Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mit „110 Prozent Einsatz“für den guten Zweck
Blasorchester „Bussenwind“bietet eine große Vielfalt und spielt für die Wilfried-Steuer-Stiftung
- Mit großer Vielfalt und Schwung hat der „Bussenwind“durch die Aula des Riedlinger Kreisgymnasiums (KGR) gefegt. Seit 2013 zeigen in dem sinfonischen Blasorchester unter Leitung von Oberstudienrat Ralf Uhl sowohl ehemalige Schüler als auch aktive Mitglieder des Schulorchesters ihr Können.
Das Programm des sinfonischen Blasorchesters reichte von klassischen Werken bis hin zu moderner Unterhaltungsmusik. Die Musikanten begrüßten die Zuschauer mit dem Kürassiermarsch „Großer Kurfürst“von Walter von Simon, der Teil vieler Armeemarschsammlungen ist. Hohe Kontraste bot die Komposition „And Then The Ocean Glows“des japanischen Musikers Satoshi Yagisawa. Verheißungsvolle Klänge führte das Publikum zu Beginn des Werks zu weiten Sandstränden mit Palmen geführt, wobei im Laufe des Tages ein Sturm aufzog. Die peitschenden und tosenden Wellen verdeutlichte ein kräftiger Blechsatz des Orchesters. Klangmalerisch gesehen, sei der ambivalente Charakter des Wassers von Bedeutung, wie die ehemalige Schülerin des KGRs, Juliane Widder, in ihrer Ansage betonte.
Der „Arabische Tanz“von Edvard Grieg aus der Suite „Peer Gynt“entstand aus dem gleichnamigendramatischen Gedicht. Das aus der Romantik stammende Wer, handelt von einem jungen Bauernsohn, der mit Lügen versucht, der Realität zu entfliehen. Ein Klassiker für das Publikum bot die Komposition „Hänsel und Gretel“von Engelbert Humperdinck passend zum gleichnamigen Märchen und auch zur Oper, bei dem das Gute über das Böse siegt. Bis heute gehöre es zum Repertoire der Opernhäuser.
Eigenkreation feiert Premiere
Eine Premiere der besonderen Art stellte Ralf Uhls Eigenkreation „Smile on Africa“dar. Die afrikanischen Rhythmen und Klänge verbreiten gute Laune, was ihn an den Unterricht bei seinem Klarinettenlehrer erinnerte. Die „Peter Pan Symphonic Suite“führte die Zuschauer nach Nimmerland. Doch wer einmal in dieser Fantasieland gewesen ist, der bleibe immer ein Kind, so Moderatorin Widder. Peter Pan sei das Kind, dass niemals erwachsen werde, „wie es auch bei uns auf der Bühne der Fall ist“, fügte sie schmunzelnd hinzu. Neben den „Highlights from 1953“gab das Orchester „Return to Neverland 2002“im Rahmen dieser Suite zu ihrem Besten.
Moderne Klassiker wie „The ATeam“von Mike Posts oder „Frank Sinatra in Concert“von Walter Ratzek gehörten ebenfalls zur Programmvielfalt des Projektorchesters. Die Titelmelodie der erfolgreichen US-Actionserie aus den 1980erJahren sollte jeder kennen, so Widder. Der zuletzt genannte Klassiker handelte von Frank Sinatra, „The Voice For Band“(deutsch: „die Stimme der Musikgruppe“). Seine Alben verkauften sich mehr als 150 Millionen Mal. Damit gilt er als einer der großartigsten Schauspieler und Entertainer des 20. Jahrhunderts.
Für die Verpflegung während der Pause sorgten Schüler der Jahrgangsstufe 1 des Kreisgymnasiums. Schulleiter Georg Knapp freute sich über den regen Besuch des Konzertes. Der Erlös des Benefizkonzerts kommt der Wilfried-Steuer-Stiftung zu Gute. In der Zeit von 1971 bis 1991 war Steuer Landrat von Biberach und prägte die Entstehung des Kreisgymnasiums. „Ohne ihn würde es das KGR in dieser Weise nicht geben“, betonte Knapp, da er sich für eine Trägerschaft des Landkreises für die Schule einsetzte. Um das musikalische Leben in der Region zu fördern, gründete er schließlich 2003 die Wilfried-Steuer-Stiftung. Damit leiste er einen wertvollen Betrag zum kulturellen Leben. Da das Kreisgymnasium von dieser Stiftung auch Geld für Instrumente erhalten habe, wollten die Musikanten etwas zurückgeben, so Knapp.
Der Dirigent des Orchesters, Ralf Uhl betonte, dass jede Spende ankommt: „Jeder einzelne Cent geht an die Stiftung.“Nicht zuletzt bedankte er sich bei den 14- bis 30-jährigen Musikanten, die „110 Prozent“gegeben haben.