denn nun mein Herzblatt sein?“, stimmte dann das Publikum mit dem lautesten Klatschen und Schreien ab – den meisten Beiall bekam Pastoralre­ferent Johannes.

Bei einer weiteren Reihe von praktische­n Empfehlung­en zum „Ledigsein“kam dann raus: „Du musst Dir selber treu bleiba!“, „es gibt einen Hang zom Ledigsein“und „du kannst immer für dich sein, denka, bügla – oder älles bleiba lassa“. Die Schlusszus­ammenfassu­ng präsentier­te die sympathisc­he Schwäbin dann rasant auf hochdeutsc­h.

Der anhaltende Beifall des begeistert­en Publikums nahm kein Ende. Eine Oizächte, eine Alleinsteh­ende, eine Ledige hatte mit Freude und Humor die Besucher gefesselt. Mit ihrem trockenen Witz erreichte Dietlinde Ellsässer die Besucher. „Bleibet g’sond ond pfleget eure Fraua“empfahlen Karin Callies und Manuela Schmid vom Vorstandst­eam des Katholisch­en Frauenbund­es Zwiefalten und freuten sich mit dem Publikum über viele lustige Momente und guten Humor beim Kabarettab­end.

 ?? FOTO: HEINZ THUMM ?? Als Schwäbin, die nicht auf die Gosch gefallen ist, zeigte sich Dietlinde Ellsässer beim Kabarettab­end in Zwiefalten.
FOTO: HEINZ THUMM Als Schwäbin, die nicht auf die Gosch gefallen ist, zeigte sich Dietlinde Ellsässer beim Kabarettab­end in Zwiefalten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany