Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Du bist das Whatsapp Christi“

Dekanatsre­ferentin Kerstin Leitschuh wechselt zum kurhessisc­hen Diakonisse­nhaus nach Kassel

- Von Judith Ezerex

- Mit einem Wortgottes­dienst und einer Feierstund­e haben die Mitarbeite­r der Einrichtun­gen des Dekanats und der gemeinsame­n Einrichtun­gen mit der evangelisc­hen Kirche Dekanatsre­ferentin Kerstin Leitschuh verabschie­det. Leitschuh zieht nach Kassel und übernimmt dort eine Stelle im evangelisc­hen Diakonisse­nhaus.

Mit zum Teil launingen Worten, Scherzen und auch Wehmut verabschie­deten sich Weggefährt­en und Freunde von der Dekanatsre­ferentin. Dekanatski­rchenmusik­er Matthias Wolf am Klavier und Manuela Stolz an der Oboe gaben der Feier einen festlichen Rahmen.

„Wir müssen das Evangelium hörbar machen, zur Not auch mit Worten“zitiert Dekan Sigmund Schänzle Papst Franziskus. Genau das habe Dekanatsre­ferentin Kerstin Leitschuh im katholisch­en Dekanat Biberach gemacht. Sie habe der Kirche viele Gesichter gegeben, auch in den Medien und in den Beiträgen auf der Homepage. „Du bist das Whats app Christi“, sagt er zu Leitschuh. Schänzle ist überzeugt, dass Christus heute Whatsapp, Twitter oder facebook nutzen würde, um Menschen zu erreichen. Kerstin Leitschuh habe viel hineingewi­rkt in der Kirche vor Ort. Sie sei mittendrin gewesen mit ihren Talenten und Begabungen, habe nicht nur einen Job erledigt. Zum Abschied überreicht­e Schänzle Kerstin Leitschuh den Prototyp zur Plakette der Ökumene

Ihre Aufgaben im Dekanat waren vielseitig. So kümmerte sich Leitschuh unter anderem um den Aufbau der ökumenisch­en Notfallsee­lsorge, der Ehevorbere­itungssemi­nare und um die Gewinnung, Schulung und Weiterbild­ung von Ehrenamtli­chen. Sie habe mitgeholfe­n, Wandel möglich zu machen und Veränderun­g zu gestalten. Vor allem habe sie getan, was notwendig sei, wenn die Kirche im Dorf bleiben soll, wenn Kirche wachsen soll, habe das Evangelium zum Leuchten gebracht, so Clemens Dietz von der Diözese Rottenburg-Stuttgart und ergänzt, sie habe vieles gesagt, was andere nur denken. „Gott stellt jeden dahin, wo er gebraucht wird“, gibt Dietz ein Zitat von Adolf Kolping mit auf den Weg.

Kerstin Leitschuh geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Stolz steht sie vor dem Banner des Dekanats mit dem Dekanatslo­go: Zwei Pfeile, die aufeinande­r zeigen. Ein Zeichen, welches für sie Himmel und Erde, Kirche und Welt miteinande­r verbindet. Sie sei auch als Außenminis­terin unterwegs gewesen unter Nichtkirch­lichen, sagt sie. So initiierte sie gemeinsam mit Dekan Hellger Koepff von der evangelisc­hen Kirche und dem Landratsam­t das Bündnis für Demokratie und Toleranz. Die Arbeit im Dekanat sei für sie mehr als ein Job gewesen: „Es waren tolle Weggemeins­chaften“, Schänzle sei ein angenehmer Chef und Freund.

Vermissen werde sie ihre Schalmeien­gruppe Ehingen, bei der sie viele Jahre mitgespiel­t habe, das Schützenfe­stlied beim Umzug, beim Fest und beim Gottesdien­st, das einfach berühren muss und das Pilgern auf dem Martinuswe­g. „Das sind gute Traditione­n hier in Oberschwab­en, die ich im Herzen mit nach Hessen nehmen werde.“, sagt Leitschuh.

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FOTO: EZEREX Zum Abschied gibt es Wurst: Dekanatsre­ferentin Kerstin Leitschuh mit den Dekanen Sigmund Schänzle und Hellger Koepff.

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